24.09.2021
ANWR hält hybride Generalversammlung ab
24.09.2021
Die ANWR hat am Dienstag, 21. September, analog zu ihren aktuellen Messen erstmals eine hybride Generalversammlung abgehalten. Am Standort Mainhausen und zeitgleich online waren Teilnahme, Wortmeldungen und Abstimmungen möglich. Im Mittelpunkt standen das pandemiegeprägte Geschäftsjahr 2020, die Weiterentwicklung der eigenen Platform Schuhe.de sowie die aktuellen Zahlen für 2021.

Frank Schuffelen appellierte an die künftige Bundesregierung, die Weichen für den Aufbruch zu stellen. "Wir brauchen dringend eine Aufbruchstimmung, die durch die Bundesregierung unterstützt wird. Bleibt zu hoffen, dass sich die neue Regierung diesem Anliegen mit voller Kraft widmet", so der Vorstandssprecher.
Trotz aller Turbulenzen schloss die ANWR Group das Jahr 2020 mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro beim Abrechnungsvolumen ab. Zum Plus beigetragen haben vor allem die DZB Bank und die Aktivbank, die mit ihren Finanzdienstleistungen und der Zentralregulierung für branchenfremde Verbundgruppen 15,3 Milliarden Euro erlösten und damit 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Um sich nicht zu verschulden, hatte die ANWR im Dezember 2020 eine Immobilie in Düsseldorf verkauft. Der Gewinn von 112 Millionen Euro sorgte für deutliches finanzielles Polster.
Beim Abrechnungsvolumen, so skizzierte Schuffelen in seinem Blick auf die aktuelle Lage, verzeichnet die ANWR-Unternehmensgruppe per Ende August 2021 über alle kooperierenden Verbände ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 11,5 Prozent.
Dieses resultiere insbesondere aus der positiven Entwicklung der über die beiden Banken regulierten Fremdverbände resultieren. Die eigenen Verbünde liegen zum Ende August mit minus 8,7 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück.
Der Schuhbereich verzeichnet mit minus 18,4 Prozent die größten Einbußen, gefolgt von den Lederwaren mit minus 3,9 Prozent. Im Gegensatz dazu zeichnen die Einkaufsumsätze im Sportbereich mit plus 2,2 Prozent ein positiveres Bild.

Auf nicht zuletzt pandemiebedingt veränderte Anforderungen der Mitglieder hat die ANWR Schuh nach Aussagen von Vorstandsmitglied Fritz Terbuyken durch Beratungsleistungen und auch neue Angebote reagiert. Die Warenprogramme wurden überarbeitet und die vertikalen Module ausgebaut.
Eng mit den Aktivitäten der ANWR im Warenbereich verknüpft ist für Terbuyken der Datenaustausch zwischen Handel und Verbundgruppe. "Unsere Einkäufer benötigen die aktuelle Transparenz über den Markt, wenn sie als Verhandlungsführer bei den Herstellern das beste Sortiment zu den besten Konditionen auswählen und verhandeln sollen. Das wussten schon unsere Gründungsväter", betonte der Vorstand.
"Wenn wir gegenüber der Industrie weiterhin Relevanz haben wollen, dann benötigen wir ebenfalls das Wissen über die Entwicklung der Sortimente. Dabei hilft uns vor allem der aggregierte Blick auf anonymisierte POS-Daten. Dieses Know-how sollten wir intelligent nutzen", so Terbuyken.
Den Handel auf dem Weg zur Digitalisierung zu begleiten und die richtige Infrastruktur anzubieten, bleibt für die Mainhausener eine große Aufgabe. So hat für Vorstandsmitglied Matthias Grevener die enge Zusammenarbeit mit den Warenwirtschaftsanbietern im Markt und die Stärkung des European Clearing Centers (ECC) als wichtige Branchenlösung für den Schuhfachhandel hohe Priorität.
Die eigene E-Commerce Plattform Schuhe.de soll zudem als strategisch wichtigster Online-Vertriebsweg weiterentwickelt werden.
Dass Spezialisierung und Fokussierung im Handel eine wichtige Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg sind, machte Matthias Grevener in seinen Ausführungen am Beispiel der Tochter Sport 2000 deutlich.
Die Industrie arbeite zunehmend selektiv mit dem Handel zusammen und erwarte Relevanz und klare Positionierung im Markt, um im Gegenzug umfassende Warenversorgung und Vertriebsunterstützung zu bieten.
Sport 2000 habe dies mit den Absolute-Konzepten national erreicht und werde diese auch auf internationaler Ebene – Schweiz und Benelux – weiter ausbauen. "Hier sehen wir weiteres Wachstumspotential und die Chance, in allen fünf Märkten Marktführer zu werden", so Grevener.
Die Generalversammlung im nächsten Jahr ist für den 12. bis 14. Juni in Salzburg geplant.
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