Fabeau
11.04.2011
Berlin: Comeback des Bikinihauses
Fabeau
11.04.2011
Nördlich der Gedächniskirche steht das Bikinihaus – ein Ort an den sich nur orientierungslose Touristen verirren. Der rote Säulengang beherbergte billige Shop-Konzepte und Imbisse und konnte mit der nur wenige hundert Meter südlich gelegenen Einkaufsmeile Ku’damm/Tauentzien nicht mithalten. Das soll sich demnächst ändern. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex, bestehend aus dem Großen Hochhaus, dem Kino Zoo Palast, dem Bikinihaus, dem Kleinen Hochhaus und einem Parkhaus, wurde 2002 der Bayrischen Hausbau (Schörghuber Gruppe) gekauft und wird nun aufwendig restauriert. Ende 2012 soll der Komplex unter dem Namen Bikini Berlin eröffnen und das Gesicht von West-Berlin maßgeblich verändern.
Bereits im letzten Dezember wurde mit den Bau-maßnahmen begonnen, die planmäßig voranschreiten. Mittlerweile arbeite man an der Innenentkernung des Bikinihauses, wo in naher Zukunft Büros sowie Einzelhandelsflächen und Gastronomieangebote untergebracht werden sollen. Das Bikinihaus soll das lebendige Herzstück des gesamten Komplexes werden. Nach Auskunft der Eigentümer soll dort der so genannte Bikinipool entstehen – ein Areal, das sowohl Premiummarken als auch Berliner Labels Raum für innovative Shop-Konzepte bietet. Darüber hinaus soll eine 7.000 Quadratmeter große Dachlandschaft integriert werden, die unmittelbar an die Gastronomie- und Handelsangebote von Bikini Berlin anknüpfe. So gilt der Einzelhändler Andreas Murkudis als Unterstützer des Projektes: „Wenn ein Standort zur Destination werden soll, muss er überraschen können. Bikini Berlin hat dieses Potenzial.“
Das Handelskonzept sieht einen urbanen Marktplatz vor, der sowohl etablierten Premiummarken als auch neuen, jungen Labels Raum für innovative Shops bietet. Von den rund 50.000 Quadratmetern Nutzfläche soll die Hälfte für Einzelhandelsflächen, Gastronomie und das ebenfalls renovierten Kino-Komplex Zoo Palast genutzt werden. In 20.000 Quadratmetern sollen Büroflächen untergebracht werden. Der Rest ist für Lagerflächen und Serviced Apartments geplant. Die Vermarktung der Flächen hat bereits im letzten Jahr begonnen. Ankermieter wurden noch nicht genannt.
Die Bayrische Hausbau investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in die grundlegende Revitalisierung des Komplexes. Das belgische Architekturbüro SAQ, hinter dem Arne Quinze und Frederik Vaes stehen, legte den Entwurf vor, nach dem das Nachkriegsgebäude nun umgebaut wird.
Fotos: Bayrische Hausbau, Wikimedia Commons, Google Maps
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