Alexander Wang kehrt mit dreiteiliger Show auf die New York Fashion Week zurück
Alexander Wang fand für seine New Yorker Modenschau Trost im Vertrauten. Mit Cupid’s Door gab er den inoffiziellen Startschuss für die New York Fashion Week, und enthüllte seine Pre-Fall- und Herbstentwürfe 2023 für Damen sowie seine wiedereingeführte Menswear-Linie. Die dreiteilige Show fand in unmittelbarer Nähe von Alexander Wangs Hauptquartier in Chinatown statt. Und sie lieferte den Beweis dafür, dass sich Wangs elegante, coole Codes mit Streetwear-Verankerung bester Gesundheit erfreuen. Um dies noch hervorzuheben, castete er Julia Fox und Sydney Carlson von Wildflower Cases als Models für seine Show und unter den Gästen befanden sich VIPs wie Ming Lee Simmons, Ava Max, Maliibu Miitch, Bloody Osiris, Saint Jhn, Deto Black, Nikita Dragun und Amanda Lepore.
Passend zum Monat der Liebe und Romantik verwandelte Wang eine Ausstellungshalle in einem Hinterhof an der Elizabeth Street in Chinatown mit clever positionierten rosafarbenen Vorhängen in einen Doppelherz-förmigen Laufsteg.
Der Fokus lag im ersten Teil auf Oberbekleidung, mit einer Neuinterpretation des dicken Pelzmantels, natürlich aus Kunstpelz. Die Mäntel ließen den Blick auf durchtrainierte, nackte Oberkörper frei und sahen besonders wild aus, als sie mit bunten Python- und Zebraprints auf tiefsitzenden Cropped-Hosen und Bleistiftröcken kombiniert wurden. Pelz zierte auch Denimjacken, was an einem langen Mantel etwas klobig wirkte.
Der Designer kombinierte Aspekte seiner sportlichen Seite – wie Boxershorts, die unter dem Bund maßgeschnittener Hosen hervorragten – mit Tailoring und ließ auch einen ausgefallenen BH einfließen, der ganz körbchenlos nur aus Trägern bestand. Rüschenbesetzte Satin-Trägerkleider versprühten ebenso viel Frechheit wie Erotik. Durch transparente Schichtenlooks wurden BHs und Höschen sichtbar, und XL-Anzugsjacken, Westen und sogar ein Herren-Streifenhemd wirkten durch einen Schimmereffekt noch dramatischer. Typische Plattform-Schlappen und glatte Taschen mit silbernen Nieten rundeten den Look mit einem Hauch rebellischer Eleganz ab.
Dieselbe rebellische Note war auch in der Auswahl der Models zu verspüren. Sie versprühten die Energie der Gothic-Queens Bettie Page und Wong Liu Tsong, besser bekannt unter dem Namen Anna May Wong. Wenn sie heute noch am Leben wären und in einer anderen Galaxie in Clubs gingen.
Angesichts des lässigen Casual-Looks der Herren scheinen bei Wang die Frauen das Sagen zu haben, während die Herren sich entspannen und es sich in Hoodies, dicken Fleece-Jacken und Python-Overalls gemütlich machen, und wieso auch nicht? Doch zwischen der lässigen Attitüde blitzten hier und da wagemutige Akzente hervor, wie ein männliches Model mit nacktem Oberkörper, dessen Trainingshosen so tief saßen, dass man befürchten musste, dass er sich mit einer falschen Bewegung vollständig entblößt.
Zum Abschluss spielte Wang mit Fransen und Herzformen auf Abendlooks. Eine vielversprechende Auswahl, angesichts der anstehenden Preisgalas und Awards-Verleihungen. Unter herzförmig angelegten Fransenstreifen wurden Bodies sichtbar, und einige Looks waren mit bodenlangen Fransen geziert.
Zum Abschluss des Menswear-Teils erschien ein herzförmiges rotes Lichtspektakel, wie ein pulsierendes Herz. Im Hause Wang mag in jüngster Vergangenheit einiges schiefgegangen sein, doch den Liebesbrief, den der Designer mit seiner Kollektion mitlieferte, war nicht nur ein Valentinstagsgruß an die Presse und seine Fans, sondern auch ein Ausdruck der Selbstliebe. Wangs Berufung und sein Unternehmen wachsen stetig weiter – bald bezieht die Marke ihren neuen Hauptsitz am South Coast Plaza – doch bleibt der Designer seiner Vision stets treu.
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