Alibaba trennt chinesisches und internationales Geschäft, um Wachstum anzukurbeln
Angesichts des schwachen Wachstums im Heimatmarkt teilt Alibaba seine internationale und chinesische Geschäftstätigkeit in zwei unabhängige Geschäftseinheiten auf. Der dynamische ausländische Markt soll dabei für den chinesischen Onlinehändler als Wachstumsrelais dienen. Die Nachricht wurde von CEO Daniel Zhang in einer Mitteilung an seine Angestellten angekündigt und vom Presseorgan des Unternehmens, Alizila, verbreitet.
Die neue Geschäftseinheit "International Digital Commerce" wird vom Manager Jiang Fan geführt, der seit 2013 für die Gruppe arbeitet und unter anderem die Plattformen Taobao und Tmall verwaltete. Die Abteilung fasst die Geschäftstätigkeit von Aliexpress (Europa), Alibaba.com (BtoB) und Lazada (Südostasien) zusammen. Ein Markt mit einem Potenzial von 2 Milliarden Online-Einkäufer, von denen der Konzern eigenen Angaben zufolge 285 Millionen zu seinen Kunden zählt.
"Wir verfolgen weiter einen mehrgleisigen Ansatz, doch um das zukünftige Wachstum anzukurbeln, wird ein diversifiziertes Corporate Governance-Modell zur neuen Unternehmensstrategie von Alibaba, während wir uns der Zukunft zuwenden", schrieb Zhang in seinem Brief. "Wir wollen neuen Governance-Ansätze erforschen, um die Innovation und Kreativität in unseren Teams und Unternehmen weiter zu fördern. (…) Wir werden uns weiterhin darauf konzentrieren, ein wahrhaft globales Unternehmen zu werden und sind überzeugt, dass die ausländischen Märkte ein großes Potenzial und spannende Entwicklungschancen bergen". "Wir vertrauen in unsere regionalen Teams und ebnen mit einer holistischen Strategie und einer organisatorischen Stabilität den Weg, um uns in unseren Märkten in Übersee weiterzuentwickeln".
Parallel zur internationalen Unternehmenseinheit wird eine zweite Abteilung eingerichtet. "China Digital Commerce" wird Trudy Dai, Gründungsmitglied von Alibaba, anvertraut. Dai war bislang als Präsidentin Industrial E-Commerce and Community E-Commerce tätig. Zum chinesischen Standbein zählen insbesondere die Plattformen Tmall, Taobao und Taobao Deals, die Community Marketplace Taocaicai und das BtoB-Portal 1688.com.
Die Unterteilung ist von Bedeutung: Obwohl die internationale Geschäftstätigkeit erst 5 Prozent der Konzernaktivität ausmacht, reagiert Alibaba damit auf das stagnierende Wachstum im Heimatmarkt. Zwischen dem Erstarken der Konkurrenz und der regulatorischen Verschärfungen der chinesischen Regierung hofft das Unternehmen für 2022 im besten Fall mit einem Wachstum von 23 Prozent. Vor der Krise verzeichnete der Konzern jedes Jahr eine Verdoppelung. Deshalb sucht der Konzern sein Wachstum fortan im Ausland.
Am selben Tag verkündete das Unternehmen die Ernennung eines neuen Finanzchefs. Maggie Wu, die in den vergangenen Jahren die Börsengänge des Konzerns begleitet hatte, tritt per 1. April 2022 von ihrer Funktion zurück. Zum Nachfolger wurde Toby Xu ernannt, der seit 2018 für den Konzern arbeitet und zuletzt als stellvertretender Finanzchef tätig war.
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