Balmain ernennt Massimo Piombini zum neuen CEO
Balmain hat Massimo Piombini zum neuen CEO ernannt und wechselt damit seinen Top-Manager nach nur neun Monaten aus. Vor neun Monaten verkaufte sich das französische Modehauses an Mayhoola, eine Investmentfirma, die der Königsfamilie aus Katar gehört.
Piombini wechselt von Valentino – ebenfalls zu Mayhoola gehörend – zu Balmain, die im Juni 2016 für angebliche 500 Millionen Euro gekauft wurden. Er ersetzt Emmanuel Diemoz, der das Unternehmen nach langjähriger erfolgreicher Mitarbeit verlässt. Piombini ist bereits Mitglied des Aufsichtsrats bei Balmain International. Er verlässt seinen Posten als Worldwide Commercial Director bei Valentino, in dem er seit 2008 tätig war.
„Ich freue mich über die Möglichkeit, das Balmain Team mitzugestalten, während sich die Marke in ein weltweit führendes Luxus-Label verwandelt“, erklärt Piombini. „Olivier Rousteing, Creative Director bei Balmain, hat die Leidenschaft innerhalb des Hauses wieder entfacht. Ich freue mich, auf die Arbeit mit ihm und dem Rest der Balmain-Familie, um seine Vision weiter kontinuierlich auszubauen, und sehe in unserem Unternehmen das Potential für ein großes Wachstum.“ Beobachter erwarten durch Piombini Wachstum im Bereich Accessoires, wo Balmain nie eine wichtige Rolle gespielt hat.
„Das ist eine sehr interessante Zeit für Balmain“, fügt Rousteing hinzu. „Mit der Verpflichtung Massimos hat das Unternehmen alles, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren. Heute möchte allerdings auch das gesamte Balmain Team unserem scheidenden CEO, Emmanuel Diemoz, danken, dem wir so viel zu verdanken haben", fügt Rousteing hinzu.
Diemoz trat 2000 bei Balmain ein und arbeitete eng mit dem bisherigen Vorsitzenden des Hauses, Alain Hivelin, zusammen – sie waren ein Duo, das bei Balmain für ein starkes Wachstum verantwortlich war.
Bereits 1945 gründete Pierre Balmain sein Couture-Haus, nur drei Jahre nachdem er von der französischen Armee im 2. Weltkrieg eingezogen worden war. Bekannt für sein düsteres Gefühl von Eleganz, schuf Pierre den schwarzen Pelzmantel, den die Sängerin Juliette Greco zu ihrer Hochzeit trug.
Nach seinem Tod im Jahr 1982 dümpelte das Haus für Jahrzehnten vor sich hin. 2004 stand das Haus kurz vor der Insolvenz und wurde erst unter der kreativen Leitung von Christophe Decanin, der den Rock-Star-Chic des Hauses prägte, wieder erfolgreich. Seit 2011 ist Olivier Rousteing für die kreative Ausrichtung verantwortlich. Er machte es innerhalb kürzester Zeit wieder zu einem Kult-Label, dank seines super sexy ästhetischen Stils und sicher auch durch die Kooperation mit H&M, Beyoncé, Rihanna und Jennifer Lopez, die riesige Fans sind. Auch mit Celebrities läuft es wieder super!
Das ist genau das, was die Investoren aus Katar angezogen hat. Mayhoola ist bekannt, einen stolzen Preis beim Erwerb von Luxusmarken zu bezahlen. Im Juli 2012 zahlten sie 700 Millionen Euro, um Valentino zu kaufen, ein sattes 31,5-faches des EBITDA und rund das Dreieinhalbfache des Jahresumsatzes. Nach weiteren Investitionen von 100 Millionen Euro jährlich hat Valentino die Ein-Milliarden-Euro-Barriere im Jahresumsatz durchbrochen – unter der Leitung des hoch angesehenen CEOs Stefano Sassi, dem ehemaligen Chef von Piombini.
Es bleibt unklar, an wem Piombini jetzt berichten wird, was nicht ganz überraschend ist, denn auch Sassi hat den Medien niemals den Namen seines Vorgesetzten mittgeteilt.
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