Burberry: Schwaches Pfund sorgt für Umsatzplus
Für das Luxusmodehaus war das vergangene Halbjahr, das am 31. März geendet hat, eine Berg- und Talfahrt – schaut man sich die Umsatzzahlen an. Die neuen Taschen- und Oberbekleidungs-Kollektionen verkauften sich gut und geben Hoffnung für die Zukunft, doch vor allem die Beauty-Sparte schwächelt.
Hunderte von Arbeitsplätzen sollen vor allem im Beauty-Bereich auf der Kippe stehen, da das Unternehmen sämtliche Beautylizenzen an Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty vergeben hat. Es gibt noch keine Bekanntgabe seitens Burberry, aber Gespräche über die Streichung von Arbeitsplätzen sollen bereits geführt worden sein.
Die Beauty-Sparte ist schon lange das Sorgenkind des Unternehmens, und trotz des Erfolgs im Parfumbereich, sank der Gewinn hier um 20 Prozent. Die Kooperation mit Coty seit Herbst 2016 soll das richten und die Weichen für die Zukunft auf Wachstum stellen.
Burberry in Zahlen
Positiv zu vermerken im letzten Halbjahr sind die Steigerung der Verkaufszahlen in China, die damit zum alten Wachstum zurückgefunden haben. Der Gesamtumsatz fiel jedoch um 1 Prozent und die Verkäufe im vierten Quartal blieben 2-3 Prozent hinter dem dritten Quartal zurück.
Insgesamt sorgte ein schwaches Pfund für ein Umsatzplus im zweiten Halbjahr. Da das Pfund nach dem Brexit-Votum im vergangenen Sommer an Wert verloren hatte, wuchs der Konzernumsatz im zweiten Halbjahr verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 1,6 Milliarden Britische Pfund. Währungsbereinigt sanken die Erlöse um ein Prozent.
Für das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte sorgte der eigene Einzelhandels-Umsatz, der von 1,268 Milliarden Britischer Pfund um erfolgversprechende 19 Prozent (währungsbereinigt 3 Prozent) stieg. Hauptmotor für das Wachstum ist der asiatisch-pazifische Einzelhandel mit starkem Zuwächsen in China und zweistelligem Wachstum im EMEIA-Raum, aber auch die außergewöhnlich starken Verkäufe in UK.
Hauptursache für die steigenden Verkaufszahlen war die starke Performance im Bereich Accessoires – vor allem im Bereich Lederwaren. Die Taschenkollektion wird ständig erweitert und führte zu einem Wachstum im niederen zweistelligen Prozentbereich. Auch der Fashionbereich mit neuen, innovativen Produkten wie der „Tropical Gabardine“-Linie zeigte eine starke Performance.
Im Großhandel sank der Umsatz aufgrund strategischer Maßnahmen um ein Prozent (währungsbereinigt -13 Prozent) auf 327 Millionen Britische Pfund. Auch die Lizenzeinnahmen sanken um 38 Prozent auf insgesamt 12 Millionen Britische Pfund, ein Grund dafür ist das Auslaufen der japanischen Lizenzen, da Burberry die Geschäfte dort in Eigenregie übernehmen möchte.
Was bringt die Zukunft?
Von großem Interesse ist natürlich wie erfolgreich die „See Now – Buy Now“-Fashion Shows waren. Ohne tatsächliche Zahlen zu nennen, sprach Burberry davon, dass die Februar-Show große Online-Reichweiten und eine starke Nachfrage erzeugt hat, sowohl bei Accessoires als auch bei Oberbekleidung.
Das Unternehmen hat die Vorhersagen erfüllt und investiert weiterhin, um negative Effekte auszugleichen. Der Markt bleibt schwierig und es wird sich zeigen wie lange das schwache Pfund die Zahlen ausgleicht.
Nach der Forderung nach Neuwahlen durch Premier May am Dienstag stieg das Pfund und es wird interessant sein zu beobachten ob Londons momentaner Ruf als „günstige Shopping Destination“ somit weiter anhalten kann.
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