Bruno Joly
17.07.2015
Berlins neue Messelandschaft
Bruno Joly
17.07.2015
Das Berliner Messeprogramm in der zweiten Juliwoche war dicht gedrängt. Denn die Besucher blieben laut Ausstellern und Organisatoren im Schnitt nur zwei Tage in der Hauptstadt. Ebenfalls deutlich zu spüren war die Anziehungskraft der Panorama.
Die Modemesse öffnete ihre Tore bereits am Dienstag, 7. Juli, zeitgleich mit der Show & Order und der Bread & Butter. Die Premium mit der Seek und der Bright startete einen Tag später. Der größte Ansturm in der Modehauptstadt war somit vor allem auf den Dienstag und den Mittwoch, 8. und 9. Juli, konzentriert. Darin sind sich unter anderem Mustang und Digel an der Panorama, Vans an der Bright und auch Samsoe Samsoe an der Premium einig.
Offizielle Zahlen wurden bislang noch nicht veröffentlicht. Doch die Veranstalter der Premium, zu der neu auch die Bright gehört, verweisen auf einen Besucheranstieg um 70 Prozent am ersten Messetag im Vergleich zum Auftakt der letzten Sommerausgabe. Insgesamt konnte die Veranstaltung über alle Messetage hinweg ein Besucherplus von 5 Prozent erzielen. Besonders am Freitag blieben die Gänge der Veranstaltung leer. „An die Panorama kommen wir in erster Linie für die deutschen Kunden, die generell vollzählig da sind. Die Veranstaltung ist jedoch europäisch ausgerichtet“, heißt es bei Digel an der Panorama.
Ob die zeitliche Verlegung der Who’s Next von Juni auf September den deutschen Messen förderlich war, ist nicht klar. Die aus den Benelux-Ländern und aus Frankreich angereiste Delegation an der Premium stieg um 2 Prozent und macht nun 20 Prozent der Gesamtbesucherzahl aus.
Die Besucher aus dem südlichen Europa kamen jedoch weniger zahlreich, es war ein Rückgang um 2 Prozent auf 18 Prozent aller Eintritte zu verzeichnen. „Insgesamt spürt man, dass die Messe weniger international ist. Die Bread & Butter trug das internationale Image Berlins in unserem Segment“, bemerkt ein Aussteller an der Seek. An dieser sind zahlreiche Marken der Bread & Butter anwesend, von Ben Sherman über Puma bis hin zu Levi’s.
„Die Annäherung der Bright und der Seek funktioniert. Das verkürzt die Wege für die Einkäufer. Im Gegenzug habe ich das Gefühl, dass weniger Besucher da sind, aber vielleicht hängt das auch mit der neuen Konfiguration des Raums zusammen“, resümiert man bei Wrung Divisons.
„In Berlin hat es allgemein weniger Leute als früher“, bestätigt Anerkjendt. Es steht jedoch fest, dass Berlin seinen Platz als Leader für junge, urbane, skandinavische und Denim-Fashion nicht eingebüßt hat. „Berlin steht auch für einen starken deutschen Markt. Die Marken kommen, um solide Beziehungen mit Kunden zu knüpfen, die auch in Zweiwochenfrist zahlen können“, erklärt ein Aussteller aus Frankreich.
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