Fabeau
01.07.2010
Alles auf Anfang bei Woolworth
Fabeau
01.07.2010
Die traditionsreiche Warenhauskette Woolworth hat seit dem 1. Juli 2010 einen neuen Geschäftsführer. Dieter Schindel, der viele Jahre bei der KiK Textilien und Non-Food GmbH tätig war, wird neuer Geschäftsführer bei Woolworth. Dem 49-jährigen obliegt die Aufgabe, Woolworth zu von Grund auf zu restrukturieren. Durch ein neues attraktiveres Sortiment mit bekannten Marken sollen alte Kunden zurückgeholt und neue Kunden gewonnen werden. Die bestehenden Filialen sollen in den kommenden Monate sukzessive renoviert und auf ein neues Markenbild umgestellt werden. Weiterhin sollen zukünftig schlanke Strukturen und effiziente Abläufe bei Woolworth vorherrschen.
„Woolworth ist eine starke Marke mit langer Tradition und guten Zukunftsperspektiven. Wir sind alle fest überzeugt, dass der Neuanfang gelingt. Das Kaufhaus lebt – wenn man es richtig macht”, erklärte Schindel an seinem ersten Arbeitstag. Schindel hat bereits zuvor die Kik-Textil-Discounter-Kette erfolgreich in sechs Auslandsmärkten positionieren können.
Die insolvente Woolworth-Kette war kürzlich von der HH-Holding, hinter der der Einzelhandelsriese Tengelmann und der Kik-Gründer Stefan Heinig stehen, übernommen worden. Unter dem Dach der HH-Holding hängen auch der Textil-Discounter Kik und die Billigkette Tedi. Für Woolworth hat die HH-Holding engagierte Pläne: die Billig-Kaufhauskette soll stark expandieren. Das Filialnetz soll von derzeit 150 Filialen mittelfristig um 500 Standorte ausgeweitet werden. Woolworth soll sich als „günstige Nahversorger“ positionieren, wobei der Schwerpunkt auf Textilien gelegt werden soll. Die Woolworth-Zentrale in Frankfurt wird geschlossen und nach Bönen verlegt, wo auch Kik seinen Sitz hat. „Wir haben eine sehr genaue Vorstellung, wo Woolworth in zwei Jahren stehen soll. Jetzt brauchen wir etwas Zeit, um unser Konzept schrittweise umzusetzen“, so Schindel über die Strategie, die er im Oktober konkretisieren will.
Für die HH-Holding bietet der Einstieg bei Woolworth viele Vorteile: neben Synergieeffekten etwa beim Großeinkauf von Textilien für alle drei Ketten, können die drei Unternehmen zusammen eine dominante Stellung im Markt der Billig-Kaufhäuser einnehmen. Woolworth hatte im April 2009 Insolvenz anmelden müssen.
Foto: picapp/© 2010 Getty Images/Andreas Rentz
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