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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
08.03.2020
Lesedauer
10 Minuten
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Die 20 besten Schauen der Herbst-/Winterkollektionen 2020/2021

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
08.03.2020

Die vergangene Schauensaison war eine ganz besondere Saison. Bei ihrem Auftakt in New York, musste sie ohne die vier berühmtesten Marken, Ralph Lauren, Calvin Klein, Tommy Hilfiger und Tom Ford auskommen. Unter dem Schatten des Coronavirus-Ausbruchs fehlte auch die chinesische Delegation – Redakteure, Influencer, Käufer und Designer. Darüber hinaus wurden in den Zuschauerreihen noch nie so wenige Stars und Sternchen verzeichnet. Eine Saison, bei der man nach dem Schlussspurt in Paris nach 33 Tagen und über 300 Schauen nur aufatmen konnte. Eine erneut sehr feministische Aufstellung, angefangen beim Startpunkt in New York, wo zum selben Zeitpunkt auch der Prozess von Harvey Weinstein über die Bühne ging. Die Meldungen zu den laufenden Verhandlungen erschienen in den amerikanischen Medien oft gleich neben den Schauen-Berichten.

Gleichwohl brachten die vergangenen Tage einige wundervolle Kleider zum Vorschein, wie auch mehrere atemberaubende Schauen. Die Modebranche enthüllte ihre Entwürfe mit bemerkenswerten Auftritten und Darstellungen, sowohl bei der Inszenierung als auch den Schauen an und für sich. Nachfolgend präsentieren wir unsere Top 20 der Schauen in New York, London, Mailand und Paris in chronologischer Folge.


Brandon Maxwell - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - New York - © PixelFormula


Brandon Maxwell
Von schmalgeschnittenen Filmdiven-Kleidern und Wickeljacken mit hervorstehenden Schultern über High-Tech Schildpatt-Jacken für Frauen bis hin zu Herren-Anzügen und -Cabans, die Filmstars am Wochenende tragen könnten – bei niemandem sieht amerikanische Sportswear glamouröser aus als beim texanisch-stämmigen Designer Brandon Maxwell. Seine Inszenierung der ersten wichtigen Show der Saison im großen Saal des Museum of Natural History, wo die nordamerikanischen Säugetiere ausgestellt sind, war makellos, die Models defilierten an riesigen Klondike-Bären, Pumas und Elchen vorbei. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor ein europäisches Couture-Haus dem 35-Jährigen die Zügel seines Designs in die Hand legt.


Carolina Herrera - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - New York - © PixelFormula


Carolina Herrera
Carolina Herrera zeigte im 60 Meter hohen Raum in The Shed in Hudson Yards klassisch-eleganten Modernismus. Fabelhafte, bodenlange Lady-Marian-Kleider, präzise geschnittene Umhänge und eine Reihe traumhafter Kleiderformen – schmalgeschnittene, Prinzessinnen-, Empire- und Ballkleider. Die herrschaftlichste Marke Amerikas scheint in den Händen von Wes Gorden bestens aufgehoben.


Proenza Schouler - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - New York - © PixelFormula


Proenza Schouler
Ein brillantes Comeback für das Duo Lazaro Hernandez und Jack McCollough mit verschlankten Silhouetten, eleganten Schnitten und figurschmeichelnden Volumen. Ideal drapierte, schwere Crêpe-Kleider, die von den Schultern hängen, zweireihige XL-Boyfriend-Blazer und weiße Strick-Cocktailkleider mit Hammelkeulenärmel, die an Brancusi-Statuen erinnern. Plastische Eleganz vom Feinsten am Hudson River.


Preen vonThornton Bregazzi - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Londres - © PixelFormula


Preen
Preens Hommage an den Psycho-Thriller Don’t Look Now, über ein Paar, das in Venedig sein verstorbenes Kind sucht, ergab eine sensationelle Kollektion. Von den von Donald Sutherland getragenen Karo-Jacken bis hin zu den vergoldeten Anzügen des venezianischen Adels. Mit enthusiastischen Schnitten zauberte das Designer-Duo von Preen – Justin Thornton und Thea Bregazzi – schwarze Rüschenkleider, die zu einem Grand Canal-Ball getragen werden könnten, während die Kombinationen aus goldenen Kleidungsstücken und Argyle-Pullovern hinreißend schön waren.


JW Anderson -Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Londres - © PixelFormula


JW Anderson
Der einzige Designer, der gleich zwei Mal in unserer Top 20 vertreten ist, ist Jonathan Anderson. Seine jüngste Kollektion für sein eigenes Modehaus, JW Anderson, war die herausragendste der Londoner Modewoche. In einer Saison, in der voluminöse Kollektionen tonangebend waren, übertraf diese Show alle anderen. Jonathan Anderson enthüllte riesige Mäntel mit 60 cm breiten Aufschlägen, kreisrunde Kleider aus antikem Zelluloid und modulierbare Gewänder aus den 20er-Jahren mit raffinierten Puffärmeln. Vielleicht nicht die am leichtesten verdaulichen oder kommerzialisierbaren Klamotten, doch als Ausdruck der Mode waren diese Entwürfe über alle anderen erhaben.
 

