Der Düsseldorfer Kaufhof-Konzern Metro verhandelt mit mehreren potentiellen Investoren, um die Chancen die Gründung einer neuen Warenhaus AG auszuloten. Der Konzern steht in engen Verhandlungen mit mehreren Interessenten. „Wir führen Vorgespräche mit mehreren Investoren, um deren Ernsthaftigkeit und Optionen zur Bildung einer Warenhaus AG zu prüfen" sagte ein Sprecher. Namen wollte er aber nicht nennen, denn die Verhandlungen für die 141 Warenhäuser befinden sich in einem frühen Stadium und der Metro-Konzern stehe unter keinem zeitlichen Druck bei den Verhandlungen.
Das Handelsblatt berichtet in seiner Montagsausgabe unter Berufung auf Betriebsratskreise, dass der New Yorker Finanzinvestor Blackstone sehr an einer Übernahme der Warenhauskette interessiert sei, berichtet das Handelsblatt in seiner Montagsausgabe. Blackstone selbst lehnt eine Stellungnahme ab.
Eine Übernahme der Kaufhof-Häuser ist vor allem deshalb interessant, weil die Filialen mit den ebenfalls zum Verkauf stehenden Häusern der insolventen Karstadt-Gruppe gebündelt werden können. Seit der Pleite des Arcandor-Konzerns sucht der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg einen Investor, der alle Filialen in einem Gesamtpaket übernehmen kann. Das Vorhaben ist nicht leicht, da die meisten Investoren nur an den rentablen Häusern Interesse zeigten. Letzte Woche hat sich Görg schon eine Fristverlängerung von der Gläubigerversammlung holen müssen, da der angepeilte Verkaufstermin zum 30. April nicht mehr machbar erschien. Metro selbst hatte für 50 bis 60 der insgesamt 90 Karstadt-Filialen Interesse bekundet. Alle Filialen zu übernehmen bezeichnete der Metro-Chef Eckhard Cordes im Januar als „Zeitverschwendung für beide Seiten“. Seiner Ansicht nach gibt es „in Deutschland langfristig auch keinen Platz für zwei große Warenhäuser“. Mit den Verhandlungen über den Verkauf der Kaufhof-Sparte erhöht er insoweit den Druck auf den Insolvenzverwalter Görg stark. Bis zu einem endgültigen Verkauf können wir sicherlich noch auf einige Schlagzeilen und Spekulationen wie diese hoffen – denn der Verhandlungspoker geht bald in eine neue Runde.