02.04.2020
Armedangels setzen Zeichen für die Lieferkette
02.04.2020
Nicht nur für die Hersteller sind Stornierungen derzeit Gift. Auch deren Zulieferer müssen bestellte Waren ausliefern dürfen. Armedangels machen deshalb in einem offiziellen Statement deutlich, keine bereits aufgegebenen Bestellungen bei den Zulieferern zu stornieren. Um die Existenz der Lieferkette aufrecht zu erhalten, solle weiter produziert werden, heißt es aus Köln.
"Es ist Zeit Verantwortung zu übernehmen. Das Corona Virus ist eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, keine Frage. Zuallererst für unsere Gesundheit, durch die Gegenmaßnahmen aber in der Folge auch für die globale Wirtschaft", so CEO Martin Höfeler.
Die Kettenreaktion sei klar. Zuerst treffe es Händler, dann Marken, dann Produzenten. Diejenigen, die am Ende der Kette stehen, leiden am stärksten. Deshalb habe man sich entschieden, die Aufträge bei seinen Produktionspartnern nicht zu stornieren, so Höfeler, der dazu auch erneut die hohen Produktionsfrequenzen der Modebranche kritisiert.
"Ist es in solchen Krisen nicht auch Zeit umzudenken? Wollen wir uns von der Mode wirklich weiter vormachen lassen, dass das T-Shirt, die Jeans, das Hemd, das Kleid von heute auf keinen Fall das von morgen sein kann? Wollen wir uns weiter durchschnittlich 60 Teile im Jahr verkaufen lassen? Nur weil uns eine ganze Industrie vormacht, wir könnten etwas verpassen?", fragt der Armedangels-Chef und dürfte damit den Nerv der Zeit treffen.
Viele Branchen-Insider prognostizieren bereits seit Tagen eine Entzerrung der hektischen Saison-Rhythmen als einzig richtige Konsequenz aus der Corona-Krise. Ob das am Ende aber auch das Konsumverhalten beim Endverbraucher ändern wird, bleibt sicher erstmal abzuwarten.
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