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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
23.07.2020
Lesedauer
4 Minuten
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Christian Dior zauberhafte Cruise-Show in Apulien

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
23.07.2020

Die Kreativdirektorin von Dior, Maria Grazia Chiuri, entführte das Publikum am Mittwochabend in die Heimatregion ihres Vaters. Auf dem Hauptplatz von Lecce enthüllte das Modehaus eine zauberhafte Cruise Collection. Eine Hommage an die Heimat der Designerin und eine einzigartige Demonstration des italienischen Know-hows und altüberlieferten Kunsthandwerks auf den Spuren der mythischen Wurzeln Süditaliens.

Eine Kollektion, die den Mythen und Riten Apuliens Form verlieh – wie dem Taranteltanz. Maria Grazia Chiuri stützte sich für die magische Dimension des Tanzes auf die Theorien des italienischen Anthropologen Ernesto De Martino.


Christian Dior

 
Pandemiebedingt wurde die Show im engsten Rahmen vor wenigen Freunden und Familienmitgliedern organisiert. Die aufwendig inszenierte Produktion mit intensiven Tanzeinlagen im Zentrum war dennoch beeindruckend. Chiuri lud die israelische Choreographin Sharon Eyal auf den riesigen Platz in Lecce ein und die Tänze steigerten sich zum frenetischen Höhepunkt hin, wie in altüberlieferten Riten. Im September 2018 hatte Eyal mit ihrer Tanzgruppe bereits eine brillante Choreografie für die auf der Pferderennbahn Longchamp enthüllte Ready-to-Wear-Kollektion von Dior aufgeführt.

Der Soundtrack für die Show stammte von Paolo Buonvino. Dieser komponierte auch die packende Musik des brillanten surrealistischen Films von Matteo Garrone für die jüngste Haute Couture Kollektion von Dior, "Le Mythe Dior". Buonvino schuf für die Show eine "Allianz der Kulturen" und vermischte Elektro-Musik mit dem Orchester der Fondazione Notte della Taranta. Währenddessen sprangen die Tänzer in die Höhe und drehten Pirouetten, im Ausdruck der trägen Energie Apuliens.

"Ich habe im vergangenen November mit diesem Projekt begonnen, ging nach Apulien und stellte alle Nachforschungen an. Für mich ist das der Sinn der Cruise Collection. In verschiedene Regionen der Welt reisen und mit regionalen Künstlern zusammenarbeiten, um an einem neuen Ort etwas Neues entstehen zu lassen. Und ich dachte mir, wir müssen diese Kollektion hier präsentieren, Pandemie hin oder her. Unter Einhaltung der Distanzregeln natürlich", so die Kreativdesignerin. Sie verbringt oft Ferien im alten Bauernhaus ihres Vaters, südlich von Lecce. Am Ende verneigte sie sich an der Seite der Tänzer und nicht mit den Models.



Christian Dior

 
Die riesige Piazza del Duomo in Lecce bildete eine höchst inspirierende Kulisse. Zum besonderen Anlass wurde sie mit Luminarie – riesige Lichtbilder, wie sie die Apulier zur Fest-Dekoration von Kirchen oder Straßen aufzuhängen pflegen – geschmückt. Die Künstlerin Marinella Senatore verlieh ihnen einen ganz besonderen Glanz und ergänzte den komplexen Dialog der Kulturen und Künste der Show um eine weitere Facette. Marinella Senatore ist auch für ein Projekt an der New Yorker Highline bekannt, an der sie eine überdimensionale Lichterkette anbrachte, mit der Aufschrift "Give your Daughters difficult Names" – ganz im Sinne des von Chiuri vorgelebten Feminismus bei Dior. Auch das berühmte Atelier des Hauses hatte ganze Arbeit geleistet und entwarf zierliche Tüll-Cocktailkleider im Luminarie-Look, die bei Dior-Fans großen Anklang finden werden.

Die gesamte Kollektion strotzte nur so vor Einflüssen des italienischen Stiefelabsatzes. Wie die traditionellen Strohmänner aus Raffia, die ein ganz neues Designkonzept ergaben. Die Couturière spielte auch mit klassischen Blumen- und Naturmotiven. Daraus entstanden raffinierte Looks, wie ein exotisches schwarzes Wildlederbustier bestickt mit Bergblumen und der Aufschrift "Les Parfums sont les Sentiments des Fleurs" (z.Dt.: Parfüms sind die Gefühle der Blumen). Die Motive sind Teil einer Reihe von 250 Zeichnungen, die Pietro Ruffo, ein mit Maria Grazias befreundeter Künstler, für diese Kollektion entwarf. Die Inspiration stammte von Giovanni Battista Ferraris Bildband "De Florum Cultura" aus dem Jahr 1638.

Der apulische Einfluss machte sich auf verschiedenen Ebenen bemerkbar, so bei der Tombolo-Spitze, die im 15. Jahrhundert erfunden und für die Show in sorgfältiger Handarbeit gefertigt wurde – mit einer Papierzeichnung, die auf ein zylinderförmiges Kissen aufgesteckt wird. Die Spitze wurde in einigen wunderschönen strohfarbenen Abendkleidern und damenhaften Tuniken mit passenden Spitzenschmetterlingen verwendet, die irdisch und himmlisch zugleich wirkten. Sogar die Bar-Jacke wurde in apulischer Version überarbeitet und aus Stoffen regionaler Handwerker der Constantine Foundation gefertigt.


 

Christian Dior


"Tombolo erinnert mich an den Ursprung einiger meiner Leidenschaften. Meine Großmutter stellte Tombolo-Spitze her. Wie auch alle Frauen, die sie kannte. Doch wurde dies als Hausarbeit betrachtet. Diese Show soll dabei helfen, dass man sie als künstlerisches Statement wahrnimmt. In Italien wird unser Kunsthandwerk noch immer nicht genügend wertgeschätzt. Doch ist sie ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur", strahlte Chiuri an einer Vorschau in Paris.

Mit dem Ende der Dior-Show wurde auch ein außergewöhnliches Kapitel der europäischen Modeschauen beendet: Eine Sommersaison, in der fast alle Kollektionen online enthüllt und so gut wie keine Live-Models gezeigt wurden.

Zudem hielt die alte Webtechnik 'Tessuti Calabrese' in der Kollektion Einzug, wie auch dramatische Kleider, auf die Renaissance-Grafiken und -karten sowie mythologische Löwen und Blumen aufgedruckt waren. Chiuri schnappte außerdem die traditionellen Strohhüte auf und verwandelte diese in Pariser Glockenhüte mit Logo-Bändern. Auf dem Mood Board war daneben Maria Grazias Mutter in Jugendjahren zu sehen, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war.
 
Ebenfalls beeindruckend war der großartige Schmuck, der zu Anzügen getragen wurde. Dieser erinnerte an hellenistische Knoten-Anhänger aus dem dritten Jahrhundert v. Chr., die in der ehemaligen griechischen Kolonie Apulien gefunden wurden.

"Als ich als Kind in Apulien war, entdeckte ich eine Stadt, die Bovesia hieß, in der die Einwohner immer noch Griechisch sprachen. Sie nannten die Sprache Griko, auch heute noch. Stellen Sie sich das nur vor!", erklärte die Kreativdesignerin fasziniert.

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