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Veröffentlicht am
16.06.2017
Lesedauer
6 Minuten
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Delphine Arnault zum LVMH-Preis und warum Mode kein Sprint ist, sondern ein Marathon

Veröffentlicht am
16.06.2017

Freitag ist ein großer Tag für Delphine Arnault: Sie präsentiert den Sieger des LVMH-Preises, eine Auszeichnung, die sie ins Leben gerufen hat und die sich zu einem beachtlichen Erfolg gewandelt hat. Der Name des Siegers wird in der von Architekt Franck Gehry entworfenen Louis-Vuitton-Stiftung verlesen, von einem Podium aus, auf dem dann noch Karl Lagerfeld, Nicolas Ghesquière und Marc Jacobs stehen werden.



Delphine Arnault - LVMH


Der LVMH-Preis ist ihre Idee und in der Zwischenzeit der wichtigste Preis in der Modewelt. In nur vier Jahren ist der LVMH-Preis zum Preis mit der größten Medienaufmerksamkeit geworden.
 
Delphine ist das älteste von fünf Kindern von Bernard Arnault, dem Vorsitzenden und kontrollierenden Gesellschafter bei LVMH. Es ist nicht nur das größte Einzelunternehmen in Frankreich, sondern zu der Gruppe gehört eine bemerkenswerte Markenreihe an Luxusmode, Parfums, edle Weine und ein High-End-Einzelhandel. Wenn globaler Luxus einer royalen Familie zugeordnet werden würde, dann wären es ohne Zweifel die Arnaults.

1975 in Lille geboren, besuchte Delphine die französische Wirtschaftsschule EDHEC, dann die London School of Economics und arbeitete zwei Jahre bei McKinsey & Company, bevor sie zu LVMH kam – zuerst bei Christian Dior und zuletzt bei Louis Vuitton. Währenddessen zog sie ihre Tochter Elisa mit ihrem Partner, dem französischen Telekommunikations- und Technologieunternehmer Xavier Niel, groß. Sie ist zurückhaltend, aber hat ein sympathisches Lächeln. Delphines Erfahrung mit so vielfältigen Talenten wie John Galliano, Raf Simons, Jacobs und Ghesquière hat ihr einen einzigartigen Einblick in die Arbeitsweise großer Designer gegeben. Sie wird von vielen als LVMH’s Chef-Scout gesehen.

Also haben wir uns Delphine für ein exklusives Interview zum LVMH-Preis geschnappt und gefragt wie sie Karriere, Ruhm und Familie so geschickt vereint.
 
Fashion Network: Was hat Sie auf die Idee des LVMH-Preises gebracht?

Delphine Arnault: Als Branchenprimus ist es unsere Verantwortung, die Talente von morgen zu finden und ihre Entwicklung zu fördern. Das ist die Ausgangsidee des Preises. Und es ist erstaunlich, seine Entwicklung zu sehen und zu realisieren wie er an Autorität gewinnt. Dieses Projekt ist eine Herzensangelegenheit für mich.
 
FNW: Warum gibt es eine zweistufige Jury?
 
DA: Wir haben in diesem Jahr 1.200 Bewerbungen von Designern erhalten. Das ist enorm und wir wählten 21 davon für das Halbfinale aus. Dort werden sie dann von einer großen Anzahl von Experten beurteilt: Carine Roitfeld und Marie-Amélie Sauvé, Fashion-Journalisten wie Suzy Menkes, Godfrey Deeny und Tim Blanks, Einkäufer wie Sarah Andelman, Linda Fargo und Carla Sozzani, Make-up-Künstler wie Pat McGrath oder Peter Phillips und Fotografen wie Patrick Demarchelier. Verschiedenste Protagonisten, die jungen Designern in ihrer Karriere helfen können. Sie treffen etwa 50 wichtige Persönlichkeiten aus unserer Branche, die sie sonst niemals kennenlernen würden. Alles innerhalb von zwei Tagen!

Das hilft ihnen ihren Ruf aufzubauen und nützliche Kontakte zu knüpfen. Ein wichtiges Element ist Ausdauer. Zum Beispiel wurde Simon Porte Jacquemus nominiert, hat aber nicht gewonnen, aber im darauffolgenden Jahr kam er zurück und gewann einen Sonderpreis. Dasselbe bei Marques Almeida auch das zeigt, dass Mode kein Sprint ist, es ist ein Marathon. Du musst jeden Tag arbeiten – Erfolg beruht auf Beharrlichkeit.

FNW: Warum haben Sie für die zweite Jury große Designer gewählt?
 
DA: Ich glaube, dass wir bei LVMH die besten Designer der Welt haben. Wie Karl (Lagerfeld), Nicolas (Ghesquière), Marc (Jacobs), JW (Anderson), Humberto (Leon) und Carol (Lim). Wir haben wirklich unglaubliche Modeschöpfer, umgeben von einem Team aus jungen Designern. 