Burberry -Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Londres - © PixelFormula


Burberry
Riccardo Tiscis Turnaround des angeschlagenen britischen Modehauses mag etwas länger dauern, doch in der Zwischenzeit erschafft er eine besondere Reihe wundervoller Produkte. Und organisierte nebenbei die beste Show in London. Der Italiener richtete im Olympia einen 90 Meter langen mit Spiegeln verkleideten Laufsteg ein, auf dem die Labèque-Schwestern an zwei gegenüberstehenden Steinway-Flügeln spielten. Die von Riccardo Tisci ausgewählten Models waren besonders extravagant – und trugen Trenchcoats mit Fellimitat-Ärmeln, oder aus Matelassé-Leder. Eine ungewöhnliche Kreuzung aus Indien und Bethnal Green, wo er als Student vor über zwei Jahrzehnten wohnte, ergab eine Mischung aus Madras-Karos und umgestalteten Rugby-Sweaters für Herren, und einen ausgezeichneten modernen Silber-Maharani.
 

Jil Sander - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Milan - © PixelFormula


Jil Sander
Zum Leidwesen verunsicherter Gäste wurde die Jil Sander-Show am Eröffnungstag der Mailänder Modewoche in einer stillgelegten Elektroanlage im mailändischen Chinatown organisiert,. Beim Anblick seiner neuen Kollektion entspannten sich die Gesichter jedoch sichtlich. Fließende Schnitte, tadellose Stoffe und anmutige Silhouetten sorgten für einen zauberhaften Moment. Die 54 Models setzten sich nach der Show auf zwei Reihen hölzerner Bürostühle und wurden mit tosendem Applaus bedacht. Nur wenige Zuschauer ahnten, dass die italienische Modewoche vier Tage später in einer Mini-Panik enden würde.
 

Max Mara - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Milan - © PixelFormula


Max Mara
Nur wenigen Designern ist es gelungen, eine größere Wirkung zu erzielen, als Ian Griffiths bei Max Mara. In dieser Saison spielte er auf die 80er-Jahre an und zeigte starke Schultern, die der todschicken Empowerment-Stimmung zahlreicher Kollektionen entsprachen. Doch bot er auch eine zarte Vision der Mode und griff das Meer und marine Formen auf. Wie die vorzüglichen Offiziersmäntel, großzügig drapierten Kaschmir-Duffle-Coats und Schlechtwetterjacken mit Quasten. Kapitän Ahab an Kaia Gerber.



Prada - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Milan - © PixelFormula


Prada
Formidable Womenswear bei Prada, gezeigt in der Fondazione Prada vor einer Atlas-Statue, die von De Chirico hätte stammen können. Drei Tage bevor Miuccia Prada die Modewelt überraschte und ankündete, dass sie und Raf Simons ab dem 1. April Co-Kreativdesigner der einflussreichsten Modemarke Italiens werden. Für ihre letzte Solo-Show für Prada knöpfte sich Miuccia Prada vielfältige Klischees der Damenmode vor – Blumenprints, durchsichtige Tops und Karriere-Blazer – und kombinierte sie in unerwarteten Verbindungen. Perfekt geschnittene einknöpfige Blazer mit halblangen Fransenröcken, adrette Redingotes zu knielangen Röcken mit hohen Seitenschlitzen. Die Kollektion war sehr gut, wie die meisten Redakteure bei der Veröffentlichung der Neuigkeiten von Raf Simons anmerkten. Das magere Wachstum von Prada in den vergangenen Jahren lässt sich sicherlich mehr durch Marketing- und Merchandising-Aspekte erklären als durch das eigentliche Produkt. An der jüngsten Prada-Kollektion war alles richtig und die Show befand sich auch auf den meisten Top 5-Listen der Redakteure.

 

Fendi - Herbst/Winter 2020/2021- Womenswear - Milan - © PixelFormula


Fendi
Eine sensationelle Grand Guignol-Show von Fendi, und die beste Kollektion, die Silvia Venturini Fendi für das entworfen hat. Ein Jahr nach dem Tod des großen Karl Lagerfeld kommt Silvia als kräftige Stimme in der Mode voll zur Geltung. Mit Schöpfungen wie dem gewellten Laufsteg in monochromen Pinkschattierungen und Grau-Spritzern brachte sie eine triumphale Demonstration opulenter Mode nach Mailand. Umhüllende Militärmäntel, Gürteltier-Ärmel, Kokon-förmige Kaschmir-Cabans und polierte Leder-Ensembles. Gezeigt von einer geballten Ladung Superstars von Bella und Gigi Hadid bis Mariacarla Boscono – die aus der Kollektion deutlich Kraft schöpften.



