Blockade des Suezkanals belastet globale Lieferketten
Die derzeitige Blockade des Suezkanals durch ein steckengebliebenes Containerschiff stellt die ohnehin schon durch die Pandemie stark belasteten globalen Lieferketten vor große Probleme.

Kein Schiff, das so lang und so schwer beladen ist wie die "Ever Given", hat den Kanal bisher blockiert. Ein Schiff ähnlicher Größe blockierte vor fünf Jahren die Elbe in Deutschland und wurde erst nach sechs Tagen befreit, aber es wird vermutet, dass es Wochen dauern könnte, dieses Schiff freizubekommen.
Wenn das Schiff nicht bald befreit wird, könnten die Kosten für die Schifffahrt weiter steigen, und diese werden wahrscheinlich in Form höherer Preise an die Verbraucher weitergegeben oder von den ohnehin schon unter Druck stehenden Einzelhändlern übernommen.
Das Schiff war auf dem Weg von China nach Rotterdam. Das Schifffahrtsunternehmen Lloyd's List hat errechnet, dass die Blockade, nachdem sich die Ever Given verkeilt hatte, rund 400 Millionen Dollar pro Stunde kostet, wobei der Verkehr auf dem Kanal in Richtung Westen auf rund 5,1 Milliarden Dollar pro Tag und in Richtung Osten auf 4,5 Milliarden Dollar pro Tag geschätzt wird. Hunderte von Schiffen sind derzeit verspätet.
Handelsverbände in mehreren Ländern arbeiten mit ihren Spediteuren zusammen, um die Situation einzuschätzen. Mit Waren im Wert von Milliarden von Dollar, die auf Schiffen festsitzen, die nirgendwohin fahren können, können sie derzeit allerdings nur sehr wenig tun. Es besteht lediglich die Möglichkeit, dass die Schiffe um Afrika herum umgeleitet werden, was die Transportdauer noch weiter verlängern würde.
Der Suezkanal ist für den Welthandel von enormer Bedeutung, da er die Strecke von Ost nach West um etwa 10 Tage verkürzen kann, und das Gleiche gilt für den Rückweg. Etwa 12 % des gesamten Welthandels werden über den Kanal abgewickelt, und fast ein Drittel des täglichen Containerschiffsvolumens.
Aufgrund des sich bildenden Staus und der Begrenzung der täglichen Anzahl an Containern nach der Freigabe des Kanals wird es einige Zeit dauern, bis die bestehenden Warteschlangen abgebaut sind, was sich auf die Schifffahrtsströme und -kosten in den kommenden Monaten auswirken könnte.
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