Asos bestätigt Gerüchte über Übernahmegespräche mit Topshop und Miss Selfridge
Am Montag bestätigte der britische Online-Modehändler Asos Gerüchte, wonach der Konzern Interesse an der Übernahme einiger Arcadia-Marken habe, darunter Topshop, Topman, Miss Selfridge und HIIT.

Das Unternehmen erklärte, es sei "überzeugt, dass dies eine spannende Möglichkeit" sei, "starke Marken zu übernehmen, die bei der Kundenbasis gut ankommen". Asos beschwichtigte jedoch sogleich: "Zu diesem Zeitpunkt besteht keine Gewissheit zu einer allfälligen Übernahme und wir werden alle Shareholder gegebenenfalls entsprechend informieren".
Die Stellungnahme beendete die am Wochenende aufgekommenen Spekulationen darüber, dass das Label nicht nur Interesse an den Marken habe, sondern dabei auch Spitzenreiter unter den Kandidaten sein könnte. Die Chancen, dass die Rivalin Boohoo die Label übernehmen könnte, sanken mit der soeben angekündigten Übernahme von Debenhams und dem dadurch bedingten neuen Fokus auf die Integration von Debenhams in den schnell wachsenden Konzern.
Asos wäre sicherlich ein guter Kandidat, um die Marke wieder ins Mode-Rampenlicht zu holen, doch als reiner Online-Player hat der britische Konzern kaum Interesse an den Läden, wodurch Tausende Arbeitsplätze in Gefahr wären.
Berichten zufolge soll Asos rund GBP 300 Millionen (EUR 338 Mio.) für die Marken geboten haben. Doch steht Asos nicht allein im Rennen: Next ist zwar ausgeschieden, doch die chinesische Shein-Gruppe soll ebenfalls Interesse haben, wie auch der amerikanische Konzern Authentic Brands.
Auch die neuen Asda-Inhaber, die Gebrüder Issa, haben als potenzielle Mitbieter auf sich aufmerksam gemacht. Für sie wäre die Übernahme ein interessanter Schritt, der eine bedeutende Erweiterung über das bestehende Label George hinaus bedeuten würde.
Asos soll von Anfang an Interesse an der Übernahme von Topshop gezeigt haben, obwohl die Beteiligung des Konzerns am Auktionsverfahren zunächst weitgehend unbemerkt blieb. Für Asos wäre ein Kauf insofern logisch, als Topshop bereits ein wichtiger Wholesale-Partner von Asos ist und eine Übernahme durch die Konkurrentin Shein in dieser Hinsicht problematisch wäre. Anders als Boohoo hat Asos bislang jedoch noch keine Akquisitionen getätigt, es wäre die erste Übernahme.
Doch noch ist nichts sicher. Wie die Debenhams-Ankündigung von Boohoo am Montag zeigte, können sich die Schwerpunkte schnell verändern und die als Favoriten gehandelten Unternehmen gehen nicht immer siegreich aus einer Auktion heraus.
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