DPA
19.07.2013
AUSBLICK: Puma leidet auch im zweiten Quartal an Umsatz- und Gewinnschwund
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19.07.2013
Beim Sportartikelhersteller Puma ist auch im zweiten Quartal noch keine grundlegende Besserung der Lage in Sicht. Analysten erwarten, dass die weltweite Nummer drei der Branche ähnlich starke Rückgänge bei Umsatz und operativen Gewinn ausweisen wird wie in den ersten drei Monaten des Jahres. Das vom französischen Luxuskonzern Kering (vormals PPR) kontrollierte Unternehmen kämpft bereits seit geraumer Zeit gegen sinkende Erträge an und will mit Kosteneinsparungen, neuen Produkten und neuem Chef die Wende schaffen.
Am Mittwoch (24.7.) will Puma seine Halbjahresbilanz vorlegen. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Freitag befragten Analysten erwarten einen Umsatzrückgang von knapp fünf Prozent auf 716 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) dürfte um etwa ein Fünftel auf 37 Millionen Euro eingebrochen sein.
Auch die Aussichten für das Gesamtjahr sind eher mau. Im Frühjahr musste Puma nach einem schwachen Jahresstart seine Gesamtjahresprognose kappen. Der Hersteller geht derzeit nicht mehr davon aus, dass er seinen bereinigten operativen Gewinn wie ursprünglich geplant, im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigern kann. Auch der Umsatz soll jetzt sinken und nicht mehr stagnieren.
Die meisten Analysten sehen 2013 daher als ein Übergangsjahr. Der Konzern befindet sich mitten im Umbau, hat schon etliche unrentable Läden geschlossen und auch seine Produktpalette zusammen gestrichen. Der Fokus soll künftig klar wieder auf dem Sport liegen, denn Puma hatte zu stark auf das Thema Lifestyle gesetzt. Um mit den beiden Platzhirschen Adidas
Den Kurs umsetzen muss ein neues Führungsteam. Kering holte den Norweger Björn Gulden nach Herzogenaurach, der seit Anfang Juli auf dem Chefsessel sitzt. Sein Vorgänger Franz Koch musste das Unternehmen Ende März nach nicht einmal zwei Jahren im Amt bereits wieder verlassen. Vier Wochen vor Gulden stieß Andy Koehler zu der Riege der geschäftsführenden Direktoren hinzu, und verantwortet seitdem die Bereiche IT, Beschaffung und Logistik. Finanzchef Michael Lämmermann ist Anfang des Jahres an Bord gekommen. Dienstältestes Führungsmitglied ist Vertriebschef Stefano Caroti, der bereits 2008 im Vorstand der Puma AG saß.
Die Aufgaben der neuen Crew werden durch die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa erschwert. In dieser Region macht Puma den meisten Umsatz, doch die Kauflust der Verbraucher wird durch die Schuldenkrise gedämpft. Die Konkurrenten Adidas oder Nike sind wesentlich stärker als Puma in Schwellenländern aktiv.
Zuletzt lief es für Puma auch in Asien nicht gut. In Japan wurden die Verkäufe im ersten Quartal vom langen Winter gebremst. Aber auch in China blieben die Puma-Produkte in den Regalen liegen. Der Konzern konnte viele Artikel nur mit Preisabschlägen verkaufen.
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