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Veröffentlicht am
15.05.2013
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3 Minuten
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Bangladesh: Werden Marken und Nationen handeln?

Veröffentlicht am
15.05.2013

Foto: AFP

Am Montag lag die offizielle Zahl der Toten bei 1.124, der Einsturz des Textilfabrikgebäudes in Bangladesh beginnt Reaktionen auszulösen. Nachdem viele Marken zugegeben hatten, dass sie in dem Gebäude produzieren ließen, scheint es nunmehr Zeit für Stellungnahmen und Druck auf marcro-ökonomischer Ebene zu sein.

H&M ebenso wie C&A, Zara, Primark oder zuletzt auch KiK hatten diese Woche bekannt gegeben, das „Fire and Building Safety Agreement“ unterzeichnet zu haben, ein Abkommen der Nichtregierungsorganisation IndustriAll und Uni Global Nation, dem bis dahin nur der amerikanische Konzern PVH (Tommy Hilfiger, Calvin Klein…) und Tchibo zugestimmt hatten.

Dorothée Kellou, Projektmanagerin der NGO Peuples Soidares (People United) hatte gehofft, dass H&M andere große Unternehmen nach sich ziehen würde : „Wir brauchen mindestens vier, um das Abkommen in Kraft zu setzen“, hatte sie gegeüber der französichen Tageszeitung Libération Ende letzter Woche geäußert. Und dabei auch individuelle Aktionen einzelner Marken, wie die anonyme Hotline für Angestellte von Adidas oder ein Video über Brandschutz in einer Fabrik ohne Feuerlöscher, kritisiert.

Weitere Firmen sind vielleicht auch deshalb zurückhaltend, weil das Unterzeichnen des „Fire and Building Safety Agreement“ die Gründung und Speisung eines gemeinsamen Fonds der in Bangladesh produzierenden Firmen beinhaltet, um unabhängige Audits durchführen zu können. Für die teilnehmenden Unternehmen bedeutet das, dass sie sich nicht mehr auf ihre eigenen Prüfungen berufen könnten, die NGOs und Verbraucher selten zu Gesicht bekommen.

Unter internationalem Druck
Während die Marken eher langsam auf die Ereignisse reagieren, könnten die europäischen und amerikanischen Regierungen die Führung übernehmen. Der EU Handelskommissar Karel De Gucht und die hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Catherine Ashton bereiten gerade eine Treffen der europäischen Retailer vor, die ihre Produktion nach Bangladesh verlegt haben. Gleichzeitig droht die Europäische Union der Regieung in Dhaka die Handelsvorteile des Landes mit Europa aufzuheben.

Bangladesh profitiert vom European Generalised System of Preferences (GSP), das es dem Land erlaubt günstig nach Europa zu exportieren. Ein Hebel, den Brüssel nun nutzt, um die lokalen Behörden dazu zu bringen eine Notstandspolitik zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen seiner Textilindustrie zu verabschieden. Dazu kommt, dass Bangladesh auch sein bevorzugter Zugang zum US-amerikanischen Markt entzogen werden könnte. Nachdem im vergangenen Jahr ein bangladeschischer Verteidiger des Arbeitsrechts ermordert wurde, der sich für die Sicherheit in Fabriken einsetzte, prüfen die USA den Fall. Man geht von einer mehrmonatigen Prüfung aus, die jüngste Katastrophe und ihre Bilder, die um die Welt gingen, könnten die Entscheidung in Washington laut lokaler Presse jedoch beschleunigen.

Wer zahlt ?
Bangladesh ist der weltweit zweitgrößte Bekleidungsproduzent. Das Land muss sich in den kommenden Wochen zu den Ereignissen verhalten und Zugeständnisse machen. Denn der Verlust von internationalen Kunden könnte die nationale Wirtschaft schwer treffen. Die Textilindustrie macht 80% des Exportgeschäfts des Landes aus, was im vergangenen Jahr 29 Milliarden Dollar entsprach.

Die Leiter der bangladeschischen Textilindustrie scheinen jedoch erkannt zu haben, was auf dem Spiel steht: „Es ist ein entscheidender Moment für uns“, sagt Atiqul Islam, Präsident der Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association gegenüber der AP. „Wir tun unser Bestes, die Sicherheitsmaßnahmen in den Fabriken zu verbessern. Wir erwarten von unseren Käufern, dass sie uns zur Seite stehen und helfen die aktuelle Krise zu überwinden. Es ist nicht der Moment, sich von uns abzuwenden. Das würde die Industrie schädigen, viele Arbeiter verlören ihre Jobs.“

Ein Aufruf an die Bekleidungsmarken, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, der eine schwierige Frage aufwirft: Wer wird die Rechnung dafür bezahlen? Die Hersteller, die sowieso schon gezwungen sind ihre Kosten zu reduzieren um attraktiv zu bleiben? Die internationalen Marken, die sich schon von anderen wettbewerbsfähigeren Ländern mit weniger negativen Schlagzeilen anziehen lassen? US-amerikanische und europäische Verbraucher, deren Konsumverhalten schon jetzt flau ist? Während wir auf ein Antwort warten hat die Arbeiterklasse Bangladeshs bereits einen hohen Preis gezahlt: 1.124 Leben.

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