Calida profitiert von Aubade

Aubade hat sich im Luxus-Wäschesegment eine Spitzeposition erarbeitet und die Calida-Gruppe profitiert in wirtschaftlich schwierigen Zeiten davon
Die Calida Gruppe hat das Geschäftsjahr 2012 mit 203,1 Mio. CHF (165 Mio. Euro) abgeschlossen. In lokalen Währungen konnte der Umsatz auf Vorjahresniveau gehalten werden, in Schweizer Franken resultierte ein Umsatzrückgang von 1,5%. Während das Wholesale-Geschäft (Verkauf über Fachhändler, Warenhäuser, Textilketten und Franchisenehmer) um 6,5% zurückging, konnte der Retail-Umsatz in den eigenen Boutiquen um 13% zulegen und so die Rückgänge im Großhandelsgeschäft kompensieren. Mit über 90 Calida- und 50 Aubade-Läden weltweit erlöst die Gruppe mittlerweile rund Drittel des Gesamtumsatzes.
Bei den Marken ergibt es sich ein ähnliches Bild. Die einstig kriselnde französische Luxus-Wäschemarke Aubade verzeichnet ein kontinuierliches Wachstum und verbuchte in 2012 einen Rekordumsatz von 53,6 Mio. CHF (+8,2%). Damit konnte die Marke die eher verhaltene Entwicklung der Kernmarke Calida, die einen Umsatzrückgang von 3,4% hinnehmen musste, ausgleichen. Dank Margenverbesserungen und Kostensenkungsmaßnahmen konnte hier jedoch eine Verbesserung von über 12% des Nettoumsatzes erzielen.
Trotz schwieriger Marktbedingungen konnte die Calida-Gruppe ihren operativen Gewinn (EBIT) dank Einmaleffekten durch Immobilienveräußerungen (u.a. das Verwaltungsgebäude von Aubade in Paris) von 24,7 Mio. auf 27,3 Mio. CHF erhöhen. Das Unternehmensergebnis lag aufgrund höherer Steuerbelastungen und gestiegenen Finanzaufwendungen mit 20,6 Mio. CHF über 10% unter dem Vorjahresergebnis.
Für das laufende Jahr erwartet Felix Sulzberger, CEO der Calida-Gruppe, einen „flachen Umsatzverlauf“. Entsprechend muss auch ertragsseitig von einem etwas tieferen Ergebnis als in den drei vergangenen Rekordjahren ausgegangen werden, heißt es im Geschäftsbericht. Konkret will das Management die Kollektionen von Calida straffen und damit Kernwerte wie Natürlichkeit stärken. Bei Aubade soll die internationale Retail-Expansion mit Eröffnungen in Dubai und Shanghai fokussiert werden. Überdies wird das Angebot durch die strategische Beteiligung an der Lafuma-Gruppe, die sich auf Berg-, Ski- und Surfbekleidung spezialisiert hat, ergänzt und weiter diversifiziert.