Burberry trotz Umsatzeinbruch im dritten Quartal optimistisch
Wie entwickelt sich Burberry weiter? Und wie steht es um die Luxusbranche ganz allgemein? Das britische Luxushaus veröffentlichte am Mittwochmorgen ein Update zu seinen Ergebnissen im dritten Quartal und lieferte die Antworten auf diese beiden Fragen gleich mit: Die Situation ist bei beiden "in Ordnung". Das heißt also, dass die Ergebnisse zwar nicht spektakulär ausfielen, aber auch nicht besorgniserregend waren.
Obwohl der Einzelhandelsumsatz global rückläufig war und die flächenbereinigte Umsatzentwicklung nur unmerklich zunahm, schien das Unternehmen grundsätzlich optimistisch in die Zukunft zu blicken. Burberry sprach von "anhaltender Kundenbegeisterung im Vorfeld neuer Produktlieferungen" und der Erzeugung von "neuen Markenimpulsen durch die Festive-Kampagne, die Vivienne Westwood-Collaboration und Produkteinführungen der B-Series".
Der Wahrnehmungswandel der Kunden der Marke werde weiter angetrieben, um "ein stärkeres digitales Engagement und die Unterstützung von zentralen Influencern zu fördern". Im Großhandel haben die Kunden laut Unternehmen "positiv auf Riccardo (Tiscis) kommerzielle Produktlinien reagiert, während die Umwandlung unseres Vertriebsnetzwerks voranschreitet".
Der große Test folgt natürlich erst mit der Markteinführung von Tiscis Debüt-Laufstegkollektion für die Marke im kommenden Monat, eine zweite Show ist gegenwärtig in Planung. CEO Marco Gobbetti erklärte, er sei "zufrieden mit den in diesem Quartal erzielten Fortschritten und unserem Beitrag zu den neuen Markenimpulsen, die sich um unsere kreative Vision entwickeln, während sich die Verbraucherwahrnehmung entsprechend wandelt.
Doch was genau hat sich bei Burberry im letzten Quartal getan? In den 13 Wochen bis zum 29. Dezember 2018 sank der Einzelhandelsumsatz um 1 Prozent, währungsbereinigt um 2 Prozent. Dieser Wert beinhaltet aber auch negative Kalendereffekte, die sich mit 1,1 Prozent zu Buche schlugen. Flächenbereinigt stieg der Umsatz um 1 Prozent auf GBP 711 Millionen (EUR 203 Mio.).
Das hört sich zwar nicht besonders beeindruckend an, doch betonte das Unternehmen, dass es sich noch immer in der "ersten Phase" des mehrjährigen Umwandlungsplan zur Neuausrichtung von Burberry befinde. Bei der Präsentation des Plans habe das Unternehmen von solchen Auswirkungen auf den Umsatz gewarnt.
Das Unternehmen ist mit den jüngsten Entwicklungen sichtlich zufrieden – und besonders mit der Umstellung vom See-now, Buy-now-Modell, das es einige Jahre lang unter Christopher Bailey übernommen hatte auf ein nuancierteres Modell von Tisci.
Über die monatlich erscheinende B-Series-Kollektion schuf das Label einen ständigen Zufluss limitierter Produkte des Kreativdesigners, die bei den Verbrauchern auf großes Interesse stoßen. Die hauptsächlich über die sozialen Medien angebotenen Kollektionen fanden "bei neuen und jüngeren Kunden starken Anklang und wurden von wichtigen Influencern weltweit gefördert". Außerdem sei die B-Series in China 2018 zur "aufregendsten Luxuskampagne auf WeChat" ernannt worden.
Auch die in Zusammenarbeit mit Vivienne Wood entstandene Kollektion erzeugte "eine große Nachfrage und bescherte unserer digitalen Plattform ungewohnt hohe Besucherzahlen".
Weiter sei das Interesse für die Weihnachtskollektion mit Kristin Scott Thomas, MIA und Matt Smith "stark und die Reichweite auf den sozialen Medien betrug rund 57 Millionen Kunden".
"Unsere Präsenz in den sozialen Medien wächst weiter mit mehr als einer Million zusätzlicher Follower auf Instagram und WeChat und einer Verbesserung der Reichweite auf WeChat um mehr als 50 Prozent". Das soziale Netzwerk WeChat ist für den chinesischen Markt entscheidend.
Ganz allgemein war China im vergangenen Quartal ein wichtiges Element, wobei der Umsatz im Raum Asien Pazifik vom chinesischen Wachstum im mittleren einstelligen Bereich profitierte. In der Zone EMEIA nahmen "die Ausgaben der Touristen im Quartalsvergleich leicht zu", in Amerika hingegen machten sich die Auswirkungen gesunkener Kundenzahlen in den Läden bemerkbar".
Das Unternehmen habe im vergangenen Quartal auch "unsere neue kreative Vision in unserem Vertriebsnetzwerk" umgesetzt und die Neuausrichtung im Großhandelsgeschäft beschleunigt. Das Schließungsprogramm der Nicht-Luxus-Stores in den USA wurde so intensiviert. Im Gegenzug sollen bis Ende Geschäftsjahr 10 zentrale Flagship-Stores überarbeitet werden.
Die verbleibenden Großhandelskunden scheinen mit dieser Entwicklung ebenfalls zufrieden zu sein. Burberry erklärte, die Spannung auf die neuen Runway-Kollektion im Februar sei groß. Diese werde mit einem "starken Begleitprogramm eingeführt, einschließlich spezifischer Maßnahmen mit allen entscheidenden Großhandelspartnern".
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