Adler-Vorstand hält Steilmann-Angebot für nicht angemessen

Zu niedrige Offerte: Adler ist mehr wert
Aus unternehmerischer Sicht begrüßen der Vorstand und der Aufsichtsrat der Adler Modemärkte AG das freiwillige Übernahmeangebot der Steilmann-Gruppe. Man sei in punkto Unternehmensstrategie grundsätzlich einer Auffassung und glaube daran, dass Adler als eigenständiges, im Prime-Standard der Frankfurter Börse gelistetes Unternehmen an die bisherige positive Entwicklung anknüpfen könne. Gleichzeitig steht man den Synergieeffekten in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Vertrieb „aufgeschlossen“ gegenüber. Auch sonst zeigte sich der Vorstand für eine sonstige Zusammenarbeit offen - sofern Sitz und alle wesentliche Standorte von Adler erhalten bleiben und die vereinbarten Maßnahmen der eigenen Kosten-Nutzen-Analyse entsprechen.

Unangemessene Offerte

Allein das Übernahmeangebot selbst bzw. besser dessen Höhe erregt den Unmut der Führungsgremien. Die S&E Kapital GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen, an der die Steilmann-Gruppe mit 56,07% und die PE-Gesellschaft Equinox (über ihre Tochter Excalibur I) mit 43,93% beteiligt sind, hatte in ihrem öffentlichen Übernahmeangebot vom 11. April 2013 einen Preis von 6,29 Euro je Aktie angeboten. Dies bilde „jedoch nicht das langfristige Wertpotential“ der Aktie ab und kann aus finanzieller Hinsicht als „nicht angemessen“ bezeichnet werden. Aufsichtsrat und Vorstand raten ihren Aktionären daher davon ab, das Übernahmeangebot anzunehmen. Finanzanlysten halten bei Adler Kursziele von mindestens 8 bis maximal 12 Euro je Aktie für möglich. Die S&E Kapital hat sich Ende März über 49,96% der Stimmrechte an Adler gesichert, indem sie der ehemaligen Mehrheitseigentümerin bluO rund 53,172 Mio. Euro für über 9,247 Mio. Aktien geboten hatte – dies entsprach einem Preis von 5,75 Euro je Aktie. Die Übernahme steht noch unter dem Genehmigungsvorbehalt der Kartellbehörden.

Auch historisch betrachtet, ist das Angebot von 6,29 Euro je Aktie zu niedrig. Der Kurs lag im Juni 2011 bei 10 Euro