Fabeau
14.05.2013
Arbeitsbedingungen in Bangladesch: H&M, C&A und PVH wollen es besser machen
Fabeau
14.05.2013
Kein zweiter Super-GAU in der Branche: Große Modemarken unterzeichnen das Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit
Die Zahl der Toten steigt beinahe täglich. Mittlerweile wurden mehr als 1.100 Tote aus dem Trümmern des am 24. April eingestürzten Rana Plaza, in dem acht Textilfabriken untergebracht waren, geborgen. Das verheerende Massenunglück hat die internationale Aufmerksamkeit auf die Produktionsbedingungen in Bangladesch und anderen Produktionsländern gelenkt und setzt die Unternehmen, die dort produzieren lassen, unter Druck.
Einige beugen sich jetzt den öffentlichen Forderungen und retten, was zu retten ist. Allein gestern verkündeten gleich drei Big Player der Branche, dass sie das internationale Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch unterstützen werden. Neben den Vorreitern PVH (Tommy Hilfiger und Calvin Klein) und Tchibo sind jetzt auch die großen Textilketten H&M und C&A dem Abkommen, das von den Gewerkschaften IndustriALL und UNI Global Union sowie einigen Non-Profit-Organisationen wie der Clean Clothes Campaign oder dem Workers Right Consortium initiiert wurde, beigetreten. Alle drei Unternehmen betonten in ihren Pressemitteilungen, dass man damit die ohnehin bereits bestehenden Maßnahmen wie Brandschutzschulungen und Audits ergänzen wolle, finanzielle Mittel dafür bereitstellen werde und vor allem andere Unternehmen für die Koalition gewinnen wolle, damit das Abkommen möglichst einen tiefgreifenden Wandel bewirkt und in jeder der rund 5.000 bangladesischen Fabriken Anwendung findet. Weitere Unternehmen könnten in der Tat bald folgen: Inditex prüfe momentan eine Mitgliedschaft. Auch mit Gap oder Wal-Mart wäre man im Gespräch.
Auch die Regierung von Bangladesch sieht sich nach dem Unglück in Aktionsnot: Das Kabinett entschied, dass man den gesetztlichen Mindestlohn weiter erhöhen werde und dass Arbeitnehmer nicht länger die Zustimmung des Fabrikbesitzers bräuchten, um eine Gewerkschaft zu gründen.
Foto: via flickr/rijans
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