Karl z.B. begann seine Karriere durch den Gewinn des ersten Woolmark Preises. Also, wer könnte besser geeignet sein, einen jungen Designer zu bewerten und zu beurteilen? Es ist vergleichbar mit Sergei Shchukin (eine Ausstellung ist aktuelle in der Louis-Vuitton-Stiftung), dem Matisse empfahl die Arbeit von Picasso zu studieren, um ein Beispiel aus der Kunstwelt zu nennen. Das gleiche gilt für Designer. Nehmen Sie Christian Dior, er hatte Yves Saint Laurent und Pierre Cardin in seinem Team. Das ist der beste Weg, um junge Talente zu fördern.
 
FNW: Wie gut war der Jahrgang 2017?
 
DA: Ich sehe sie als Spiegelbild unserer Zeit. Unter den Finalisten sind fünf Frauen, davon zwei aus Frankreich, eine aus England und eine Syrerin. Außerdem Designer, die für Männer, Frauen oder Unisex entwerfen.
 
FNW: Also sehr gemischte Nationalitäten?
 
DA: Der LVMH-Preis ist ein digitaler Preis. Designer bewerben sich online. Wir gehen davon aus, dass heute jeder Zugang zu einem Computer hat und sich bewerben kann. Zudem wollten wir, dass der Preis mit mehreren Nationalitäten wirklich global ist. Alles, was sie erfüllen müssen, ist zwischen 18 und 40 Jahre alt zu sein und bereits zwei kommerzielle Kollektionen erstellt zu haben.
 
FNW: Erzählen Sie uns von dem Mentoring-Programm, das Teil des Preises ist.
 
DA: Der Gewinner des LVMH-Preises erhält 300.000 Euro. Aber darüber hinaus ist das, was meiner Ansicht nach wirklich wichtig ist, dass für ein Jahr oder noch länger ein engagiertes Team von LVMH sie begleitet und alle möglichen Fragen, betreffend Preisgestaltung, Produktion, Buchhaltung, Entwicklung neuer Linien, Schutz ihrer Marke oder dem Launch von Parfums, Accessoires oder Schuhe, beantwortet. Junge Modehäuser bestehen fast immer aus winzigen Teams, sodass der Designer das unmöglich alles selbst machen kann.
 
FNW: Warum braucht die Mode einen weiteren Preis?
 
DA: Es geht darum, die Jugend zu erreichen. Es ist der einzige Preis, der wirklich international ist, wirklich global. Das spiegelt unsere Epoche wider. Es ist der einzige Preis, dessen Jury aus den besten Designern der Welt zusammensetzt ist, die den vielversprechendsten neuen Modeschöpfer wählen werden. Und ich glaube, Karl, Nicolas, Jonathan, Marc, Phoebe, Humberto oder Carol zu treffen, ist ein sehr aufregender Moment in ihrem Leben, den sie niemals vergessen werden.
 
FNW: Was antworten Sie Leuten, die behaupten, dass der LVMH-Preis nur ein Weg für ihr Unternehmen ist, echtes Talent zu entdecken, ohne einen Headhunter einzustellen?
 
DA: Bis jetzt haben wir niemandem von unseren Finalisten einen Job angeboten. Vielleicht wird es eines Tages anders sein. Aber im Moment ist das nicht unser Ziel.
 
FNW: Was sind die besonderen Talente, die Sie in einem Finalisten suchen?

DA: Ein wirklich einzigartiger Standpunkt, Stil und Vision. Ideen passend zu unserer Ära. Es ist wichtig, dass sie ihre Ideen klar ausdrücken und über ihr eigenes Label sprechen können. Jeder Finalist hat 10 Minuten, um sich vor der Jury zu präsentieren, seine Vision zu erklären, zu überzeugen. Danach gibt es ein Mittagessen mit meinem Vater (Bernard Arnault), wo wir jeden Kandidaten besprechen und dann stimmen wir ab.
 
FNW: Sie kommen aus einer der berühmtesten Familien Frankreichs. Ist es immer eine Hilfe, oder irgendwann ein Hindernis, so bekannt zu sein?
 
DA: Ich habe die großartige Gelegenheit, für diese Unternehmens-Gruppe zu arbeiten. Es ist sehr aufregend. Ich begann meine Karriere bei Dior, wo ich 12 Jahren neben Sidney Toledano arbeitete. Jetzt arbeite ich bei Vuitton. Ich denke, ich kann mich glücklich schätzen, dieses Universum von einem sehr jungen Alter an zu kennen und das Vertrauen meines Vaters zu haben.
 
FNW: Viele Leute sagen, dass Nicolas Ghesquière Ihre Wahl für Louis Vuitton war?
 
DA: Nicolas ist unglaublich. Ich liebe es, mit ihm zu arbeiten. Ich kenne ihn schon lange. Meiner Ansicht nach ist er einer der talentiertesten Designer unserer Generation. Aber ich habe einfach meine Meinung gesagt und es war mein Vater, der sich mit Michael Burke (CEO von Vuitton) dann für ihn entschieden hat.
 
FNW: Wie schaffen Sie Karriere und Famillie?
 
DA: Immer wenn ich Freizeit habe, verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. So einfach ist das.

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