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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
21.11.2019
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4 Minuten
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Amazon legt auf Druck die Liste seiner Eigenmarken-Zulieferer offen

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
21.11.2019

In den vergangenen Wochen ist um die Produkte, die auf der Plattform des Onlineriesen Amazon verkauft werden, eine heftige Debatte entbrannt. Das Unternehmen wurde beschuldigt, unter seinen Eigenmarken Produkte zum Verkauf anzubieten, die von Blacklist-Unternehmen hergestellt wurden. Als Antwort darauf veröffentlichte der Konzern am 15. November erstmals die Liste seiner Zulieferer für diese Marken. Für NGOs handelt es sich um einen löblichen Schritt, sie bemängelten jedoch, dass die Liste nicht detailliert genug sei.


The Drop ist eine Eigenmarke von Amazon, die in Zusammenarbeit mit Influencern hergestellte limitierte Kollektionen bietet. - Matthieu Guinebault/FNW


Die Veröffentlichung dieser Liste ist keineswegs trivial. Der Onlinehändler hat sich zu einer Markenfabrik entwickelt und in den vergangenen 5 Jahren nur schon in der Modebranche mehr als 100 Eigenmarken auf den Markt gebracht, wie FashionNetwork bereits berichtete. Die Kehrtwende kommt umso überraschender als John Boumphrey, VP von Amazon Fashion Europe, FashionNetwork.com noch am 24. Oktober erklärte, er könne keine Details zu den Regionen bekannt geben, in denen die Modeartikel des Unternehmens hergestellt werden. Darauf beharrte er ungeachtet der "Made in …"-Einnäher in den wenige Meter entfernten Kleiderstapeln.

Weniger als einen Monat später hat das Unternehmen nun ein Dokument veröffentlicht, in dem die Namen, Adressen, Städte, Regionen und Länder der verschiedenen Zulieferer in allen Tätigkeitsbereichen von Amazon aufgeführt sind. 505 der genannten Unternehmen befinden sich in China, 29 in Taiwan. 168 Firmen sind in Indien ansässig, 23 in Bangladesch und sechs in Pakistan. Weiter aufgeführt sind Zulieferer aus Vietnam (55 Unternehmen), Japan (31), Sri Lanka (29), Indonesien (19), Thailand (14), Malaysia (13), den Philippinen (13), Südkorea (12), Kambodscha (7) und Madagaskar (4).

Die Liste umfasst auch 102 amerikanische und 12 mexikanische Betriebe. Auf der anderen Seite des Atlantiks werden Geschäfte in Großbritannien (10), Polen (9), Italien (4) und in der Türkei (11) erwähnt. In Frankreich werden zwei Namen ausgewiesen, die im Besitz ausländischer Unternehmen sind: Double A in Alizay (Normandie), einer Filiale der gleichnamigen thailändischen Mutterfirma und eine Filiale der italienischen Konkurrentin Sofidel mit Sitz in Frouard im Norden Frankreichs.

Aufnahme mit gemischten Gefühlen

"Die Entscheidung von Amazon, dem größten Onlinehändler der Welt, sendet eine klare Botschaft: Transparenz ist von kritischer Bedeutung und wird als Faktor in Zukunft noch an Gewicht gewinnen", erklärte die für Frauenrechte zuständige Beauftragte von Human Rights Watch (HRW), Aruna Kashyap, am 20. November. "Marken, die ihre Lieferketten nicht offenlegen, wissen vielleicht nicht, wo ihre Produkte hergestellt werden, was es für sie schwieriger macht, verantwortungsvoll zu handeln. Wo diese Offenlegung nicht leicht zugänglich ist, kann es für Arbeitnehmer schwierig sein, Arbeitsrechtsverletzungen anzuprangern".



Etiketten der Eigenmarken-Produkte am Amazon Beyond Denim-Event in Berlin im vergangenen Oktober - Matthieu Guinebault/FNW


Die Organisation brachte jedoch an der Amazon-Liste auch Kritik an. Zunächst kritisierte die NGO das wohl augenscheinlichste Problem: Auf der Liste werden die Tätigkeitsbereiche der erwähnten Unternehmen in keinster Weise erwähnt, wodurch es unmöglich ist, zwischen einem Textilproduzenten, einem Kosmetikunternehmen und einer Elektronikfabrik zu unterscheiden. Darüber hinaus bemängelt HRW, dass die Liste zwar auf der Konzern-Website eingesehen werden kann, dass sie jedoch nur schwer zu finden sei. Dies umso mehr, als die Veröffentlichung des Dokuments vom Unternehmen in der Presse nicht angekündigt worden sei.

Um das Schweigen Amazons zu diesen Vorwürfen besser verstehen zu können, muss die Veröffentlichung der Liste im Rahmen der vom The Wall Street Journal entfachten Kontroverse gesehen werden. Die Zeitung veröffentlichte am 23. Oktober einen Artikel unter dem Titel "Amazon sells clothes from factories other retailer blacklist" (z. dt.: Amazon verkauft Kleider von Betrieben, die bei anderen Händlern auf der schwarzen Liste stehen). Darin wird Amazon vorgeworfen, dass einige der vom Unternehmen verkauften Textilprodukte von Fabriken stammen, die auf der nach dem Rana Plaza-Unglück erstellten Blacklist stehen. Nach der Tragödie, der mehr als 1000 Menschen zum Opfer fielen, verpflichteten sich bedeutende Modemarken weltweit dazu, nicht mehr mit den betreffenden Zulieferern zu arbeiten.



Die meisten Eigenmarken besitzt Amazon mit Abstand in der Modebranche - Gartner


Obwohl Amazon versicherte, sich im täglichen Einsatz gegen den Verkauf von Produktfälschungen einzusetzen, ist es für das Unternehmen schwieriger, Produkte aufzuspüren, die in Blacklist-Fabriken hergestellt wurden. Der Onlineriese hat sich aber dazu verpflichtet, diese Produkte aus dem Verkehr zu ziehen, wenn sie entdeckt werden.

Es ist der Zeitung The Wall Street Journal nicht gelungen, die von Amazon unter Eigenmarken angebotenen Produkte direkt mit den Blacklist-Unternehmen in Verbindung zu bringen, doch da ein Drittel dieser Marken mit Textilprodukten handeln und angesichts der anschwellenden Polemik hat sich der amerikanische Konzern zum Handeln entschlossen. Der vorbeugende Schritt zu mehr Transparenz könnte für Amazon gerade rechtzeitig kommen, um für den im Vergleich zu anderen Marken der Modebranche entstandenen Rückstand zu verringern. Ungeachtet der über 100 Eigenmarken-Modelabel bekräftigt Amazon weiterhin, kein Wettbewerber auf diesem Markt zu sein. Dennoch entschloss sich Nike dazu, die Zusammenarbeit mit dem Portal einzustellen, nicht zuletzt, da es den Produkten des Labels nur mit Mühe gelang, sich auf der Plattform gegen die unzähligen Konkurrenzmarken zu behaupten.

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