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Veröffentlicht am
29.09.2018
Lesedauer
5 Minuten
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Celine: Slimane stürzt das Ancien Régime

Veröffentlicht am
29.09.2018

Nach über 300 Shows auf beiden Seiten des Atlantiks setzten sich alle, die in der Modebranche was bedeuten, schließlich hin, um die am meisten erwartete Show der letzten 50 Jahre zu sehen. Hedi Slimanes Debüt für Celine.

Celine - Frühjahr/Sommer 2019 - Paris - Photo: PixelFormula


Es war im Grunde ein Doppeldebüt, da Slimane auch die erste Herrenkollektion für das Haus Celine enthüllte, das 1945 in Paris von Céline Vipiana gegründet wurde.

Die Show wurde in einem wirklich massiven, mattschwarzen Zelt auf der Place Vauban, buchstäblich im Schatten von Napoleons Grab, inszeniert. Hedi mangelte es noch nie an Selbstvertrauen. In Anwesenheit von: Lady Gaga, Karl Lagerfeld, Catherine Deneuve, Virgil Abloh, praktisch die ganze Familie von Bernard Arnault, dem Vorsitzenden von LVMH und der Celine besitzt, und sogar Primal Screams Bobby Gillespie, sowas wie die Inspiration für diese Kollektion, wie manche der präsenten Angelsachsen meinten.

Erinnern wir uns daran, dass Slimane eine sehr gefeierte und erfolgreiche Designerin, die Engländerin Phoebe Philo, ersetzt hat und es wurde viel darüber spekuliert, wie sehr er ihr Œuvre respektieren würde – besonders auf Galeristinnen und künstlerisch interessierte Geschäftsfrauen ausgerichtet. Am Ende hat Slimane diese Tradition ziemlich über den Haufen geworfen und den Celine-Kundinnen gute 20 Jahre weggeschnitten.

Sein Eröffnungs-Look hat vielleicht daran angeknüpft, wo seine letzte Pariser Kollektion, eine Couture-Show für Saint Laurent, aufgehört hatte. Ein aufgebauschtes Polkadot-Cocktail-Kleid mit fast pilzförmigen Wolkenschultern.

Aber die Ausstrahlung hatte einen viel europäischeren Touch als seine kalifornisch gefärbte vorherige Ära: eine kühne Explosion von Chiffon für das darauffolgende Oberteil, dazu ein Minirock und Stiefel. Sein Länge war sehr kurz und seine Stiefeletten sehr hoch. So wie er einmal einen ganzen, mit Nieten besetzten Ankle Boot-Look geschaffen hatte, der die Mode bestimmte, so kann man von ihm erwarten, dass er dasselbe mit seinen neuen 2ème-Arrondissement-Cowboystiefeln mit Reißverschlüssen und Schnallen vorhat.

Eine ganze Reihe von schillernden Cocktail-Kleidern in Silber, Lippenstiftrot und brüniertem Gold wird auf den Zeitschriftenseiten gut aussehen und sollte die Celine Boutiquen zahlreich verlassen. Anziehend waren auch halbtransparente Korsettkleider, ideal für eine Biker-Braut-Hochzeit. Und mit einem cleveren französischen Touch veredelte er fast jedes Model mit dekorativen Fascinators und Hütchen mit Netzen und Perlen für noble Rockerinnen. Sein Titel für seine Debüt-Show: "Paris La Nuit".

In Wahrheit war die größte Modesensation aber seine Herrenmode. Es gibt einen Grund dafür, warum Slimane der erste Herrenmode-Designer war, der in seinen Tagen bei Dior Homme den Status eines Rockstars erlangte. Er schaffte es, eine Spitzen-Schneiderskunst mit einem wirklich neuen Look zu kombinieren. Das gelang ihm in dieser Nacht erneut, mit einer an der Hüfte enganliegenden, aber an den Oberschenkeln leicht geschwungenen Hose, die direkt an den Knöcheln endete. Das sorgte dafür, dass jeder Mann im Publikum die eigene Hose anschaute und sich dachte: "Ich bin total veraltet." Dasselbe galt für das großartige Jackett, das er hinter den Kulissen trug, einen mal eben so geschnittenen Zweireiher mit sechs Knöpfen.

