Fabeau
06.01.2016
Der smarte Move von Fossil
Fabeau
06.01.2016
Die Fossil Q war das Pilotprojekt für einen milliardenschweren Move
Seit einigen Jahren positioniert sich Fossil recht erfolgreich als trendige Lifestyle-Marke. Der 1984 gegründete Uhrenanbieter hat sein Portfolio in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet - mit Schmuck, Taschen, kleineren Lederwaren, Brillen und Düften. Das Designteam macht dabei einen sehr ordentlichen Job und Fossil hat längst sein zuletzt etwas angestaubtes Image verloren. Die Umsätze in 2014 beliefen sich auf über 3,5 Mrd. Dollar. Grund für das boomende Geschäft sind die zahlreichen Lizenzverträge mit etablierten Modemarken wie Burberry, Michael Kors, Karl Lagerfeld, Tory Burch, Armani, DKNY, Marc Jacobs, Kate Spade, adidas oder Diesel. Für sie ist das Geschäft mit der 'Zeit am Handgelenk' einträglich - und Fossil gilt mit weit mehr als 26 Millionen Uhren als „Global Leader“ im erschwinglichen Uhrenmarkt. Der Marktanteil für Uhren unter 1.000 Dollar liegt in den USA bei über 50%.
Damit Fossil nicht den „Anschluss“ verliert, hat das US-Unternehmen im letzten November das Wearable Technologieunternehmen Misfit gekauft. Mit dessen technischen Know-How will Fossil jetzt in die Sphären von Apple und Samsung vorstoßen. Uhren sind im Jahr 2016 nicht mehr nur ein Zeitanzeiger und modisches Accessoires, sondern ein smartes, vernetztes Gadget. Die Anwendungsmöglichkeiten einer smarten Uhr reichen von Health und Fitness Trackern, dem sozialen Netzwerken, Musik-Hören und der Vernetzung mit diversesten Geräten, bspw. im ebenfalls smarten Zuhause oder dem vernetzten Auto. Experten rechnen damit, dass der Markt mit „Connected Accessoires“ in den nächsten vier Jahren von aktuell rund 15 Mrd. auf 45 Mrd. Dollar wachsen wird. Fossil will bei der Entwicklung ganz vorne mitspielen und plant im Laufe des nächsten Jahres über 100 vernetzte Geräte auf den Markt zu bringen, das teilte das Unternehmen jüngst in Las Vegas mit. „Im Jahr 2015 haben wir unter einer Marke 10 verschiedene Modelle von Wearables auf den Markt gebracht und uns auf die Einführung von Wearables verschiedener Marken mit mehr als 100 Modellen im Jahr 2016 vorbereitet", sagte Greg McKelvey, Chief Strategy und Digital Officer der Fossil Group. „Die Markteinführung von Fossil Q hat uns geholfen, zusätzliche Chancen zu identifizieren, und nach der positiven Reaktion der Konsumenten kommen wir in diesem Jahr ganz groß damit heraus. Unsere Einzelhandelspartner werden den Skaleneffekt der Fossil Group, und Konsumenten die von ihnen gewünschte Vielfalt an Funktionen, Modellen, Farben und Marken sehen."
Fossil rechnet fest damit, dass die neuen smarten, aber weiterhin bezahlbaren Modelle der Renner im Weihnachtsgeschäft 2016 sein werden, die für einen ordentlichen Umsatzschub sorgen können. Der „smarte“ Move ermöglicht es dem Konzern nämlich, sein Vertriebsnetz deutlich auszuweiten, indem die Produkte zukünftig nicht nur bei Juwelieren, Kaufhäusern oder Fachhändlern, sondern auch in Elektronikmärkten und Lifestyle-Läden angeboten werden. Insgesamt soll die Anzahl der Vertriebsstellen um zusätzliche 20.000 auf 50.000 Standorte in 150 Ländern erweitert werden.
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