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DPA
Veröffentlicht am
29.07.2013
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100 Tage nach Fabrikeinsturz leidet Bangladesch weiter

Von
DPA
Veröffentlicht am
29.07.2013

Dhaka (dpa) - Rebecca Khatun hat jetzt zwei Prothesen. Voller Skepsis schaut sie auf die beiden künstlichen Beine. Sie glaubt nicht, dass sie ein Ersatz für ihre Gliedmaßen sein können, die sie beim Einsturz ihrer Nähfabrik vor 100 Tagen verloren hat. «Ich habe keine Zukunft», sagt Khatun in ihrem Krankenbett in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka. «Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie ich klarkommen soll, wenn ich erst einmal entlassen werde.»

Das eingestürzte Rana Plaza (Foto: Munir Ur Zaman/AFP)


Vielleicht müsse sie ein weiteres Mal operiert werden, dann werde das rechte Bein noch weiter abgenommen - bis zum Knie, sagt ihre Ärztin Rezina Baypari. Das linke Bein wurde bereits unter der Hüfte amputiert, als Khatun nach zwei Tagen unter den Trümmern geborgen wurde. Und die 22-Jährige hat noch viel mehr verloren: Ihre Mutter und sechs weitere Angehörige nähten mit ihr im «Rana Plaza» - und überlebten es nicht.

1127 Menschen starben beim schlimmsten Fabrikeinsturz in der Geschichte Bangladeschs, rund 2500 Menschen wurden im April beim Einsturz des achtstöckigen Gebäudes in einem Vorort von Dhaka verletzt. Viele von ihnen wollen nie wieder als einer der rund 3,5 Millionen Textilarbeiter im Land arbeiten, trotz der neuen Feuer- und Sicherheitspläne für Fabriken und der überarbeiteten Gesetze.

«Wenn ich mir das Unglück in Erinnerung rufe, dann kann ich mich auf nichts mehr konzentrieren. Ich fühle mich noch immer, als würde das Gebäude auf mich herabstürzen», sagt Mosharaff Hossain, dessen Frau damals starb. «Ich bin ein armer Mann, ich muss irgendwo arbeiten», weiß er. Doch werde er alles versuchen, um nicht in eine Textilfabrik zurückkehren zu müssen.

Der Verband der Textilhersteller und -exporteure erklärt, für 1076 Überlebende habe er in den vergangenen drei Monaten einen Platz in einer anderen Textilfabrik finden können - aber viele trauten sich wegen der erlittenen Traumata noch nicht zurück. Den Angehörigen von 650 Verstorbenen seien umgerechnet jeweils mehrere Tausend Euro gezahlt worden, sagt Vizepräsident Shahidullah Azim.

Ex-Arbeiter Hossain hingegen sagt, er habe keine Entschädigung erhalten. Nur 20 000 Taka (knapp 200 Euro), um seine Frau zu beerdigen. Andere, wie die 22-jährige Khatun oder Laboni Begum, die eine Hand verlor, bekamen von der Regierung ein Scheckbuch. Damit können sie fünf Jahre lang monatlich 10 000 Taka abheben.

Die Regierung in Dhaka arbeitet daran, das stark beschädigte Bild Bangladeschs in der Welt aufzupolieren. Denn ein Großteil der in dem südasiatischen Land genähten Kleidung wird nach Europa und in die USA geschifft, die Textilindustrie macht fast 80 Prozent der Exporte aus. Den Arbeitnehmern wurden ein wenig mehr Mitbestimmungsrechte zugestanden und bessere Kontrollen in den Fabriken angekündigt.

Doch Kritiker wie Human Rights Watch bemängeln, dass Gewerkschaften noch immer zahlreiche Steine in den Weg gelegt werden und die neuen Regeln gerade nicht bei den exportorientierten Fabriken gelten - also bei fast allen Textilfabriken. Azim vom Textilverband gibt zu, dass es außerdem an der Umsetzung der Regeln hapert. «Wir sind noch immer mit einem Mangel an Mitarbeitern konfrontiert, um die Industrie in Ordnung zu bringen.»

Und so handeln die Akteure am anderen Ende der globalen Kleidungskette selbst: Die USA entzogen Bangladesch Zollvergünstigungen, Markt-Riesen wie Wal-Mart versprechen Millionen-Investitionen für mehr Sicherheit und mehr als 70 Handelskonzerne vereinbaren zusammen verbindliche Standards für Feuer- und Gebäudesicherheit. Die Unternehmen, darunter etwa H&M und C&A, wollen künftig die Fabriken nicht nur beobachten, sondern selbst inspizieren und renovieren lassen.

Shirin Akhter, Gründerin der Frauenrechtsorganisation Karmojibi Nari, allerdings meint, der Wandel solle vor allem im Land selbst passieren. Damit die Wunden der Überlebenden von «Rana Plaza» und all der anderen Industriedesaster verheilen könnten, müssten endlich die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Denn die mächtigen Fabrikbesitzer gingen bislang fast immer straffrei aus.

Von Nazrul Islam und Doreen Fiedler, dpa

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