Versace -Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Milan - © PixelFormula


Versace
Donatella Versace zelebrierte die erste wahre Co-ed-Show des Hauses der Medusa mit einer sehr linearen Kollektion mit verkürzten Längen und an der Taille zusammengezogenen Silhouetten. Doch die Show selbst war alles andere als verkürzt: Ein gewaltiges technologisches Wunderwerk, in dem Hunderte von Donatellas auf einem 80 Meter langen und 5 Meter hohen LED-Display gezeigt wurde. Abschließend ließ Donatella ein Prinzessin-Leia-Feuerwerk steigen. Alles mit "Vs" geschmückt, von Python-Taschen und Jerseyjacken über Tracksuits bis hin zu weißen Socken. Ein deutlicher Aufruf, dass sich Versace mit der Unterstützung seiner neuen amerikanischen Investoren mit lautem Knall zurückmeldet.



Bottega Veneta - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Milan - © PixelFormula


Bottega Veneta
Die knappste Kollektion und Show der Saison wurde von Daniel Lee für Bottega Veneta organisiert. Nur knapp nach der Hälfte der Saison stand fest, dass Lees gefütterte Intreccio-Lido-Sandalen für BV ohne den geringsten Zweifel die Schuhe der Saison waren. Hunderte Redakteure an den Schauen schienen sie zu tragen. Das BV-Set markierte eine neue Phase von Lees Entwicklung beim Label, ein wahrhaft wunderschönes Dekor aus zusammengesetzten Bildern von palladianischen Villen und Statuen. Nur, dass die Statuen sich bewegten. In dieser Co-ed-Show trugen Männer streng geschnittene lange Mäntel mit napoleonischen Aufschlägen, die wohl auch Vitruv beeindruckt hätten. Die Damen tragen tagsüber verlängerte Geschäftsanzüge und abends nahtlose und paillettenbesetze, schmal geschnittene und tulpenförmige Kleider. Alles stilvoll, zeitgenössisch und smart.



Dior - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula


Dior
Die erste große Show in Paris war diejenige von Maria Grazia Chiuri für Christian Dior. Sie kehrte zu ihren persönlichen Wurzeln zurück und verwies auf ihre ruhige Rebellionsphase in den frühen 1980er-Jahren in Rom. Einleitend zeigte sie bezaubernde burschikose Anzüge, perfekt geschnittene Trägerkleider mit CD-Logogürteln, getragen zu Kampfstiefeln. Und ein gutes Drittel der anwesenden Frauen trug in dieser Saison schwere Stiefel – ein von Chiuri gestarteter Trend. Besonders in Paris, wo der Regen die ganze Woche lang wie eine biblische Plage über die Stadt fiel, eine gute Wahl. Maria Grazia Chiuri war auch auf die Stärkung der Rolle der Frauen bedacht. Im Innern des Dior-Zeltes in den Pariser Tuileries-Gärten hingen riesige Leuchtschilder von Claire Fontaine mit feministischen Sprüchen: Women Raise the Uprising; Women are the Moon that Moves the Tides; Patriarchy=Climate Emergency und When Women Strike the World Stops.



Lanvin - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula


Lanvin
Nur wenige Designer beliefern die Modebranche gegenwärtig mit neuartigeren Ideen als Bruno Sialelli, dessen jüngste Show für Lanvin schlicht inspirierend war. Präsentiert wurde sie von einer generationsübergreifenden Auswahl an Models im Innern der Manufacture des Gobelins – eine der ältesten Luxusmarken Frankreichs. Diese arbeitete bereits für den Sonnenkönig Ludwig XIV. Exotische Einflüsse von glockenförmigen weißen Chiffonkleidern mit federbesetzten Mini-Umhängen zu wundervoll geformten Filzboleros und verführerischen durchsichtigen Negligés. Dazu trugen die Models mittelalterliche Lederhüte. Den Höhepunkt bildeten bemerkenswerte weiße Mäntel – aus kunstvoll bemalten weißen Federn. Französische Mode in all ihrer kunstvollen Eleganz.



Loewe - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula


Loewe 
Der einzige Designer, dem es gelang, gleich zwei Kollektionen in unsere Top 20 zu bringen – ist Jonathan Anderson. Diese Glanzleistung gelingt ihm bereits zur zweiten Saison in Folge! Für Loewe bereicherte er seine Mischung aus spanischer Renaissance, ibizenkischer Attitüde und Pariser Eleganz um ein neues Element – Arbeiten des Keramikers Takuro Kuwata, Preisträger des Loewe Craft Prize. Mit der Kollektion, die an vielen Stellen mehr an Van Eyck als an Velasquez erinnerte, lieferte der Brite seine jüngste bahnbrechende Kollektion.


