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Von
DPA
Veröffentlicht am
30.08.2021
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Beiersdorf im Fokus: Der 'Neue' solls richten

Von
DPA
Veröffentlicht am
30.08.2021

Die Geschäfte des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf ziehen nach einem Einbruch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wieder an. Dabei setzt der Nivea-Konzern abseits des blauen Klassikers auf neue Produkte, für die er in dem hart umkämpften Hautpflegegeschäft mehr Geld verlangen kann. Neu an der Spitze ist der Manager Vincent Warnery, der die Strategie von Beiersdorf vorantreiben soll. Was bei Beiersdorf los ist, was Analysten sagen und was die Aktie macht.

Vincent Warnery - Beiersdorf


Lage bei Beiersdorf



Zuletzt rumorte es bei den Hamburgern ordentlich: Das lag nicht nur an der Corona-Krise, die das Geschäft belastete. Bei dem sonst so auf Stabilität und Kontinuität bedachten Konzern kam es innerhalb weniger Monate zu einer Reihe von Abgängen aus dem Management. So wurde Finanzchefin Dessi Temperley Anfang des Jahres durch Astrid Hermann ersetzt. Auch der Weggang von Marketingvorstand Asim Naseer wurde angekündigt. Zudem gab es Gerüchte, dass auch Warnery kurz vor dem Absprung stehen sollte. Doch in diesem Fall kam es anders, der Franzose übernahm im Mai das Ruder, nachdem sein Vorgänger Stefan De Loecker überraschend den Konzern verlassen musste.

Warnery war zuvor unter anderem für die pharmazeutische Kosmetik wie die Marke Eucerin sowie die in der Corona-Krise stark gebeutelte Luxuspflegemarke La Prairie zuständig. De Loecker hinterließ ihm das Investitionsprogramm Care+, das unter anderem das Wachstum im Hautpflegegeschäft ankurbeln und die Digitalisierung beschleunigen soll.

Beiersdorf kann dabei erste Früchte ernten. Neue Marken wie Pflege für tätowierte Haut oder Produkte gegen Pigmentflecken wurden eingeführt und bringen erste Erfolge. Die vor rund zwei Jahren gekaufte US-Sonnenschutzmarke Coppertone, ist zurück auf dem Wachstumspfad und konnte zuletzt wieder Marktanteile gewinnen – das erste Mal seit zehn Jahren.

Im ersten Halbjahr konnte Beiersdorf zudem deutlich von der Erholung der Wirtschaft profitieren, insbesondere bei ihrem Klebebandgeschäft Tesa, das sowohl im Konsumentengeschäft als auch in der Industrie stark vertreten ist. Dabei beschleunigte sich die Entwicklung im zweiten Quartal. Größte Treiber waren das Elektronikgeschäft in Asien sowie die weltweite Erholung der Automobilindustrie. Ein Tesa-Fokus liegt derzeit bei thermisch leitfähigen Klebebandlösungen für Smartphones und Smartwatches. Im Autobereich profitiert Tesa von E-Mobilität und Automatisierung, bei denen der Schutz vor Hitzeentwicklung und Feuer eine große Rolle spielt.

Aber auch das Konsumentengeschäft zieht wieder deutlich an. Die Hautpflegemarken Nivea, Eucerin und LaPrairie konnten deutliche Zuwächse verbuchen.

Luft nach oben ist bei Beiersdorf weiterhin im Online-Geschäft. Das findet auch Warnery. Im ersten Halbjahr hat das E-Commerce-Wachstum den Angaben zufolge ein Viertel des Wachstums im Massengeschäft von Beiersdorf ausgemacht, bei der dermatologischen Hautpflege lag der Anteil sogar höher. Aktuell beträgt der Online-Absatz zirka neun Prozent. "Dieser Anteil soll weiter steigen, das steht ganz oben auf meiner Agenda", kündigte Warnery bei den Halbjahreszahlen an. Ein großer Teil des laufenden 300-Millionen-Euro-Investment-Programms soll daher in den digitalen Ausbau fließen. Im Blick hat Beiersdorf etwa den stark online geprägten chinesischen Markt.

Das sagen Analysten



Marktexperten lobten die jüngste Entwicklung bei Beiersdorf. Analyst Thorsten Strauß von NordLB attestierte dem Konsumgüterhersteller für das erste Halbjahr eine "kraftvolle Erholung" von der coronabedingten Schwäche. Zudem klängen die Umsatzerwartungen im Rahmen des konkretisierten Jahresausblicks nun etwas optimistischer. Sein Kollege Thomas Maul von der DZ Bank sieht es ähnlich. Mit einer überraschend starken Geschäftsentwicklung habe Beiersdorf das Vorkrisenniveau übertroffen. Maul hält dabei das Wachstumsziel für das laufende Jahr für konservativ. Mit größeren Änderungen der Unternehmensstrategie namens Care+ rechne er nach dem Chefwechsel nicht.

