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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
10.05.2023
Lesedauer
6 Minuten
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Bruno Pavlovsky (Chanel) über LA, Kundenerlebnisse, die Met Gala und Karls Provokationen

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
10.05.2023

Cruise Collection und eröffnete einen todschicken neuen Megastore am Rodeo Drive.
 
Unzählige Chanel-Plakate zierten die Werbetafeln der Stadt der Engel. Doch damit nicht genug, das Pariser Modehaus organisierte im Academy Museum darüber hinaus die Gesprächsrunde "Agnès Varda in California, Chanel in Cinema", in deren Rahmen Vardas Tochter Rosalie und die Chanel-Markenbotschafterin und Oscargewinnerin Marion Cotillard über die große französische Filmemacherin diskutierten.

Der Siegeszug durch die kalifornische Küstenstadt ist ein weiteres Beispiel für das erstklassige und einfallsreiche Luxusmanagement bei Chanel unter der Führung von Chanel-Modepräsident Bruno Pavlovsky.


Bruno Pavlovsky - DR


Anfang Mai feierte Chanel an der amerikanischen Ostküste an der Met Gala 2023 bereits einen anderen Riesenerfolg. Die gewaltige Social Media-Abdeckung der Veranstaltung und der Eröffnung der Ausstellung Karl Lagerfeld: A Line of Beauty im Costume Institute war für das Modehaus besonders erfreulich.

Am Chanel-Tisch empfingen Pavlovsky und seine Kreativdirektorin Virginie Viard 15 Schauspielerinnen und Markenbotschafter. Eine vorzüglich eklektische Auswahl mit Stars wie Nicole Kidman, Jennie Kim, Dua Lipa, Gisele Bündchen, Angèle, Marion Cotillard, Kristen Stewart, Margaret Qualley, Sofia Coppola, Margot Robbie, Charlotte Casiraghi und Penelope Cruz. Geballte Star-Power.

Die Gründerin des Modehauses, Coco Chanel, reiste 1931 erstmals nach Hollywood, als Samuel Goldwyn ihr den sagenhaften Betrag von USD 1 Million zusicherte, um zweimal jährlich nach LA zu reisen und Kleider für GM-Stars zu entwerfen. Coco kleidete unter anderem Gloria Swanson ein und Greta Garbo sowie Marlene Dietrich wurden zu wichtigen Kundinnen des Modehauses. Als die Marke ihre Cruise Collection 2023 in den Paramount-Filmstudios enthüllte, fühlte es sich an, als knüpfte Chanel an eine alte Freundschaft an.
 
Diese Verbindung wirkte sich auch auf den Umsatz der Marke aus: 2021 stiegen die Erlöse von Chanel um 23 Prozent auf USD 15,6 Milliarden, das operative Ergebnis verbesserte sich um 58 Prozent auf USD 5,5 Milliarden.

FashionNetwork.com traf Pavlovsky im klassischen Hollywood-Mekka "Beverly Hills Hotel" für ein Gespräch über Chanel. In der Polo Lounge des Hotels war bereits Humphrey Bogart zu Gast, Fred Astaire wurde im Swimming Pool gesehen und auch Marilyn Monroes letztes Fotoshooting für Vogue fand in diesem Gebäude statt. Hier sprach der Chanel-Chef nun mit uns über seine Reise nach Kalifornien, kuratierte Kundenerlebnisse, die Vorbereitung auf die Met Gala und Karl Lagerfelds Fähigkeit, Menschen auch nach seinem Tod noch zu irritieren.

FashionNetwork.com: Wieso kam Chanel nach Los Angeles, um in einem Filmstudio zu defilieren?
Bruno Pavlovsky: Die Paramount Picture Studios sind ein mythischer Standort. Hier wurden so viele Filme gedreht, Filme, an denen Chanel beteiligt war. Man hat das Gefühl, dass man überall sein könnte, in New York oder in einem Film von Coppola. Und dann gibt es natürlich auch ganz praktische Gründe – der Rahmen entsprach genau unseren Vorstellungen. Zudem schüttete es vor drei Tagen in LA wie aus Eimern. Wenn das am Abend der Show auch der Fall sein sollte, haben wir ein Dach über dem Kopf. Es ist das wichtigste Studio der Filmgeschichte, und es ist auch Teil unserer Geschichte. So wie damals, als Karl in der Cinecittà in Rom defilierte und wir Paris nachgestellt haben.

FNW: Was war die Idee hinter Chanel in Cinema?
BP: Die Ausstellung über Agnès Varda ist unabhängig von Chanel. Doch Virginie Viard war schon immer stark von der Nouvelle Vague beeinflusst und obwohl es keine direkte Verbindung gibt zu dieser Kollektion, ist sie Teil der Kultur von Chanel. Mit Letztes Jahr in Marienbad gibt es so viele außerordentliche Verbindungen. Und zwischen Rosalie und Virginie herrscht ein tiefes Verständnis, beide haben als Kostümbildnerinnen begonnen.

