Benetton: CEO Airoldi ist raus – Brusò kommt als COO von Diesel
Marco Airoldi hat bei Benetton nach einer Vorstandssitzung gekündigt. Bei der Hauptversammlung am 16. Mai wird er seine Position offiziell verlassen.

Der Moderiese hat bisher keinen direkten Nachfolger bestimmt, gab aber bekannt, dass Tommaso Brusò zum Chief Operating Officer (COO) ernannt wurde und Vorsitzender Francesco Gori die "Leitung über Personalangelegenheiten" erhalten habe. Analysten vermuten, dass Brusò kommt, um das Amt von Airoldi zu übernehmen und damit Benetton wieder zu mehr Wachstum zu verhelfen, angesichts des intensiven Wettbewerbs im Einzelhandel durch andere Fast-Fashion-Ketten.
Brusò ist derzeit CEO von Diesel USA, war aber bei Benetton schon einmal beschäftigt – in Italien und den USA. Er war auch US-CEO für Fedon und Furla. „Er wird seine Erfahrungen über die internationale Modebranche und auch sein Wissen über den italienischen Markt in die Benetton Gruppe einbringen“, so lautet es in einer Pressemitteilung.
Bei der Aktionärsversammlung im kommenden Monat soll auch die Ernennung von James McArthur bestätigt werden, der bereits seit Anfang März als nicht geschäftsführender Direktor in den Vorstand gewählt wurde. Das Unternehmen bedankte sich bei dem scheidenden Airoldi, der seit 2013 bei der Firma war, zuerst als Berater, dann als CEO und Managing Direktor und sagte, „dass es ihm zu verdanken ist, dass eine Überarbeitung und neue Marktplatzierung der Marke stattgefunden hat“.
Benetton wird immer noch von der Gründungsfamilie kontrolliert und hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe von CEOs verschlissen. Dabei hat das Unternehmen gekämpft, um wieder das Wachstum zu verzeichnen, was sie einmal hatten – vor allem auch, um wieder den Status als einflussreiche Marke im Einzelhandel zu erlangen, wofür Airoldi eine große Umstrukturierung in den 5.000 Benetton-Stores veranlasste.
Ende 2016 hat Benetton seine Jahreszahlen veröffentlicht, bei dem der Umsatz um 1,2 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro gesunken ist – eine deutliche Verbesserung zu den Jahren zuvor. Das Unternehmen verzeichnete auch einen operativen Gewinn – nach einem Verlust im Vorjahr. Und obwohl Benetton eindeutig noch seine Hausaufgaben machen muss, hat die Firma im November letzten Jahres Presseberichte über eine Krise im Unternehmen zurückgewiesen, in denen über hohe Verluste durch Abschreibungen und andere Einmaleffekte berichtet wurden. Sie bestritten auch, dass sie die Marke Sisley verkaufen wollen.
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