16 493
Fashion Jobs
ZALANDO
Engineering Manager - Zalando Marketing Services (All Genders)
Festanstellung · BERLIN
BREUNINGER
Senior Manager:in Creative Production Management // Teil-Remote Möglich
Festanstellung · STUTTGART
SCHIESSER GMBH
Vice President Operations (M/W/D)
Festanstellung · RADOLFZELL AM BODENSEE
CHRIST
Handelsfachwirt 2024 (M/W/D)
Festanstellung · HAMBURG
CHRIST
Handelsfachwirt 2024 (M/W/D)
Festanstellung · KASSEL
OTTO
Senior Product Manager | Partnerships | Otto Advertising (W/M/D)
Festanstellung · HAMBURG
TUMI
Manager E-Commerce
Festanstellung · KÖLN
TUMI
Key Account Manager B2B
Festanstellung · KÖLN
RITUALS
Retail Maintenance Coordinator, 40h (M/W/D) - Head Office Köln
Festanstellung · KÖLN
RITUALS
Storekeeper (Part-Time / 30h, M/F/D) – Konstanz Lago
Festanstellung · KONSTANZ
HENKEL
Local Quality Manager (d/f/m)
Festanstellung · DÜSSELDORF
ESSILORLUXOTTICA GROUP
Leiter Anlagen- Und Haustechnik (M/W/D) / Head of Maintenance
Festanstellung · BRAUNSCHWEIG
BIRKENSTOCK
Project & Process Excellence Manager (M/W/D)
Festanstellung · KÖLN
HUGO BOSS
Betriebsarzt (M/W/D)
Festanstellung · METZINGEN
ESTÉE LAUDER COMPANIES
Business Controller / Senior FP&A Analyst (M/W/D)
Festanstellung · MÜNCHEN
ESTÉE LAUDER COMPANIES
Regional Trainer (M/W/D) Süddeutschland
Festanstellung · BERLIN
MAC
Area Sales Manager MAC/ Bobbi Brown (M/W/D) Gebiet Süd-West
Festanstellung · BERLIN
MAC
Area Sales Manager MAC/ Bobbi Brown (M/W/D) Gebiet Nord
Festanstellung · BERLIN
BEELINE GROUP
Teilzeit Außendienstmitarbeiterin (W/M/D) im Verkauf, u. a. Six
Festanstellung · LEVERKUSEN
BEELINE GROUP
Teilzeit Außendienstmitarbeiterin (W/M/D) im Verkauf, u. a. Six
Festanstellung · BREMEN
BEELINE GROUP
Vollzeit Außendienstmitarbeiterin (W/M/D) Mit Firmenwagen im Verkauf, u.a. Six im Raum Duisburg
Festanstellung · BOTTROP
BEELINE GROUP
Teilzeit Außendienstmitarbeiterin (W/M/D) im Verkauf
Festanstellung · NÜRNBERG
Werbung
Von
DPA
Veröffentlicht am
17.07.2009
Lesedauer
3 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

Aenne Burda: Königin der Schnittmuster wird 100

Von
DPA
Veröffentlicht am
17.07.2009


Aenne Burda
Hamburg (dpa) - Der Krieg ist vorbei, die Menschen finden wieder Gefallen am Leben, vor allem die Frauen möchten sich schön anziehen. Nur, wo? Die Pariser Haute Couture ist zu teuer, zu extravagant, zu weit weg. Massenware mit modischem Anspruch gibt es noch nicht. Aenne Burda, eine Verlegersgattin aus Offenburg, sieht einen Ausweg: Selber nähen. Ihre Idee: ein Modemagazin mit Schnittermusterbögen. 1950 erscheint die erste Ausgabe von Burda Moden. Das Heft wird ein Welterfolg und die Gründerin zum Prototyp einer erfolgreichen, emanzipierten Frau. Am 28. Juli würde sie ihren 100. Geburtstag feiern.

