21.05.2014
Chinesische Fabriken in Vietnam niedergebrannt oder geschlossen
21.05.2014
Rund 15 chinesische Bekleidungsfabriken in Vietnam sollen in den vergangenen Tagen in Brand gesteckt worden sein. Sicherheitshalber haben weitere Fabriken einen Produktionsstopp angekündigt. Das Land sieht sich mit einer starken anti-chinesischen Bewegung konfrontiert. Hintergrund ist die Absicht Chinas, in den von beiden Ländern beanspruchten Paracel-Inseln eine Bohrplattform zu errichten.
Die Ausschreitungen gegen chinesische Staatsbürger in Vietnam haben ein solches Ausmaß angenommen, dass China ihre Evakuierung verlangt. Die vietnamesische Regierung, die normalerweise Demonstrationen im Keim erstickt, scheint in dieser Angelegenheit hin- und herzuschwanken. Denn ein Eingriff gegen die Demonstranten könnte den Anschein geben, Vietnam beuge sich dem Willen Pekings.
Es herrscht große Verwirrung, denn auch taiwanische und südkoreanische Fabriken wurden geplündert und angegriffen, da die Demonstranten sie für chinesische Unternehmen hielten. Die Fabriken in den betroffenen Gebieten haben sich überwiegend für einen Produktionsstopp entschieden.
Dies trifft auch auf das Unternehmen Yue Yuen zu, das Schuhe für Adidas und Nike produziert. „Wir unterstützen diese Entscheidung“, erklärte die Führung des amerikanischen Sportausrüsters und fügte hinzu, dass die Situation aufmerksam verfolgt werde.
Im vergangenen Jahr erreichte der Export von Bekleidungsartikeln einen Gesamtwert von 14,5 Millionen Euro, ein neuer Rekord. Das Land ist der siebtgrößte Bekleidungslieferant der EU. 2013 importierte Europa Güter im Wert von 1,8 Milliarden Euro (+3 Prozent). Doch der größte Abnehmer vietnamesischer Textilien bleibt mit Abstand die USA, mit 6,2 Milliarden Euro (+14,2 Prozent). Dies entspricht 43 Prozent der gesamten Bekleidungsexporte des Landes.
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