FNW: Was ist der spannendste und innovativste Aspekt Ihres neuen Superstores am Rodeo Drive?
BP: Ich traf Peter Marino (den Architekten) heute Morgen und ich muss ehrlich sagen, dass ich seinen jüngsten Store für seinen allerschönsten halte. Er verkörpert alle Vorzüge unserer Marke. Alles, wofür sie heute steht – Luxus, Sensibilität und Schönheit. Produkt und Dekor halten sich die Waage, auf perfekt ausbalancierte Weise. Sie dürfen nicht vergessen, dass das Projekt seit zehn Jahren vorbereitet wird. Es ist kompliziert, am Rodeo Drive zu bauen und alle erforderlichen Bewilligungen zu erhalten. Wir haben unseren alten Store demoliert und so gut wie möglich von vorne angefangen. Und das Gebäude ganz auf LA und das sonnige Wetter hier ausgerichtet. Wie auch in Miami haben wir einen weißen Rahmen, in den schwarze Elemente eingefügt werden. In Seoul ist es ein schwarzer Kasten mit Weiß drin. Wichtig ist, dass der Store zum Quartier passt. Hier am Rodeo Drive fängt Peter das Tageslicht ein, ohne die Innenbeleuchtung des Ladens oder die Produkte zu beeinträchtigen.


Der neue Flagship Store von Chanel am Rodeo Drive Chanel - Chanel


FNW: Im vergangenen Jahr erwog Chanel die Schaffung spezifischer Stores für besonders treue Kunden. Wie hat sich das Projekt weiterentwickelt?
BP: Wichtig ist, jedem Kunden die bestmögliche Erfahrung zu bieten, in jeder Stadt. Wie an der Rue Cambon in Paris, wo wir Kunden auf zwei Stockwerken auf Rendezvous-Basis empfangen. So können unsere Mode-Assistenten eine Auswahl vorbereiten, bevor die Kunden zum Termin eintreffen. Das funktioniert sehr gut, da ein vertrauter Raum entsteht. Obwohl die meisten Kunden dann gerne durch den Store gehen, um die jüngsten Angebote zu entdecken. In China oder Hongkong befinden sich diese privaten Räume manchmal in spezifischen Gebäuden. Hier in LA haben wir alles von Grund auf neugestaltet und zwei entsprechende Räume im dritten Stock eingerichtet, die nur über den Aufzug erreicht werden können.

FNW: Wie wird sich die Ausstellung Karl Lagerfeld: A Line of Beauty auf die Geschäftstätigkeit von Chanel auswirken?
BP: Bei der Met Gala und der Ausstellung dreht sich alles um Karl Lagerfeld. Und die unglaubliche Arbeit, die er bei Chanel leistete, aber auch bei Fendi und seiner eigenen Marke. Die Auswahl des Kurators Andrew Bolton ist für mich fantastisch. Somit dachten wir an der Met Gala nicht an Chanel, sondern an Karl. A Line of Beauty ist eine Hommage an eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Überrascht hat mich nur die Polemik einiger Leute. Aber das ist nun mal so, wenn man Außergewöhnliches leistet.

Ich denke auch an die 15 brillanten Frauen, die an unserem Chanel-Tisch 15 saßen. Sie stehen für Modernität und kombinieren diese mit einem speziellen Draht zu Karl Lagerfeld. Überdies liebte Karl das Met und er hätte, so bin ich überzeugt, diese Hommage an ihn selbst als einzigartig empfunden.

FNW: Wie hat sich Ihre Zielgruppe in den vergangenen Jahren verändert?
BP: Sie hat sich mit Virginie sicher weiterentwickelt, da sie Kollektionen entwirft, die vielleicht etwas freier sind und in denen eine gewisse Weiblichkeit mitschwingt. Karl gestaltete vielleicht eher Kostüme. Womöglich ist Virginie näher am Puls der Realität, was mehr Kunden und jüngere Frauen anspricht. Vielleicht flößten Karls Entwürfe mit ihren starken und dramatischen modischen Statements auch einen gewissen Respekt ein. Somit könnten Virginies Kreationen etwas zugänglicher wirken, was nicht heißt, dass sie weniger anspruchsvoll sind. Doch das Ergebnis ist freier, losgelöst, fließend. Virginie liebt es, ihre Models einzukleiden und hat dabei eine ganz andere Vorgehensweise. Karl war strenger. Natürlich war er auch außergewöhnlich – aber das macht einen Unterschied.
 
FNW: Ein offensichtlicher Unterschied ist, dass Karl es liebte, in den meisten Schauen mehrere Menswear-Looks einzuschleusen, fast wie ein cooler Insider-Joke. Nicht so bei Virginie?

BP: Es stimmt, dass Virginie bislang keine Menswear in ihre Schauen aufgenommen hat, doch das bedeutet nicht, dass sie das eines Tages tun wird. Karl liebte Menswear-Insider-Jokes. Er mochte es, zu provozieren. Letztlich war Karl ein riesiger Provokateur! Über drei Jahre nach seinem Tod liegt noch immer viel Provokation in der Luft. Genau das ist faszinierend.
 
FNW: Was hätte Karl – der den Blick zurück stets verabscheute – von diesen Retrospektiven gehalten?
BP: Diese Frage haben wir uns oft gestellt. Ich bin der Ansicht, dass Karl so intelligent war, dass er den Abend genossen hätte, diese Art, wie viele Frauen in seinen Kreationen fabelhaft aussahen. Und der ganze Zirkus darum herum hätte ihn köstlich amüsiert. Ganz besonders Choupette auf dem roten Teppich zu sehen. Er liebte es, Persönlichkeiten zu gestalten, von Choupette bis hin zu sich selbst. Und immer wieder Leute aufzuziehen. Kein Wunder kritisieren ihn einige Menschen noch immer. Aber wenn man viele Pfeile abfeuert, so wie Karl, dann ist es nur verständlich, dass einige Menschen zurückschießen wollen. Und das ist natürlich einfacher, wenn er nicht da ist, um darauf zu antworten.

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