Fabeau
27.05.2015
Christa Probst vorläufig insolvent
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27.05.2015

Christa Probst will und muss sich neu aufstellen, sonst wird aus der vorläufigen Insolvenz eine endgültige...
Die Christa Probst GmbH, die hinter der DOB-Marke Christa Probst München, der jungen Linie cpm the collection und dem Plus-Size-Label cpm DUE steht, ist am 13. Mai in die vorläufige Insolvenz gewechselt (AZ: IN 135/15). Das zuständige Amtsgericht Wolfratshausen hat den Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Thomas Klöckner von der Kanzlei Lecon zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die bereits zuvor von den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Ralf und Michael Probst eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen werden von den 30 Mitarbeitern mitgetragen, heißt es seitens des Unternehmens. Der Strick- und Shirt-Spezialist versucht sich bereits seit einiger Zeit mit neuen SiS und POS-Konzepten stärker als Partner des Facheinzelhandels denn als Preis-Mengen-Lieferant zu positionieren.
Ein weiteres "Russland-Opfer"
Christa Probst geriet aufgrund des „schlechten Saisongeschäfts“ in Liquiditätsschwierigkeiten. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2014 soll es herbe Einbrüche im russischen und skandinavischen Markt gegeben haben. Dabei verlief die Vororder für die Saison SS15 recht gut: Im Heimatmarkt konnten die drei Labels zweistellig, im Ausland immerhin einstellig über dem Vorjahr abschließen. In Russland hatte das Unternehmen mit einer neuen Agentur sogar einige Neukunden gewinnen können.
Der Einbruch im russischen Markt aufgrund von Ukraine-Krise und Rubel-Schwäche stellt nicht nur Christa Probst sondern auch andere deutsche Modeanbietern wie z.B. Passport, Hauber, Mustang und sogar auch die Otto Group vor enorme Herausforderungen, da sie in der Region bereits substanzielle Umsätze erzielten.
Schon länger ein Sorgenkind
Christa Probst hat bereits seit 2013 mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Laut Bundesanzeiger sanken die Erlöse in 2013 um mehr als 10% auf 14,4 Mio. Euro (Vorjahr: 16,05 Mio. Euro), wobei mehr als die Hälfte des Rückgangs auf Auftragsstornierungen nichtzahlender bzw. insolventer Kunden im Ausland im In- und Ausland zurückgeführt werden konnte. Aufgrund der rückläufigen Umsätze bei steigenden Aufwendungen rutschte das Unternehmen tiefer in die roten Zahlen: Auf über 3 Mio. Euro erhöhte sich der Jahresfehlbetrag 2013. 2010 hatte das Unternehmen zuletzt einen Gewinn verbuchen können.
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