Denim-Trends im Frühjahr/Sommer 2019
Erklärtes Ziel der Denim Première Vision ist es, dem Fachhandel, etablierten Marken und Newcomern die jüngsten Innovationen der Produzenten anzubieten. Am 14. und 15. November feierte die Denim-Fachmesse im Messegelände Paris Event Center nördlich von Paris ihr 20. Jubiläum. Um die Aufmerksamkeit der kreativen Köpfe der neuen Generation auf sich zu lenken, bot die Veranstaltung einen Ausblick auf die Trends der Frühjahr-/Sommersaison 2019.
Die Fachmesse gab acht Designern die Möglichkeit, das Know-how der teilnehmenden Aussteller zu nutzen, um ihre persönliche Interpretation der kommenden Trends zu liefern. Sie schufen jeweils zwei Outfits, deren Fokus auf den von Première-Vision Produktmanagerin Marion Forêt und ihrem Team ermittelten saisonalen Trends lagen. Die französischen Designer von Savoar Fer setzten auf Plissee-Arbeit und arbeiteten asymmetrische und voluminöse Elemente ein. Das Label zog für seine Kreationen die Hilfe von Toray, KMS und YKK bei.
Die Marke Knorts von Eleanore Guthire stützte sich für das Design ihrer Fischerhosen auf Kassim, Era Garnment und KMS. Die Verwendung der Jacquard-Technik für die gestrickten Jeanswaren verleiht dem Stoff eine interessante Materialwirkung und verspricht hohen Tragekomfort.
Das Berliner Label Fade Out ließ sich von Soory, Desert Studio, Akkus Tekstil und Polsan Butten unterstützen und entwickelte Patchwork-ähnliche Outfits aus Jeans. Die verschiedenen Waschungen und Farbintensitäten wurden an einer Latzhose gezeigt. In einem weiteren Modell bot das Label eine eher sportliche Interpretation mit leichtgewichtigen Stoffen. Dabei kombinierte Fade Out Jeanselemente in verschiedenen Violett-Tönen mit Mesh-Einsätzen an den Ärmeln.
Durch diese Initiative illustrierte die Messe konkret, welchen Mehrwert die Entwicklungen der weltweiten Jeansbranche der Modeindustrie bringen können. Im Trend-Bereich der Messe wurden die wichtigsten Angebote der Aussteller unter zehn Stichworten zusammengefasst. Die Begleitkonferenzen im Rahmenprogramm ergänzten und präzisierten diese Auswahl weiter.
Hervorzuheben ist dabei unter anderem, dass Laseranwendungen in den Angeboten der Hersteller fast gänzlich verschwunden sind. "Laser werden für Waschungen zwar weiterhin verwendet", so Marion Forêt. Doch ergänzt sie, dass "wir einen deutlichen Rückgang von lasergesteuerten Designs sehen und dafür vermehrt Jacquard-Techniken eingesetzt werden. Vor allem Blumenmotive sind hier sehr beliebt. Dies verleiht den Produkten einen klaren Mehrwert. Diesbezüglich wurden auch Investitionen in Jacquard-Anlagen getätigt, wodurch sowohl qualitativ als auch preislich überzeugende Lösungen geboten werden können", weiß die auf Modeprodukte spezialisierte Produktmanagerin.
Zu den weiteren Trends für die Frühjahr-/Sommersaison 2019 zählen der verbreitete Einsatz von kräftigen Farben (insbesondere bei den Jacquard-Stoffen), weiter auch Stickereien, wenn diese auch dezenter ausfallen als in den vergangenen Saisons. Außerdem bringt der Sommer 2019 Hologramm- und Metallic-Effekte, wie auch leichte Strass-Tupfer. Geschnürt wird mit Bändern und Reißverschlüssen. Die Stoffe zeigen diskrete Volumen mit belebten Oberflächen, Falten, gezielt eingesetzten Farben … und viele Quadrate, die sich dem Auge mehr oder weniger stark aufdrängen.
"Bei den Waschungen beobachten wir mehr Fantasie", betont Marion Forêt. "Im Vergleich zu den vergangenen Saisons hat sich einiges getan mit fast weißen und naturweißen Stoffen, die sehr subtilen Bleichverfahren unterzogen werden".
Bei den Formen und Schnitten setzen sich Zigaretten-Jeans langsam durch, aber auch Asymmetrie und Überlängen geben den Ton an. So bieten viele Modelle Umschläge oder besonders weite Schnitte. "Die Kleidungsstücke entfernen sich von der Haut und sorgen für eine langgliedrigere Struktur", erklärt Marion Forêt. Sehr deutlich beobachten wir auch die Entwicklung der Paperbag Waist mit überweitem Taillenbund. Weiter erfreuen sich sogenannte "Peasant"-Röcke und -Kleider großer Beliebtheit.
Doch auch der technische Aspekt kommt nicht zu kurz. Einzelne Elemente werden von Outdoor-Produkten übernommen, beispielsweise wasserabweisende, mit Wachs behandelte oder kollagenhaltige Stoffe. Andererseits wird jedoch die Leichtigkeit betont, so zum Beispiel mit raffiniert zersetzten Jeansstoffen.
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