Fabeau
08.06.2015
Bogner-Verkauf lockt Wirtschaftsprominenz
Fabeau
08.06.2015

Bogner macht längst mehr als Ski- und Sportmode. Die Marke hat auch elegante und city-taugliche Kollektionen im Angebot
Endlich kann die Investmentbank Goldman Sachs einen Investor bzw. wohl besser ein Investorenkonsortium präsentieren. Bereits im September letzten Jahres war die Investmentbank auf die Suche nach einem Käufer für Bogner gegangen. Durch den Rubel-Verfall und die politische Krise sanken die Umsätze und Erlöse für die Nobelmarke im letzten Winter, was es deutlich schwieriger machte, den avisierten Kaufpreis von zunächst rund 700 Mio. Euro, später von 400 bis 600 Mio. Euro, zu erreichen. Auch das jetzige (und offenbar letzte) Angebot liegt mit weniger als 300 Mio. Euro deutlich unter Willy Bogners Vorstellungen. Dennoch will der 73-Jährige weiter über den Verkauf seines Imperiums verhandeln, schließlich hat die letzte Offerte des chinesischen Beteiligungsgesellschaft Fosun und dem früheren Coty-Chef Bernd Beetz durchaus etwas Verlockendes. Daimler-Chef Dieter Zetsche, selbst ambitionierter Skifahrer und Segler, soll nämlich ganz privat passiver Miteigner des Unternehmens werden, berichtete das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ. Die frühere Deutsche Bank-Tochter BHF-Bank, deren Mitgesellschafter Fosun seit letztem Jahr ist, könnte sogar noch weitere prominente Unterstützer finden.

Drei Männer für ein Hallelujah: Fosun-Chef Liang Xinjun, Bernd Beetz und Dieter Zetsche
Mit dem Fosun-Chef Liang Xinjun, Bernd Beetz und Dieter Zetsche im Rücken hätte Bogner ein gutes Trio im Rücken - sowohl finanziell als auch in Hinblick auf Know-How und Netzwerk. Fosun ist u.a. bei Tom Tailor sowie beim amerikanischen Stricklabel St. John Knits investiert; Beetz ist bestens vernetzt und markenerfahren. Gemeinsam könnte die Neuausrichtung von Bogner gestemmt werden - mit oder ohne die Russen.
Bogner hat im vorletzten Geschäftsjahr 2012/13 laut Bundesanzeiger über 240,5 Mio. Euro mit eigenen Kollektionen und Lizenzen erwirtschaftet. Es war das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte.
Foto: Bogner, WWD, Asia, Daimler
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