Mit einem einfachen Leben, wie es ihr als Tochter eines Lokomotivführers und einer Hausfrau vorbestimmt war, wollte sich Anna Magdalene Lemminger, so ihr Geburtsname, nicht zufriedengeben. Kein Geld für die Droschkenfahrt zur Erstkommunion? Kratzte sie es eben mit der Bäckerstochter von nebenan selbst zusammen. Mit 17 machten ihre biederen Zöpfe einem flotten Bubikopf Platz, bald möchte Anna nur noch Aenne genannt werden. «Ein liebes Kind war ich nicht. Ich wollte immer etwas Besseres sein», gab sie später einmal zu.

Dr. Franz Burda jedenfalls war hingerissen von der jungen Kassiererin des Offenburger Elektrizitätswerkes, die im Verlag seiner Familie die Außenstände einholte. Die beiden wurden ein Paar, heirateten 1931. Drei Söhne kamen zur Welt. Doch nur Mutter und Hausfrau sein, füllte Aenne Burda nicht aus. 1949 übergab der Ehemann einen kleinen Verlag in ihre Verantwortung. Pikant: Ursprünglich hatte er ihn seiner Geliebten geschenkt. Die jedoch wirtschaftete ihn marode.

Die Ehefrau sollte weitaus mehr Geschick beweisen. Schönheit war ihr immer wichtig, Aenne Burda stand zu ihrer Eitelkeit. Doch auch andere Frauen sollten schön sein, was ihnen bei dem vorhandenen Angebot an Nachkriegsmode sichtlich schwer fiel. Das Selbermachen könnte helfen, ihre Träume zu erfüllen, dachte sich die Jungverlegerin, und die «Burda Moden» wurden zu einer Erfolgsgeschichte des deutschen Wirtschaftswunders.

Aenne Burda hatte die Fähigkeit eine Chance zu erkennen, den Mut sie in Taten umzusetzen und die Kraft, alle Schwierigkeiten zu überwinden, sagt Ute Dahmen. Die Offenburger Journalistin traf die Unternehmerin in den 1990er Jahren zum ersten Mal, interviewte sie danach immer wieder und hat jetzt, zum Jubiläum, unter dem Titel «Wunder sind machbar» eine Biografie vorgelegt.

«Ich wollte hart sein wie ein Mann, vielleicht sogar noch härter», so sah Burda selbst ihren Arbeitsstil. Seit den 1950er Jahren etablierte sich ihr Magazin als stilistisches Leitorgan der deutschen Hausfrau. Aber nicht nur. Die Expansion ins Ausland schritt bald voran. Höhepunkt war 1987 die Lancierung einer russischen Ausgabe, der ersten überhaupt in der Sowjetunion vertriebenen westlichen Zeitschrift. Heute schneidern Frauen in 90 Ländern ihre Kleidung nach den Anleitungen aus München, wo die Redaktion inzwischen beheimatet ist.

Der internationale Erfolg konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass am Heimatmarkt die Lust am Nähen sank. In den 1990er Jahren brachten Filialketten wie zunächst H&M oder später Zara modische Kleidung zu bezahlbaren Preisen in die Geschäfte. Hinzu kam: Viele Frauen waren inzwischen berufstätig. Und Einkaufen ist weitaus weniger zeitaufwendig als Eigenarbeit. Ein Magazin mit Schnittmusterbögen wirkte plötzlich wie ein Relikt der Vergangenheit.

Nun aber gibt es eine Generalüberholung des Heftes. Nocfh vor dem Geburtstag der Gründerin erscheint am 24. Juli die erste Ausgabe von «Burda Style» mit modernisierter Optik und neuen Rubriken. Geblieben sind die Schnittmuster. Denn: Nähen ist wieder in, meint Chefredakteurin Dagmar Bily. Der Trend zum Selbermachen kommt aus den USA und findet auch in Europa immer mehr Anhänger. Dabei sei nicht, wie man vermuten könnte, die schwierige wirtschaftliche Lage Ursache für dieses Phänomen, sondern ein wachsendes Bedürfnis nach Individualität und die Freude am kreativen Arbeiten. Was übrigens nicht nur für Frauen zutrifft. Dagmar Bily: Immer mehr Männer wollen nähen lernen. Aenne Burda erlebt all das allerdings nicht mehr. Sie starb am 3. November 2005.

Copyright © 2024 Dpa GmbH