Armani Privé: Des Meisters Metallic-Mode
Armani, der im Februar 2020 als erster Designer auf Live-Runwayshows verzichtete, feierte am Dienstagabend mit einem großartigen Haute Couture-Statement mit Metallic-Twist sein Comeback auf den Laufstegen.
Eine beeindruckende Kollektion für Armani – der im Zuge der Coronavirus-Pandemie als erster Designer seine Live-Schauen absagte. So fühlte sich seine Show an wie die jüngste Krönung einer sehr langen Karriere.
In Paris traf er den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella kurz bevor er zwei Haute Couture-Schauen für Armani Privé auf die Laufstege zauberte. Seine Tochter Laura saß im Publikum ganz vorne.
Man kann über Giorgio Armani sagen, was man will, aber in einer Ära sehr experimenteller Couture schafft der italienische Designer Kleider, die Frauen hervorragend zu vielfältigen Anlässen tragen können.

Das zentrale Thema dieser Saison waren schillernde Effekte. Die zahlreichen Looks, die um die Wette glänzten und strahlten, passten hervorragend zur Kulisse der italienischen Botschaft – das Hotel de Boisgelin, das 1732 von einem führenden Minister von Ludwig XV. mit Elan und Grandeur erbaut wurde.
Die vier Eröffnungslooks – elegante silberfarbene Hosen mit kuscheligen Samtjacken, wurden allesamt mit passenden glänzenden und strahlenden Silbermaschen abgerundet.
Seine frauenfreundlichen Designs sind auch für Abendveranstaltungen besonders geeignet. Fabelhaft drapierte und gekräuselte Kleider – auch hier mit auffallendem Metallic-Polyfaille-Stoff. Für elegante Nächte gestaltete er präzise geschnittene Boleros mit abstrakten asiatischen Blumendrucken, mit Pfingstrosen, Hibiskus und Magnolien.
Giorgio mag 86 Jahre alt sein, doch spielt er noch immer mit neuen Stoffen, wie den neuen Seiden- und Faille-Metallicgeweben, die in dieser Saison in Paris so richtungsweisend waren.
Die überlange Show hätte sicherlich verkürzt werden können. Zugegebenerweise könnte man aber dasselbe für alle italienischen Designer an der Pariser Couture-Woche sagen – Valentino Garavani, Gianfranco Ferré, Giambattista Valli und Pierpaolo Piccioli. Sie alle lieben große Couture-Kollektionen. Keiner von ihnen hat jedoch ein Modeimperium errichtet, das an dasjenige von Armani herankommt. Er bleibt der einflussreichste italienische Designer der vergangenen 50 Jahre.

Zum Finale ging Giorgio den Laufsteg hinunter, umarmte Diane Kruger, die für den Oscar nominierte Schauspielerin Maria Bakalova und Ashley Park. Der in Kalifornien geborene Co-Star von Emily in Paris sah im schicken Nadelstreifen-Pyjamaanzug fabelhaft aus.
In der ersten Reihe saßen vier Stars neben Armanis Nichten Roberta und Silvana – was das Gefühl aufkommen ließ, dass die Familie allmählich eine mögliche Nachfolgeplanung aufzugleisen versucht.
Giorgio ging durch alle drei Räume im wundervollen Botschaftsgebäude hindurch, genoss den langen und herzlichen Applaus und sonnte sich in der Aufmerksamkeit der Kunden und Redakteure.
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