"Ein nächtliches Tagebuch der jungen Pariser", war der typisch lapidare Kommentar über die Show von Slimane selbst, der anschließend mit Karl Lagerfeld für Fotos posierte.

"Ob es mir gefallen hat? Das ist genau die Art von Kleidung, die ich tragen möchte, also natürlich tat es das", sagte Karl.

Außerdem gab es dazu perfekt ausgetüftelte "Le Samouraï"-Trenchcoats, 10-knöpfige Affenjacketts, falsche Leoparden-Mäntel und einige Dandy-Redingote-Mäntel – und alle sahen wirklich hervorragend aus.

Mit zerzausten Haaren, Retro-Brillen und Pikes sah die Besetzung wie Pariser Rocker aus, die sich um einen Job in einer New-Wave-Band bewerben würden. Daran ist übrigens nichts falsch.

Celine - Frühjahr/Sommer 2019 - Paris - Photo: PixelFormula


Hedis Einladung war ein gebundenes Album mit Schwarz-Weiß-Bildern, die er in Paris aufgenommen hatte. Vierzehn Fotos, darunter eine Ampelsäule, eine Disco-Kugel, eine verblasste Holztäfelung, eine Graffiti-Wand, trashige Vorhänge und ein ramponierter Backstage-Bereich. Die Locations waren 14 von Hedis alten Pariser Treffpunkten: Balajo, Bus Palladium, Chez Castel, Chez Jeannette, Chez Moune, Folies Pigalle, La Cigale, Whisper Club, Le Crazy Horse, La Station, La Java, Le Rouge und Pile ou Face. Wohl die Sehnsucht nach den dunklen glorreichen Zeiten seiner Jugend und die Art von Kleidung, mit der er seine Reputation aufgebaut hat, mit Smokings für nach Mitternacht, Skinny-Jeans und Rocker-Blazern.

Slimane selbst hat immer offen zugegeben, dass er einmal Journalist werden wollte und die Fähigkeit, mit der Aufmerksamkeit der Medien zu spielen und sie zu lenken, ist von Bedeutung für jeden Designer. Wahrscheinlich war es diese frühe Zeit der Erkundung von Paris zu später Stunde, die ihn schließlich zu einem Leben in der Modewelt führte.

Der Einsatz am Freitagabend war hoch, da Celine derzeit einen Jahresumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro erzielt. Zugegeben ein relativ kleiner Fisch im Vergleich zu großen Marken wie Chanel, Gucci oder Vuitton. Aber Arnault hat den LVMH-Aktionären absolut deutlich gemacht, dass er Celine in dieser ersten Liga der Luxusdivision sehen will und hat alle kreativen Zügel des Hauses – Damenmode, Herrenmode, Accessoires, Parfum, was auch immer – an Hedi übertragen.

Slimane wird mit ziemlicher Sicherheit von einigen verdammt werden, weil er seinen früheren Ideen bei YSL und Dior zu nahe gekommen ist und Philos Codes abgeworfen hat. Aber sie werden den Sinn dieser Kollektion verkennen: den neuesten Twist zwischen der coolen, schlauen, nächtlichen Parisienne und einer Gentleman-Rocker-Ikonographie, die Hedis DNA darstellt.

Um den Sturz des Ancien Régime zu unterstreichen, ließ Hedi einen Schlagzeuger von La Garde Républicaine zum Marsch antreten, um den Beginn der Show anzukündigen. Der riesige Raum, sollte man wissen, wurde über Nacht zu einem Ausstellungsraum transformiert, um dort die Kollektionen während der darauffolgenden drei Tage den internationalen Käufern anzubieten.

Was den Napoleon des Luxus, Arnault, betrifft: Dieser lief mit einem glückseligen Lächeln im Backstage-Bereich herum und war praktisch am Kichern. Und man konnte nicht umhin, sich an Bonapartes oft zitierte Bemerkung zu erinnern, dass er seine Marschälle glücklich schätzte. Nun ja, wenige sind gesegneter als Hedi.

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