Fabeau
15.03.2011
Benetton humpelt auf der Stelle
Fabeau
15.03.2011

Die Benetton Gruppe hadert erneut mit mageren Umsatzsteigerungen. Im Geschäftsjahr 2010 stieg der Umsatz um 0,2% auf 2,053 Mrd. Euro. Währungsbereinigt verlor die Gruppe 1,9%. Im Apparel-Segment, das mit 1,948 Mrd. Euro über 95% des Gesamtumsatzvolumens ausmacht, litt insbesondere das Wholesale-Geschäft. Der Umsatz schrumpfte in diesem Segment um 1,1% auf 1,475 Mrd. Euro. Die Umsätze aus dem Retail-Bereich stiegen dagegen um 3,8% auf 473 Mio. Euro. Regional betrachtet verlor Benetton in den traditionellen, westlichen Märkten den Anschluss und schrumpfte um 3,5%. In Deutschland konnte Benetton nach eigenen Angaben leicht zulegen. In China, Indien, Mexiko, dem Mittleren Osten, der Türkei, Russland und Osteuropa legte Benetton dagegen kumuliert um 13,8% zu. Bei den Marken bleibt die Umsatzverteilung im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert: 51% des Umsatzes werden mit United Colors of Benetton erzielt, 16% kommen von Sisley, 2% von Playlife und 30% von den Kids-Kollektionen UCB Kids und Sisley Young.
Auch das EBITDA verschlechterte sich von 332 Mio. auf 311 Mio. Euro, was einer EbBITDA_Markege von 15,2% entspricht. Trotz im Jahre 2009 gestarteter Kostenoptimierungsprogramme wurde das Ergebnis von einmaligen Abschreibungen, negativen Währungskursen und steigenden Rohstoffkursen belastet. Das Nettoergebnis sank um 16% auf 102 Mio. Euro.
Das aktuelle Jahr startete durchwachsen: Auf der einen Seite verkaufte sich die aktuelle Frühjahr/Sommer-Kollektion nach Einbrüchen von -4% besser als in den letzten Saisons. Außerdem gibt es Anzeichen für leicht steigende Orderzahlen für die Herbst/Winter-Kollektion. Auf der anderen Seite belasten steigende Rohstoffkosten die Margen. „Angesichts der schwierigen Umstände bin ich zufrieden mit den guten Ergebnissen in 2010“, erklärte Franco Furnò, Handels-, Produkt und HR-Vorstand bei Benetton. „Jedoch steht 2011 unter dem Ziel, die Flächenprofitabilität weiter zu erhöhen“, so Furnò weiter. Um den härter werdenden Marktbedingungen und erodierenden Margen zu begegnen, hat sich Benetton ein Action-Programm „Benetton 2.1“ verschrieben. Im Fokus stehen dabei neue innovative Shop-Konzepte, eine Erneuerung des Vertriebsnetzes, die Stärkung der Markenattraktivität, reduzierte Zeiten bis zur Markteinführung sowie die Expansion in die schneller wachsenden Schwellenländer. Kostenseitig steht die gesamte Wertschöpfungskette vom Sourcing bis zur Produktion auf dem Prüfstand.
Foto: Benetton/Josh Olins
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