Berlin: Begehrtes Pflaster für Einzelhändler und Investoren

Nicht nur arm und sexy – sondern bei Einzelhändlern und Investoren auch extrem beliebt: Nach von einer repräsentativen Stichprobe von 485 Vermietungen aller Maklerhäuser durch den Immobilienberater Jones Lang LaSalle bezüglich der Neuvermietungen von Ladenflächen schneidet die Hauptstadt ausgezeichnet ab. „Berlin ist mit einem Anteil von rund 15% am bundesweiten Flächenumsatz der am stärksten nachgefragte Handelsstandort“ und zieht besonders internationale Mieter „magisch“ an.
Allein im ersten Halbjahr wurden in der Hauptstadt bereits 46.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche vermietet - das ist mehr als ein Drittel (36%) der knapp 128.000 Quadratmeter, die insgesamt in den neun größten Städten vermittelt wurden. Damit gilt es als sicher, dass Berlin den guten Flächenumsatz von 52.000 Quadratmetern aus dem Vorjahr übertreffen wird. Etwas abgeschlagen folgen München (19%) und andere, eigentlich wirtschaftlich deutlich besser als Berlin aufgestellte Städte wie Hamburg, Düsseldorf, Hannover, Frankfurt und Köln.

Ost und West - lukrativer Polyzentrismus

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch der Immobilien- und Einzelhandelsspezialist Lührmann, der in seinen aktuellen Citynews feststellt, dass die Ladenpreise in der Spree-Metropole kontinuierlich steigen. Positiv wirke sich insbesondere der „ausgeprägte Polyzentrismus“ aus – so kann Berlin mit fünf voneinander unabhängigen Top-Lagen in City Ost und West aufwarten: Hackescher Markt sowie Alexanderplatz/Friedrichstraße (Mitte), Ku’damm/Tauentzien sowie Wilmersdorfer Straße (Charlottenburg) und Schloßstraße (Steglitz). „Der Berliner Einzelhandel profitiert spürbar von der anziehenden Beliebtheit. Einerseits wird unentwegt Kaufkraft in die Stadt gespült, andererseits zieht es ständig junge und frische Modelabels in die aufstrebenden Einkaufslagen im Schatten der Sehenswürdigkeiten und Museen“, so Mario Hampel, geschäftsführender Gesellschafter von Lührmann Berlin. „Das wiederum macht den Standort noch attraktiver für die altbekannten Platzhirsche. Kein erfolgreicher internationaler Filialist kann es sich mehr erlauben, nicht mindestens eine zweite Berliner Dependance vorzuweisen.

Investoren kreisen über der Spree und Mieten steigen auf Münchener Niveau

Das steigende Interesse von Einzelhändlern an Berlins 1A-Lagen treibt viele finanzstarke Investoren auf der Suche nach attraktiven Anlageobjekten in die Hauptstadt. Die Aachener Grundvermögen kaufte am Hackeschen Markt (Rothe Apotheke), Lührmann selbst erwarb ein Haus in Steglitz und in der Wilmersdorfer Straße und auch Hines oder Development Partner AG investieren und revitalisieren Häuser. Mit der Renovierung des Bikini-Hauses durch die Bayrische Hausbau oder des Cumberland-Hauses durch die Orco-Gruppe wird es auch in Zukunft viele attraktive Flächen geben. Die Investments können sich lohnen: In den letzten zehn Jahren haben einige Objekte ihren Wert verdoppeln können – und die Mieten sind spürbar in die Höhe geschossen:„Im Verlauf der letzten zehn Jahre kletterte die durchschnittliche Spitzenmiete um rund 77 Prozent nach oben und kann mittlerweile bei einem 80 bis 120 Quadratmeter großen Ladenlokal in allerbester Lage auf dem Tauentzien bis zu 300 Euro pro Quadratmeter betragen“, so der Lührmann-Chef weiter. Nur München ist zuweilen (noch) teurer...

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Foto: Lührmann