DPA
04.05.2017
Adidas startet zum Jahresbeginn durch – der Umsatz im E-Commerce wuchs 53 Prozent
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04.05.2017
Europas größter Sportartikelhersteller Adidas hat im ersten Quartal Tempo gemacht. Der Umsatz kletterte unter anderem wegen kräftiger Zuwächse in Nordamerika und China um 19 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro, wie der Nike-Rivale am Donnerstag mitteilte. Die Hausmarke Adidas, aber auch die Fitnesstochter Reebok wuchsen jeweils zweistellig.
Währungsbereinigt stieg der Umsatz 16 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt Steigerungen um 18 Prozent bei der Marke Adidas und um 13 Prozent bei der Marke Reebok wider. In Euro erhöhte sich der Umsatz im ersten Quartal um 19 Prozent auf 5,671 Milliarden Euro (2016: 4,769 Mrd. €). Das Umsatzwachstum der Marke Adidas war vor allem auf zweistelliges Wachstum in den Kategorien Running und Outdoor sowie bei Adidas Originals und Adidas neo zurückzuführen.
Verantwortlich für die Umsatzverbesserungen bei Reebok waren in erster Linie starke zweistellige Steigerungen in der Kategorie Training und bei Classics. In Nordamerika, wo derzeit Läden geschlossen werden, seien die Reebok-Erlöse weiterhin rückläufig.
Noch schuldig geblieben ist der Konzernlenker den angekündigten Verkauf der Golf-Marken Taylormade, Adams und Ashworth sowie des Eishockeygeschäfts, dessen Umsatz in den ersten drei Monaten weiter sank. Der Verkaufsprozess gehe weiter, hieß es.
Gefragt waren laut Adidas Produkte aus den Bereichen Running und Outdoor, aber auch modische Lifestyle-Bekleidung und -Schuhe verkauften sich gut. Allen Sportkonzernen spielt in die Hände, dass Sportmode immer mehr im Alltag getragen wird. Besonders stark wuchs das Unternehmen im E-Commerce-Bereich, wo die Umsätze in den ersten drei Monaten um 53 Prozent zulegten.
"Wir sind dank einer anhaltenden Umsatz- und Gewinndynamik stark ins Jahr gestartet. Unsere wichtigsten Marken – Adidas und Reebok – sowie alle unsere bedeutenden Märkte haben zweistellige Umsatzsteigerungen erzielt", kommentierte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von Adidas.
Besonders gut lief es für Adidas auch in den USA. Bei den Zahlenvorlagen der US-Konkurrenten Nike und Under Armour hatte sich bereits abgezeichnet, dass Adidas den Wettbewerbern Marktanteile abjagt. Die Franken nehmen derzeit viel Geld in die Hand, um den US-Konsumenten zu umschmeicheln. Das zahlt sich aus. "Wir nehmen den Konkurrenten Marktanteile ab", sagte Rorsted. Um währungsbereinigt 31 Prozent zogen die Amerika-Umsätze in den ersten drei Monaten an.
In Russland musste Adidas wegen der schwierigen Konsumlage 80 Läden schließen und im Basketball und im Fußball gingen die Umsätze wegen auslaufender Lizenzverträge oder hoher Vorjahreswerte zurück. Vorstandschef Kasper Rorsted kündigte zudem an, dass das zweite Quartal aufgrund hoher Sondererträge im Vorjahr schwieriger wird. Die Prognose angesichts dieser Gemengelage nur zu bestätigen und nicht wie von einigen Marktteilnehmern erhofft anzuheben, bezeichnete er als angemessen.
Adidas-Papiere waren kurz nach Handelsöffnung stark gefragt. Die Titel setzten sich mit einem Plus von gut drei Prozent an die Dax-Spitze und kletterten leicht über das jüngste Rekordhoch bei 187 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten führen sie den Dax mit einem Plus von knapp 62 Prozent an. Die DZ Bank hält daher Gewinnmitnahmen für möglich.
Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 29 Prozent auf 632 Millionen Euro. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft legte um 30 Prozent auf 455 Millionen Euro zu. Die Erwartungen der Analysten konnte Adidas damit übertreffen. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt.
"Wir haben weltweit eine sehr gute Nachfrage nach unseren Produkten erlebt und konnten daher unsere Profitabilität, trotz anhaltender negativer Währungsentwicklungen, erneut steigern. Aufbauend auf diesen Ergebnissen bestätigen wir unsere Prognose für das Gesamtjahr. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, auch in 2017 zweistelliges Umsatzwachstum und eine überproportionale Profitabilitätssteigerung zu verzeichnen", so Rorsted weiter.
Angepeilt wird 2017 ein Gewinnanstieg um 18 bis 20 Prozent. Der Umsatz soll ohne Währungseffekte um 11 bis 13 Prozent zulegen.
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