11.01.2021
Adler rutscht in die Insolvenz
11.01.2021
Die Opfer werden größer: Adler hat Insolvenz angemeldet. Die Modekette konnte die Umsatzeinbußen des jetzigen Lockdowns nicht mehr ausgleichen. Dennoch kommt der Schritt überraschend. Noch Anfang November hatte man in Haibach von deutlichen Liquiditätssicherungen für 2021 gesprochen und ein positives drittes Quartal 2020 verzeichnen können.
Adler strebt nun ein Verfahren in Eigenverwaltung an, um sich zu sanieren, teilte Adler am Sonntagabend mit. Dabei solle der Geschäftsbetrieb unter Aufsicht eines Sachwalters in vollem Umfang fortgeführt werden.
Als Generalbevollmächtigter wurde Rechtsanwalt Christian Gerloff bestellt. Der Vorstand bleibe weiterhin verwaltungs- und verfügungsbefugt.
Auslöser für den Antrag beim Amtsgericht Aschaffenburg seien "die erheblichen Umsatzeinbußen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schließungen fast aller Verkaufsfilialen als Folge des neuerlichen Covid-19-Lockdowns".
Trotz intensiver Bemühungen sei es nicht möglich gewesen, die entstandene Liquiditätslücke über eine Kapitalzufuhr durch staatliche Unterstützungsfonds oder durch Investoren zu schließen, wie das "Handelsblatt" berichtet.
Auch die Adler Mode GmbH, die Adler Orange GmbH & Co. KG und die Adler Orange Verwaltung GmbH, jeweils 100-prozentige Tochtergesellschaften, hätten demnach beschlossen, beim Amtsgericht Aschaffenburg einen Antrag auf Eröffnung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen.
"Die erneute Corona-bedingte Schließung fast aller Standorte hat uns leider keine andere Wahl gelassen", wird Vorstandschef Thomas Freude zitiert. Man werde alles dafür tun, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und Adler schnellstmöglich zu sanieren und wieder in eine positive Zukunft zu führen, so Freude.
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