Fabeau
12.03.2015
Acht Hertie-Kaufhäuser noch ohne Zukunft
Fabeau
12.03.2015
In Bingen wird aus dem Hertie-Kaufhaus eine Shopping-Mall
Acht von 32 ehemaligen Hertie-Kaufhäusern stehen auch im siebten Jahr nach der Pleite leer. Zwar konnten im Laufe der Zeit 24 Objekte verkauft und anderweitig genutzt werden, dennoch ist für die restlichen Gebäude noch kein Investor in Sicht. Beispielweise wird für das leer stehende Hertie-Kaufhaus in Idar-Oberstein so schnell kein neuer Finanzmann gefunden, da der Eigentürmer an seinem Kaufpreis von 3 Mio. Euro festhält. Im Vergleich zu anderen großen Immobilien in der Region sei das ein hoher Preis.
Im Gespräch ist, dass das ehemalige Kaufhaus in der Edelstein-Metropole Idar-Oberstein zu einem Schmuck-Verkaufszentrum umgewandelt werden soll. Der Binger Oberbürgermeister Thomas Feser sagte, dass man dafür auf das Bund-Länder-Förderprogramm „Aktive Stadtzentren“ zurückgreifen könnte. Feser leitet seit September 2012 eine Initiative von Bürgermeistern aus bundesweit 32 Kommunen, in denen einst Hertie-Filialen leer standen. Seine Aufgabe: Die Leerstände bis Ende 2014 beenden. Doch noch stehen die Warenhaus-Gebäude in Idar-Oberstein, Neustadt (Weinstraße), Schleswig, Deggendorf, Eschweiler, Gladbeck und Verlbert leer.
In Bingen wird im März 2016 eine Shopping-Mall in der einstigen Hertie-Filiale aufmachen. In Neustadt an der Weinstraße sei die Übernahme des früheren Hertie-Gebäudes durch einen örtlichen Textilunternehmer im Gespräch.
Hertie - Ein Haus mit Geschichte
Hertie wurde im letzten Jahrhundert von Oscar Tietz gegründet. Der Name geht dabei auf seinen Onkel und Geldgeber Hermann Tietz zurück. Nachdem die Warenhauskette während des Nationalsozialismus gravierende Einschränkungen erfuhr und in der Nachkriegszeit wieder expandierte, gingen die Erlöse in den 80er Jahren stark zurück. Mitte der 90er Jahre wurde Hertie von Karstadt übernommen und die Filialen wurden entsprechend umgenannt oder geschlossen oder verkauft.
Foto: Bingen City Center
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