CFDA enthüllt karges Programm für die NYFM: Men's
Vier Jahre nach der Einführung des Events erscheint das vorläufige Programm der Menswear-Modewoche in New York für den kommenden Frühling in deutlich reduzierter Form. Dabei machen der New York Fashion Week: Men's nicht nur Verschiebungen im Kalender zu schaffen, sondern auch fehlende Sponsoren.

Ab Montag, 3. Juni, stehen knapp 20 Designer auf dem dreitägigen Programm – weitaus weniger als die knapp 90 Teilnehmer vor ein paar Jahren. Interessant ist, dass rund die Hälfte der Designer an der kommenden Ausgabe im Rahmen des "New York Men's Day"-Konzepts von Agentry PR für Nachwuchstalente und kleine Label teilnehmen.
Dazu zählen am Eröffnungstag der Modewoche Timo Weiland, unter der Leitung des kreativen Teams mit Tim Weiland, Donna Kang und Alan Eckstein, aber auch die Soft Streetwear-Marke Ka Wa Key mit Wurzeln in Hongkong und Sitz in London, sowie der zypriotische Designer Vasilis Loizides mit seinem gleichnamigen Label.
Am Dienstag, 4. Juni, steht N.Hoolywood von Daisuke Obana auf dem Programm, am Abend wird die Show von Frère erwartet. Am Mittwoch schließlich defilieren Freemans Sporting Club, Untitled Collection, Private Policy, NIHL, Linder Men’s und Grungy Gentleman.
Das mexikanische Menswearlabel Hecho nimmt erstmals seit dem Abgang des Gründers und Designers Jack Miner im Oktober 2018 wieder an einer Modewoche teil und empfängt Gäste auf Einladung.
Auffallend ist, dass weder Todd Snyder, Robert Geller noch Bode auf dem Programm stehen, obwohl sie die Veranstaltung seit ihrer Einführung stark unterstützt haben.
Die separate Menswear-Modewoche in New York wurde 2015 vom CFDA mit dem Zweck gelauncht, den New Yorker Modekalender denjenigen von Paris, London und Mailand anzugleichen und regionale Talente in den Vordergrund zu rücken. Die Veranstaltung zog durch die anfängliche Begeisterung relativ schnell Designer und Sponsoren an, doch zeigte sie in jüngster Vergangenheit Anzeichen einer beunruhigenden Verlangsamung.
Die Entscheidung, die NYFW: Men's auf eine dreitägige Veranstaltung mit Coed-Shows zu kürzen, die in die Womenswear-Schauen übergehen, ist nur das jüngste Anzeichen, dass die Veranstaltung in eine Krise gerutscht ist.
Die Gründe hinter der kargen Teilnehmerliste sind jedoch sehr konkret. Das augenfälligste Problem ist, dass die Veranstaltung ihre Sponsoren verloren hat und der CFDA somit keine Finanzierung mehr für die Menswear-Schauen bieten kann. Kleine Marken können es sich deshalb schlicht nicht mehr leisten, an der NYFW: Men's teilzunehmen.
"Unser Budget schrumpfte um mindestens die Hälfte", erklärte der CEO des CFDA, Steven Kolb, in einem Interview mit der New York Times im Februar. "Mühe bereitet uns nicht die Talentsuche, sondern die Mittelbeschaffung".
Die Situation wurde weiter verschlimmert durch die Entscheidung, das Veranstaltungsdatum von Juli auf Juni vorzuverlegen, um mit den Resort-Schauen der Womenswear zusammenzufallen. Doch der Terminwechsel führt dazu, dass die Veranstaltung für viele Mensweardesigner der Stadt zu früh stattfindet, da sie generell mit dem bisherigen Juli-Rhythmus arbeiten.
Auch das Programm der Resort-Schauen der Frauen sieht etwas weniger dicht aus, nicht zuletzt da Badgley Mischka, Dennis Basso, Akris und andere ihre Kollektionen lieber auf Verabredung zeigen. Monse und Alexander Wang organisieren am Freitag, 31. Mai aber eine vollständige Show, wie auch Johanna Ortiz, Lorod, Victor Glemaud und Greta Constantine am darauffolgenden Dienstag. TRE by Natalie Rabesi ist die einzige Marke, die am Mittwoch, 5. Juni eine Womens Resort Collection zeigt.
Die Enthüllung des Menswear-Programms folgt nur eine Woche nach der Ankündigung des CFDA, dass die New York Fashion Week im September auf Druck der Branche auf fünf Tage gekürzt werde.
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