
Isabel LEONHARDT
01.03.2023
BTE-Umfrage: Online-Verkäufe oft unwirtschaftlich

Isabel LEONHARDT
01.03.2023
Der BTE hat in einer Umfrage Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler zu ihrem Online-Business befragt. Dabei hat sich gezeigt, dass eine Mehrheit einen eigenen Webshop ablehnt.

In den vergangenen Geschäftsjahren haben viele Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäfte ihre Online-Verkaufsaktivitäten angekurbelt – oftmals als Reaktion auf die Corona-Beschränkungen. Doch wie der BTE in einer Umfrage im Januar herausgefunden hat, will eine Mehrheit sich weiterhin allein auf den stationären Verkauf konzentrieren.
Der BTE hat untersucht, welche Verkaufskanäle die Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler nutzen. Dabei kam heraus, dass 35 Prozent der Umfrageteilnehmer einen eigenen Webshop vor dem Jahr 2022 führten und fünf Prozent ihn im letzten Jahr eingerichtet haben.
Weitere fünf Prozent seien noch in der Planung eines Webshops. Aber eine Mehrheit von 56 Prozent lehne einen eigenen Webshop derzeit ab, so der BTE.
Den Verkauf über Social-Media-Kanäle haben vor 2022 31 Prozent praktiziert, ein Prozent hat 2022 damit begonnen. Für die Zukunft vorgesehen ist dies bei 14 Prozent der Umfrageteilnehmer, 54 Prozent haben keine entsprechenden Pläne.
Über Online-Plattformen verkauften vor 2022 49 Prozent der befragten Händler, ein weiteres Prozent ist letztes Jahr dazu gekommen. Demnächst einrichten wollen diesen Vertriebsweg weitere vier Prozent, aber 46 Prozent lehnen den Verkauf über Plattformen aktuell ab.
Der Hauptgrund für die hohe Rate der Online-Skeptiker dürfte die damit verbundene Kostenbelastung sein, erklärt der Handelsverband. So gaben fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich (Vollkostenrechnung) nicht lohne, beim Plattform-Verkauf und bei den Sozialen Medien vermeldete dies mehr als die Hälfte.
"Über alle Online-Kanäle hinweg schreiben also fast 60 Prozent der Teilnehmer mit ihren Online-Verkäufen rote Zahlen", so der BTE.
Als betriebswirtschaftlich eindeutig lohnenswert bewertet dagegen nur jeder fünfte Teilnehmer seine Online-Aktivität, wobei speziell der Verkauf über Soziale Medien etwas besser abschneidet. Einen Deckungsbeitrag erzielt im Durchschnitt ein Fünftel der Teilnehmenden – mit allerdings großen Unterschieden zwischen den einzelnen Vertriebswegen.
Auch der Umsatzerfolg der Online-Aktivitäten halte sich der Umfrage nach in Grenzen. Fast die Hälfte der befragten Modehändler blieb bei einem Anteil von unter fünf Prozent vom Gesamtumsatz. Bei 27 Prozent der Teilnehmer liegt der Online-Anteil zwischen fünf und zehn Prozent, bei neun Prozent zwischen zehn und 20 Prozent. Sieben Prozent erzielen mit ihren Online-Verkäufen einen Anteil von 20 bis 30 Prozent und neun Prozent liegen über 30 Prozent.
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