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04.12.2008
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Abenteuer-Rallye und Miss-Wahl: Südafrika setzt auf Anmut und Grazie
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04.12.2008
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Durban (dpa) - Anderthalb Jahre vor dem Anpfiff der nächsten Fußball-Weltmeisterschaft macht sich Gastland Südafrika WM-fein - und wirbt dabei mit Safari-Flair und dem Charme der Schönsten der Schönen. Gerade hat die Tourismusbehörde mit «Khaki-Fieber» - einer Art Abenteuer-Rallye mit Deutschlands Ex-Star-Kicker Guido Buchwald - das Erlebnispotenzial des Landes betont.
Ein paar Tage später folgt die Wahl von «Afrikas Gesicht», einem Wettbewerb, bei dem neben einem Preisgeld ein Model-Vertrag winkt. Die neue «Miss World» wird am 13. Dezember in Johannesburgs Vorort Sandton gewählt. Südafrika hatte sich das Recht auf die Austragung der 58. Auflage des Schönheitswettbewerbs gesichert, als bekannt wurde, dass die eigentlich vorgesehene Ukraine wegen des Kaukasus-Konflikts als zu riskant galt.
Die jährliche Show wird nach Angaben der Organisatoren von zwei Milliarden Zuschauern in 174 Ländern gesehen - ein enormes Werbepotenzial für das WM-Gastland. Zumal «Miss Südafrika» - die 23- jährige Tansey Coetzee - als eine Favoritin für den Thron gilt. Die tanz- und sportbegeisterte Studentin aus Johannesburg durfte sich bereits vor der internationalen Presse in Szene setzen, als es galt, den neuen Ball der Fußball-WM zu präsentieren.
Auch die anderen Miss-Kandidatinnen werben bei gesellschaftlichen Ereignissen mit Anmut und Esprit für ihr Gastland - zuletzt bei der Auslosung der Teams für den Confederations Cup im Juni 2009. Von der FIFA geladene internationale Medienvertreter wurden mit einer geballten Ladung Charme verwöhnt, als ihnen beim Dinner die «Miss World»-Bewerberinnen als Tischdamen zur Seite gestellt wurden.
Der Wettbewerb um «Afrikas Gesicht», der junge Frauen zwischen Algier und Windhuk vom internationalen Erfolg träumen lässt, sorgt derweil in Südafrikas Medien für Diskussion. Kritiker wenden ein, dass die wenigen etablierten dunkelhäutigen Models alle in westlichen Ländern die Karriereleiter erklommen hätten. Die Preisträgerinnen dieses Wettbewerbs hätten es dagegen kaum auf die internationalen Laufstege geschafft. Einige von ihnen verfügten nicht einmal über ausreichende Fremdsprachenkenntnisse.
Ein anderer Kritikpunkt wirkt im internationalen Model-Business, wo sich Mannequins mitunter fast zu Tode hungern, eher skurril: Die Kandidatinnen bei «Afrikas Gesicht» entsprächen eher dem westlichen als dem afrikanischen Schönheitsideal, meinte ein Journalist der «City Press». Das afrikanische Ideal propagiere eher barocke Leibesfülle denn schlanke Taille.
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