Chanel investiert in die französische Gerberei Degermann
Die Übernahme der Gerberei Degermann durch Chanel steht kurz vor dem Abschluss. Der französische Kalbslederspezialist wurde 1832 in Barr, 35 km südlich von Straßburg, gegründet und erwirtschaftet die Hälfte seines Umsatzes durch Exporte – vor allem nach Italien, Deutschland, USA, China und in die Schweiz.
FashionNetwork.com sprach mit Degermann auf der Mailänder Fachmesse Lineapelle, die vom 2. bis 4. Oktober stattfand. Das französische Unternehmen bestätigte, dass die Verhandlungen gut laufen und Chanel voraussichtlich bis Ende 2019 den Deal abschließen und eine Beteiligung an Degermann erwerben werde. Weder der Wert der Transaktion noch die Höhe der Beteiligung von Chanel wurden bekannt gegeben.
Mit dieser Akquisition wird Chanel seine Lieferkette nach einer Reihe von Finanzoperationen, die entweder eine vollständige Übernahme oder den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an lokalen Herstellern beinhalten, weiter stärken.
Seit August 2018 kaufte Chanel die französische Firma Haas, Colomer Leather aus Spanien und im vergangenen Juli die toskanische Gerberei Samanta. Mit dem gleichen Ziel, die Lieferketten-Expertise in die Gruppe zu integrieren, übernahm Chanel auch Beteiligungen am Schweizer Uhrenspezialisten Kenissi und dem finnischen Hersteller von biologisch abbaubaren Materialien Sulapac erworben.
Im Jahr 2018 erzielte der Luxusriese der Gebrüder Wertheimer einen Umsatz von 9,88 Milliarden Euro, ein Plus von 12,5 Prozent auf Jahresbasis, und verdoppelte seine Investitionen nahezu, die im vergangenen Jahr 900 Millionen Euro betrugen.
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