15.12.2014
Bread&Butter zwischen Zelten und Pavillons?
15.12.2014
Karl-Heinz Müller hat angeblich über 30 Herstellern in einem nachts geschriebenen Brief angeboten, eine Guerilla-Ausgabe der Bread&Butter in Zelten, Pavillons und leerstehenden Läden im Blue Yard durchzuführen. Zum Konzept und bisherigen Portfolio der Messe würde das, trotz vielleicht unangenehmer Temperaturen, zumindest passen.
Lieber wäre er in die Neue Schönhauser Straße gegangen, schreibt Müller. Man habe aber nun die Erlaubnis, die Rochstraße absperren zu dürfen. Es solle eine Block-Party mit "Street Music, Street Food & Street People" werden. Motto: „Fun & Profit“. Klar wird in dem Brief auch der Zeitpunkt der Entstehung: vergangenen Dienstag um etwa drei Uhr nachts: "Ich kann nicht schlafen, nachher am Tag kommen die Banken ins Haus. Sicher kein angenehmer Termin", schreibt Müller. Sein Team brenne jedoch immer noch für die Streetwear-Messe und wolle weitermachen.
"Ich habe Lust darauf, mit den guten und coolen Leuten etwas Verrücktes zu machen und es den Spießern zu zeigen. Ich weiß ganz genau, meine Leute kriegen das hin. Sie werden alles geben."
In demselben Schreiben teilt Müller mit, dass die Finanzierung unklar sei. „Ich habe ja schon Geld von Euch bekommen, aber leider schon ausgegeben.“ Er suche eventuell sogar eine Art Mäzen.
Ob er den finden könnte, bleibt offen. Berlin habe laut Müller Angst um den Verlust des Status als Modestandort und die übrigen Messen würden diesen nicht genügend nach vorne bringen.
Blogger wie Dandy Diary berauschen sich derweil geradezu an dem offensichtlichen Größenwahn Müllers. Kollegen wie Premium-Chefin Anita Tillmann zollen ihm Medienberichten zufolge Respekt und betonen auch die Umbrüche in dem Fashion-Sektor, den die Messe abgebildet hat und auf diese einfach nicht zeitlich adäquat hätte reagieren können. Geschwächelt hatte die Bread&Butter schon seit einigen Saisons.
In seinem Brief zur Guerilla-Messe schreibt Müller weiter von winterlichen Spaß-Szenarien, dem gemeinsamen Bauen von Schneemännern, Eisstockschießen und "Wodka an der Eisbar". Was daraus wird, bleibt abzuwarten. Ein Gefühl von Verlässlichkeit erzeugen solche Zeilen wohl eher nicht. Und auf Verlässlichkeit baut auch die Modebranche. Bis zum 19. Januar ist es noch ein guter Monat.
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