Birkenstock investiert in deutsche Produktionsstandorte und baut Fertigungskapazitäten weiter aus

Von

Isabel LEONHARDT

Veröffentlicht am
01.02.2021

Das Traditionsunternehmen Birkenstock erweitert seine Kapazitäten an seinem weltweit größten Werksstandort in Görlitz und stärkt zusätzlich alle Produktionsstandorte in Deutschland mit massivem Investitionsprogramm.

Bei Birkenstock laufe die Produktion trotz pandemiebedingter Einschränkungen und dank der bereits erfolgten Ausweitung des Schichtbetriebs in allen Werken auf vollen Touren. Infolgedessen erweitere das Unternehmen seine Produktionskapazitäten in Görlitz und starte zugleich ein Investitionsprogramm in alle seine deutschen Produktionsstandorte.
 
"Nie zuvor haben wir mehr Schuhe produziert. Deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit unserem Investitionsprogramm die Weichen für künftig noch weiteres Wachstum zu stellen. Der Ausbau der Fertigungskapazitäten ist nicht nur ein deutliches Zeichen an unsere Handelspartner, sondern auch ein klares und nachhaltiges Bekenntnis zu unseren deutschen Produktionsstandorten", sagt Oliver Reichert, CEO der Birkenstock Group.

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Die Planungen im Görlitzer Gewerbegebiet Ebersbach laufen bereits auf Hochtouren, um den Produktionsbetrieb auf das an das Werksgelände angrenzende Gebäude am Gewerbering 6 auszuweiten, erklärt Birkenstock. Dort ist bereits das Factory-Outlet der Marke beheimatet. Voraussichtlich bis zum Ende des Jahres sollen vor Ort die notwendige Infrastruktur sowie weitere Produktionslinien eingerichtet werden.
 
Zudem seien im Gewerbegebiet neue Büroflächen für Verwaltungsmitarbeiter vorgesehen. Für einen zusätzlichen Schub im Produktionsvolumen werde außerdem der Ausbau der sogenannten PU- und EVA-Produktionslinien in den kommenden Monaten sorgen. Allein diese Investitionen in den Standort belaufen sich auf rund 8 Millionen Euro.
 
"Insgesamt stärken und modernisieren wir unsere gesamte Produktion in Deutschland im laufenden Jahr mit einem hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Diese Investitionen in unsere Werke sind eine Investition in die Zukunft des gesamten Unternehmens", erklärt Markus Bensberg, CEO Birkenstock Group.
 
Von der Investitionsoffensive profitieren auch die anderen Standorte von Birkenstock im deutschen Produktionsverbund. "Mit beachtlichem finanziellem und organisatorischem Aufwand werden Infrastruktur, Maschinenpark, Produktions- sowie Bürogebäude erneuert und ausgebaut, um sie für das zu erwartende Mengenwachstum in den kommenden Jahren angemessen zu rüsten", so Birkenstock.
 
Hierzu gehöre unter anderem in Sankt Katharinen die Inbetriebnahme zwei neuer Fertigungslinien sowie einer Sohlenbeschichtungsanlage. Genauso wie die Einrichtung neuer Produktionsanlagen für Fußbettungen und der Umbau des Kantinengebäudes im hessischen Steinau-Uerzell oder die Einführung eines neuen Lagerverwaltungssystems, das derzeit in Rheinland-Pfalz am Logistikstandort in Vettelschoß in Vorbereitung sei.
 
Darüber hinaus hat Birkenstock in den letzten Monaten zwei neue betriebsinterne Prüflabore in Betrieb genommen. Das chemische Zentrallabor im sächsischen Bernstadt analysiere alle Materialien im Wareneingang auf mögliche Schadstoffe, bevor sie zur Verarbeitung freigegeben werden. Im technischen Prüflabor in Sankt Katharinen-Stroedt, Rheinland-Pfalz, finde die produktionsbegleitende Qualitätssicherung sowie die Arbeit an technischen Innovationsthemen statt.
 
Beide Labore wurden durch eine Gesamtinvestition von 4,5 Millionen Euro mit Equipment auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ausgestattet.
 
Mit über 4.300 Mitarbeitern weltweit gehört das Familienunternehmen in sechster Generation zu den größten Arbeitgebern der deutschen Schuhindustrie. Ende Januar berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Birkenstock in Übernahmegesprächen mit der Private-Equity-Firma CVC Capital Partners stehe. Das Übernahmeangebot belaufe sich auf mehr als 4 Milliarden Euro. Birkenstock selbst hat sich zu den Gerüchten noch nicht geäußert.