
Dominique Muret
27.08.2014
Der Rücktritt von Luxottica-Chef Andrea Guerra schlägt hohe Wellen

Dominique Muret
27.08.2014
Beim italienischen Brillenhersteller Luxottica herrscht seit der Ankündigung des Rücktritts von Andrea Guerra hektisches Treiben. Die überraschende Entscheidung, die vor wenigen Tagen in der italienischen Presse angekündigt wurde, sorgt weiterhin für Gerüchte und Kommentare. Die Börse reagierte empfindlich auf die Neuigkeit, die Aktien der weltweiten Nummer Eins im Brillengeschäft sackten an den folgenden Handelstagen ab. Für den ersten September wurde der Verwaltungsrat zu einer Sitzung einberufen, um den Rücktritt zu bestätigen und die Rahmenbedingungen zu bestimmen.

Die Kluft zwischen dem Präsidenten und Gründer von Luxottica, Leonardo del Vecchio, und dessen Vorstandschef Andrea Guerra hat sich vertieft. Guerra hat wesentlich zum Erfolg von Luxottica in den vergangenen Jahren beigetragen.
Andrea Guerra ist seit 2004 Vorstandschef des italienischen Unternehmens, das Brillenkollektionen für zahlreiche Marken wie Giorgio Armani, Chanel und Prada herstellt. Unter seiner Führung stieg der Aktienwert des Mutterkonzerns von Ray Ban und Oakley von 13 Euro im Jahr 2004 auf fast 40 Euro an. Der Umsatz von Luxottica stieg innerhalb von zehn Jahren von weniger als 3 Milliarden Euro auf 7 Milliarden Euro.
Mehreren Beobachtern zufolge hatten del Vecchio und Guerra nicht mehr dieselbe Vision für die Zukunftsstrategien des Konzerns. Der Präsident von Luxottica soll sich insbesondere an Guerras Entscheidung gestoßen haben, eine Partnerschaft mit dem amerikanischen Riesen Google einzugehen, um die interaktiven „Google Glass“-Brillen herzustellen.
Anderen Quellen zufolge ist die Zeit des einzigen „Super“-Managers, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, vorbei. Das Unternehmen wünsche sich an seiner Spitze nun ein Führungsteam. Luxottica soll den Personalberater Egon Zehnder beauftragt haben, den oder die Nachfolger von Andrea Guerra zu finden. Zu den möglichen Kandidaten zählt auch der heutige Finanzchef des Brillenkonzerns, Enrico Cavatorta.
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