Balenciaga - Herbst/Winter 2020/2021- Womenswear - Paris - © PixelFormula


Balenciaga
Apokalyptisch, doch nicht im geringsten dystopisch und stets elegant – so präsentierte sich Balenciaga auf dem Laufsteg in Form eines kleinen schwarzen Sees. Von der Decke hing ein riesiger Bildschirm, über den Gewitter und Stürme zogen. Der Klimawandel wurde in der ganzen Kollektion thematisiert, in einer bemerkenswert spanischen Stimmung mit hohen Cristobal-Kragen und sehr präsenter religiöser Ästhetik. Stark übertriebene Proportionen – wie Fledermaus-Kleider, die an Gaudis Sagrada Familia erinnerten. Und – da die Balenciaga-Kollektion von Demna Gvasalia überblickt wurde – gab es auch ein neues Logo – blncg –, das auf vielen weißen Jacken aufgedruckt war.


Thom Browne -Herbst/Winter 2020/2021- Womenswear - Paris - © PixelFormula


Thom Browne
Eine Hommage an den Preppy-Look. Ein Performance-Kunst-Stück in einem Birkenwald innerhalb des Palais des Beaux Arts. Ein Zirkusdirektor, der 33 Paare dirigiert – Herren und Frauen in identischen Outfits. Und die jüngste Modernisierung von Thoms Kernkonzept, dem kleinen grauen Flanellanzug mit übertriebenen Schultern, fallenden Revers und Mikrojacken – verschönert mit goldenen Borten, Kristallen und Ripsbändern. Der kohärenteste und konsequenteste Konzeptkünstler der Mode, der auch ein glückliches kommerzielles Händchen hat.


Valentino - Herbst/Winter 2020/2021- Womenswear - Paris - © PixelFormula


Valentino
In einer Saison, die noch immer von Volumen dominiert wird, gibt der Begründer des Trends Gegensteuer. Pierpaolo Piccioli zelebriert plötzlich die Silhouette, verdunkelte seine Farbpalette und verlieh seinen Kleidern Punk-Attitüde. Daraus entstand eine fabelhafte, ausgeglichene Punk-Prinzessinnen-Kollektion, die "keiner Kategorie" zuzuordnen sei. Sie war vielerorts genderfrei und versuchte nie, die Gendergrenzen zu überschreiten. Fast alle Models entledigten sich ihrer Valentino-Rockstar-Absätze und trugen Bovver-Stiefel – für die Abendgarderobe in Kombination mit paillettenbesetzten Kleidern. Eine Kollektion, die weltweit besonders einflussreich werden dürfte.



Chanel - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula


Chanel
Schwesternschaft à la française bei Chanel. Musketier-Mode, die französische Kult-Filme aufgriff, von Peau d’Ane, einem Musical, das von den Loire-Schlössern handelt, oder Claude Chabrols dunkler Erzählung einer dem Untergang geweihten bisexuellen Liebesbeziehung, Les Biches. Getragen wurden die Entwürfe von Models in Zweier- und Dreiergrüppchen, die mit eingehakten Armen fröhlich plauderten. Jodhpur- und Reithosen mit göttlichen weißen Duell-Hemden, New-Classic Chanel-Jacken mit vier Taschen, elegante schlanke 12-Knopf-Mantelkleider, getragen mit großartigem Byzantinischem Modeschmuck. Die romantischste Show der Saison, die einen Lichtfleck vor dem düsteren Himmel über dem Grand Palais bot.
 

Louis Vuitton - Herbst/Winter 2020/2021 - Womenswear - Paris - © PixelFormula


Louis Vuitton
Zweifellos die am besten inszenierte Show der Saison, dank dem unfehlbaren Auge der Produzentin Es Devlin und dem wahrhaft monumentalen Set. Rund 200 Opernsänger in historischen Kostümen, eingekleidet von der Oscar-Preisträgerin Milena Canonero. Sie standen in einem zwei Meter tiefen riesigen lebenden Gemälde und sangen zu einem verblüffend barocken und elektronischen Soundtrack von Woodkid und Bryce Dessner. Und auch die Kollektion war alles andere als übel. Nicolas Ghesquière war in großartiger Form und spielte mit verschiedenen Epochen und mit Geschlechtergrenzen. Er zeigte männlich anmutende Nadelstreifenhosen, edwardianische Dandy-Westen, und silberne Jacquards mit Weltraum-Tech-Einflüssen. Er entwarf auch Fallschirmhosen und Moonboots-Imitationen. Ein mutiger Mix mit einem kraftvollen Finish und eine rigorose und originelle Vision der Mode und von unserem Verhältnis zur Zeit.
 

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