Fabeau
23.07.2015
Amazon investiert weiter in Fashion
Fabeau
23.07.2015

Sergio Bucher, Vice President of Amazon Fashion Europe, ist stolz zu den Big Playern im Modehandel zu gehören

Das neue Londoner Fotostudio von Amazon Fashion
Der Onlinegigant Amazon arbeitet beständig - und offenbar mit einigem Erfolg - daran, eine Fashion Destination zu werden. Dabei versucht das Unternehmen nicht länger den Luxusmarkt zu entern, sondern konzentriert sich auf die „breite Kundenbasis“, sagten Cathy Beaudoin, President of Amazon Fashion, und Jennie Perry, CMO Amazon Fashion, jüngst bei BOF.
Langer Atem und Investitionen zahlen sich aus: Amazon Fashion übernimmt die Führung
Auch wenn andere, ausschließlich auf Mode ausgerichtete Plattformen auf den ersten Blick attraktiver scheinen, sprechen die Zahlen ein anderes Bild: In den US-Medien kursieren aktuell Berichte (u.a. TechTimes), dass Amazon dort in zwei Jahren die Vorherrschaft von Macy’s beenden und größte Modehändler sein wird: Der Bruttoumsatz der US-Sparte Amazon Apparel soll bis 2020 von aktuell rund 16 Mrd. auf 52 Mrd. Dollar steigen und damit seinen Marktanteil von aktuell 5% auf 14% ausweiten.
Auch in Europa ist Fashion eine der am stärksten wachsenden Produktkategorien von Amazon. Insgesamt wurden über die europäischen Amazon-Seiten im zweiten Quartal (April bis Juni 2015) mehr als 30 Mio. Fashion-Produkte verkauft, offenbart der Händler in einer Pressemeldung. Damit ist Amazon definitiv einer der Top 10 Fashion-Retailern Europas. Bei Schuhen soll er sogar die Nr. 2 in Europa sein, hinter Deichmann. Weltweit sollen rund 40 Mio. von 270 Mio. Kunden schon mal Mode bei Amazon bestellt haben - zum Vergleich: Zalando führte im Geschäftsjahr 2014 14,7 Mio. aktive Kunden in seinen Datenbanken, Asos rund 9,7 Mio. Kunden.
Amazon arbeitet sich in die Herzen der Fashionistas

Über 4000 Bekleidungsartikel sollen hier monatlich gebügelt und fotografiert werden

Suki Waterhouse ist das erste Gesicht einer Amazon Fashion Kampagne
Um die Führungsrolle weiter auszubauen, investiert Amazon Millionen in seine Mode-Sparte. Mit Sponsorings von Modewochen wie bspw. der New York Fashion oder der Met Gala, aber auch durch das Angebot attraktiver Marken. Allein im letzten Jahr konnte Amazon sein Mode-Sortiment um mehr als 100 neue Marken, darunter viele Premiummarken wie Hugo Boss, Gucci, Calvin Klein, 7ForAllMankind, Levi’s oder Emporio Armani, ausweiten. Und diese Brands wollen vernünftig präsentiert werden. Aus diesem Grund hat Amazon - ähnlich schon wie in Brooklyn, New York, im angesagten Londoner Stadtteil Shoreditch ein gigantisches Fotostudio eröffnet. „Dass wir jetzt unser neues Fashion Studio mitten im Herzen einer der bedeutendsten Mode‐Metropolen der Welt eröffnen zeigt, wie wichtig uns dieses Anliegen ist. Wir haben uns dazu verpflichtet, unseren Kunden ein exzellentes Einkaufserlebnis zu bieten und unser neues Studio ermöglicht es, jährlich mehr als eine halbe Millionen hochwertiger Fashion Fotografien zu produzieren und damit den Anforderungen unseres stetig wachsenden Mode Business gerecht zu werden“, sagt Sergio Bucher, Vice President von Amazon Fashion EU. In dem rund 4.270 Quadratmeter großen Studio arbeiten 35 Mitarbeiter und bis zu 75 Freelancer, um jährlich über eine halbe Million Produktbilder zu erstellen. Einen Mehrwert für den Kunden sollen künftig auch die dort gefertigten Produktvideos bieten.
Um der eigentlich recht drögen Amazon-Fashion-Seite mehr Attraktivität zu geben, wurde darüber hinaus das Model und Fashion-Ikone Suki Waterhouse (bekannt von Burberry- oder Superga-Kampagnen) als neue Markenbotschafterin für die Saison H/W2015 gewonnen. Es ist die erste Werbekampagne für Amazon Fashion.
Fotos: Amazon
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