Fabeau
02.02.2011
Deichmann: Der Konkurrenz immer einen Schritt voraus
Fabeau
02.02.2011
Auf der Pressekonferenz am Dienstag erklärte Firmenchef Heinrich Deichmann, dass die steigenden Preise für Rohstoffe und Verarbeitung der Schuhe nicht an die Kunden weiter gegeben werden. „Wir werden unsere gewohnt günstigen Eckpreislagen nicht verändern. Dafür nehmen wir ein Absinken des Rohertrags in Kauf“, versprach der Unternehmensführer.
In 2010 hat er mit seiner Strategie Recht behalten: Die Deichmann-Gruppe erlöste in 2010 einen Gruppenumsatz von 3,93 Mrd. Euro (netto 3,4 Mrd. Euro). Das sind 12,5% mehr als im Vorjahr und die höchste Wachstumsrate seit 20 Jahren. Flächenbereinigt lag das Plus bei 6%. Mit 152 Mio. Paar Schuhen verkaufte Deichmann rund 14 Mio. mehr Schuhpaare als im Vorjahr – und dabei handelt es sich keinesfalls nur um Billigtreter, sondern auch um hochwertige Markenschuhe wie Elefanten, Gallus oder Roland. Bei den Gewinnen hielt sich der Vorstand bedeckt und gab zu, dass auch der sich „erfreulich“ entwickelt hätte: „Wenn man bei dieser Umsatzentwicklung nicht auch mit dem Gewinn zufrieden ist, hat man etwas falsch gemacht.'
Rund 55% des Umsatzes erlöste die Kette im Ausland. „Diese Entwicklung war aufgrund der zunehmenden Expansion im Ausland absehbar und wird weiter zunehmen“, erklärte Deichmann weiter. Ende des Jahres betrieb Deichmann weltweit 2.939 Filialen, davon 1.215 Läden in Deutschland. Im nächsten Jahr soll auch hierzulande die Zahl der Deichmann-Dependancen erhöht werden. Das Unternehmen plant hierzulande 61 neue Filialen zu eröffnen. Außerhalb Deutschlands wird die Deichmann SE rund 122 Mio. Euro in den Ausbau des Filialnetzes investieren, mit 181 neuen Stores und Markteintritten nach Serbien und Portugal. Auch der Ausbau des Internetauftritts, der bereits seit 2000 online ist, wird weiter vorangetrieben und soll in der Endphase in 19 Sprachen zur Verfügung stehen. Damit soll dann auch der noch relativ geringe Umsatzanteil von derzeit noch 10 Mio. Euro sukzessive erhöht werden, denn derzeit ist das Thema Online nur „ein ergänzendes Service-Instrument“, was den Stationärhandel ergänzt.
Auch sonst hatte Firmenchef Heinrich Deichmann an dem Tag viel zu lächeln. Aufgrund der feierlichen Vorstellung des neuen Firmenlogos musste er fast so oft (und professionell) in die Kameras lachen, wie seine Schuhmodel Cindy Crawford, das für die Schuhkette eine eigene Linie kreiert hatte. Zum 1. Februar stellt das Unternehmen auf das neue Logo um, das stark an das alte Markenzeichen erinnert, aber klarer daherkommt. Bis Ende 2011 soll es weltweit implementiert sein.
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