AFP
Aline Bonnefoy
30.11.2017
Der 82-jährige Benetton-Gründer übernimmt das Steuer
AFP
Aline Bonnefoy
30.11.2017
Der 82-jährige Luciano Benetton ist einer der Gründer des italienischen Modeimperiums. Vor knapp 10 Jahren zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück. Am Donnerstag verkündete er nun seine Rückkehr, um das Unternehmen zu sanieren.
"2008 verließ ich ein Unternehmen mit einem Vermögen von 155 Millionen Euro. Nun übernehme ich es wieder mit Verbindlichkeiten in Höhe von 81 Millionen Euro für das Jahr 2016. Dieses Jahr wird es noch schlimmer. Das schmerzt mich einfach zu sehr", so Luciano Benetton in einem langen Interview in der italienischen Tageszeitung a Repubblica. "Deshalb kehre ich zurück", fügte er hinzu.
"Während uns alle anderen Marken nacheiferten, verblassten die United Colors nach und nach. Wir sind selbst an unserem Versagen schuld. Die Läden, die früher in den hellsten Farben erstrahlten sind heute nur noch ein blasses Abbild ihrer selbst". "In Südamerika und in den USA haben wir verloren", erklärt er erschüttert.
Benetton ist überzeugt, die "schlimmste Sünde" sei die Einstellung der "Pullover-Produktion. Das ist, als hätten wir einem Aquädukt das Wasser abgedreht". "Die Bewirtschaftung war nicht über alle Zweifel erhaben, doch ging da nichts Unlauteres vor. Die Bilanz steht in roten Zahlen da, die Fehler sind vollkommen unverständlich", so sein Fazit.
Die Verwaltung des Unternehmens wurde zunächst seinem Sohn Alessandro anvertraut, ging danach aber an externe Manager.
Angesichts des Stellenabbaus von 9766 im Jahr 2008 auf 7328 zehn Jahre später wollte La Repubblica wissen, ob weitere Arbeitsstellen in Gefahr seien. Benetton erklärte: "Wir geben alle eine Chance, aber wir müssen das Unternehmen entlasten".
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