Der Ausblick impliziere dabei ein enttäuschendes zweites Halbjahr, kommentiert Analyst Bruno Monteyne von Bernstein Research. Er sieht die Schuld bei den steigenden Kosten. Höhere Preise für Rohmaterialien und Logistik machen auch Beiersdorf zu schaffen. Warnery hatte aber aber zuletzt beruhigt, das Unternehmen habe die Auswirkungen im Griff. Beiersdorf sei vorsichtig für die Margen in der zweiten Jahreshälfte, kommentiert auch Jefferies-Analyst Martin Deboo. Er zeigte sich jedoch optimistisch: Deren Entwicklung im zweiten Quartal sei ein erster Schritt auf dem Weg zu den früheren Margen von um 15 Prozent.

Große Erwartungen hat der Analyst an den neuen Vorstandsvorsitzenden. Nach zweieinhalb Jahren mit eher verhaltenem Geschäft könnte er das Ruder herumreißen. Immerhin blicke Warnery auf einige Erfolge. Zugpferd des Geschäfts dürfte die Luxusmarke LaPrairie sein, schätzt der Analyst. Gute Zeiten versprechen nach Ansicht von Deboo aber auch die Sonnenschutzmittel des Labels Sun & Skin. Der Erfolg dieser Marken könnte Beiersdorf die nötige Luft verschaffen, um Nivea wieder auf Kurs zu bringen und die Margen zu steigern. Sollte alles optimal laufen, hält der Analyst Kurse von über 140 Euro für möglich. Er empfiehlt die Aktie zum Kauf und hat ein Kursziel von zuletzt 120 Euro aufgerufen.

Als positiv wertet Iain Simpson von der britischen Investmentbank Barclays, dass das neue Management sich auf die Marktanteile bei Nivea fokussiere. Weiteren Handlungsbedarf sieht UBS-Analyst Guillaume Delmas in der Hautpflege: In Relation zu den Wettbewerbern dürfte eine Restrukturierung der Marken jedoch Zeit benötigen, sollte der Konsumgüterkonzern auf Zukäufe verzichten. Er votiert dafür, die Aktie zu verkaufen.

Das macht die Aktie



Die Aktie von Beiersdorf gehörte in den vergangenen Jahren nicht gerade zu den Überfliegern. Während die wichtigsten deutschen Aktienindizes längst neue Hochs erreicht haben, bewegt sich der Wert noch etwas mehr als zehn Prozent unter seinem Allzeithoch von mehr als 117 Euro im Sommer 2019. Im laufenden Jahr sind die Kursgewinne vergleichsweise mau. So hat das Papier um knapp zehn Prozent zugelegt.

Mitte März vergangenen Jahres hatte das Papier bei 77,62 Euro sein Corona-Tief erreicht. In den zwölf Monaten vor der Pandemie hatte die Aktie noch deutlich zulegen können. Von um die 83 Euro im Februar 2019 kletterte der Kurs der Papiere bis Anfang September des gleichen Jahres auf ein Rekordhoch bei 117,25 Euro und pendelte sich anschließend im Bereich zwischen 103 und 108 Euro ein. Dann kam der Absturz. Bis zum Sommer 2020 konnte sich die Aktie kräftig bis auf gut 104 Euro erholen.

Im Frühjahr diesen Jahres kam es wegen der anhaltenden Corona-Pandemie erneut zu einem Absturz auf etwa 81 Euro. Seitdem klettert der Kurs wieder kontinuierlich nach oben. Derzeit notiert er wieder bei etwa 103 Euro. Damit kommt die Aktie im Dreijahresvergleich auf ein minimales Kursplus von knapp drei Prozent, auf Fünfjahressicht legte sich die Aktie immerhin um rund ein Fünftel zu.

Beiersdorf kann auf eine rasche Rückkehr in den im September auf 40 Werte aufgestockten Leitindex Dax hoffen. Dabei liefert sich das Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die letzten freien Plätze mit Puma, Qiagen und LEG Immobilien. Die vier Konzerne liegen in ihrem von der Deutschen Börse berücksichtigten Streubesitz-Börsenwert sehr eng beieinander. Daher ist für sie die Kursentwicklung der letzten Handelstage bis Ende August entscheidend. Aktuell kommt Beiersdorf auf eine Marktkapitalisierung von rund 26 Milliarden Euro, beim Streubesitz sind es gut 9 Milliarden Euro. Die Familie Herz hält über ihre Investmentgesellschaft Maxinvest die Mehrheit an den Hamburgern. Erst im März waren die Papiere nach gut zwölf Jahren in der ersten Börsenliga dort durch das Energietechnik-Unternehmen Siemens Energy ersetzt worden und sind seitdem im MDax vertreten.

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