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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
03.09.2018
Lesedauer
6 Minuten
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Die Stockholm Fashion Week will hoch hinaus

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
03.09.2018

Wir schreiben den 29. August und in Kopenhagen wird bei einem pompösen Empfang des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zugleich ein gemeinsames Abkommen für nachhaltige Entwicklung mit dem französischen Modeinstitut IFM angekündigt. Der schwedische Nachbar feierte zum selben Zeitpunkt seine Fashion Week in Stockholm – in aller Zurückhaltung.


Das Label ATP Atelier zeigte seine Kollektion im eigenen Concept Store in Stockholm - FashionNetwork.com ph Dominique Muret


Vom 28. bis 30. August waren rund 50 Modemarken und 20 Schmuck- und Accessoires-Label in der schwedischen Hauptstadt versammelt. An 30 Modeschauen wurden die Mens- und Womenswear-Kollektionen für die Frühjahr-/Sommersaison 2019 gezeigt, größtenteils in den prächtigen Räumlichkeiten des zentral gelegenen Grand Hôtel.

Einige Modehäuser ließen es sich jedoch nicht nehmen, ihre Gäste andernorts zu empfangen, meist in ihren eigenen Stores oder an ganz besonderen Orten wie der Carl Johanskirche auf der Insel Skeppsholmen. In diesem neoklassischen Tempel, der an das Pantheon in Rom erinnert, organisierte die Schmuckdesignerin Maria Nisldotter eine zauberhafte, spirituelle Schau zu harmonischen Harfenklängen.

Parallel dazu wurde das Programm der Modewoche mit zahlreichen weiteren Veranstaltungen ausgeschmückt, darunter Konferenzen, Festivitäten und andere Happenings. Zum Abschluss der Fashion Week nahmen über 300 Läden in ganz Stockholm an der sogenannten "Fashion Night" statt. Weiter lud Absolut Vodka zu einer ausgelassenen Abendveranstaltung, an der eine bemerkenswerte Show gezeigt wurde.

Die berühmte schwedische Marke enthüllte zu diesem Anlass eine Auswahl an kreativen Schöpfungen aus dem Archiv der Kollektion "Absolut Fashion". Diese entstand ab 1987 über eine Reihe an prestigeträchtigen Collaborations. So leisteten unter anderem Jean Paul Gaultier, Tom Ford, Marc Jacobs, Stella McCartney, Gianni Versace, John Galliano und Helmut Lang einen Beitrag zur Kollektion.
 

Im Backstage-Bereich der Show von IdaSjöstedt - FashionNetwork.com ph Dominique Muret


Drei Tage lang konnten die Besucher – hauptsächlich Journalisten, Fashionistas und Studierende – in die Kreativität der schwedischen Hauptstadt eintauchen. Zu entdecken gab es Kollektionen von Jungtalenten und bereits etablierten Marken. Dazu zählte auch das Label von Ida Sjöstedt (32 Jahre), deren Kleider aus Seide und Tulle der Couture sehr nahestehen. Ihre romantischen Kollektionen werden in 35 Multibrand-Stores in ganz Schweden angeboten.
 
Im Gegensatz zum hektischen Treiben an den Big Four (London, New York, Mailand, Paris), war die Stimmung in Stockholm eher ungezwungen. Davon zeugte auch Show von Filippa K im eigenen Flagship-Store. Der Kollektion des schwedischen Pendants von Max Mara wurde besonders viel Beachtung zuteil. Der Grundton war sehr entspannt: Pizzaboten mit langen, blonden Haaren in weißen Filippa K Delivery-Anzügen servierten die Pizzen direkt in den Schachteln, was bei den Gästen gut ankam. Auch die Show schien ein voller Erfolg zu sein, doch aufgrund des dichten Gedränges im Store konnte das niemand so genau ausmachen.
 
Und dennoch – die Veranstaltung mit ihrem ausgedünnten Programm scheint nicht so recht auf Touren zu kommen. Die großen schwedischen Marken defilieren entweder in Paris, wie beispielsweise Acné, oder haben der Stockholm Fashion Week den Rücken gekehrt, wie Hope und House of Dagmar. Und da sich die Stadt im skandinavischen Raum der Konkurrenz der drei Modewochen in Kopenhagen, Oslo und Helsinki stellen muss, ist es für Stockholm schwierig, sich als zentrale Bühne der Modebranche zu behaupten. Zumal das dänische Gegenstück in den vergangenen Jahren einen starken Erfolg verzeichnet und zahlreiche Zusatzveranstaltungen organisiert.


Dichtes Gedränge an der Show von Filippa K - FashionNetwork.com ph Dominique Muret


"Das Problem ist, dass wir nicht wie in Kopenhagen eine große Modefachmesse haben, diesbezüglich sind wir etwas eingeschränkt", bemerkt die Designerin Maj-La Pizzelli, die bereits seit über 20 Jahren in der Branche aktiv ist. Sie arbeitete nicht zuletzt für Filippa K, war aber auch in beratender Funktion tätig und gründete schließlich im Jahr 2011 mit Jonas Clason ihre eigene Schuh- und Accessoires-Marke ATP Atelier.

Das Label setzt auf Sattellederprodukte mit dem Label "Made in Italy" und zeigte seine Kollektion in der vergangenen Woche erstmals auf den Laufstegen Stockholms. Mit ihrem für schwedisches Design typisch minimalistischen und demokratischen Auftritt gliedert sich die Marke mühelos in das Angebot ein.

"Die Modewoche in Stockholm hat an Fahrt verloren. Im Vergleich zu vor zehn Jahren, als eine Vielfalt neuer Marken entstand, die sich später international entwickelten und somit zum Aufstieg unserer Branche beitrugen, scheint die Fashion Week heute weniger Gewicht zu haben", gibt sich ein weiterer Branchenkenner skeptisch.

Doch Jennie Rosén will der Veranstaltung neuen Aufwind verleihen. Vor sechs Monaten übernahm sie die Funktion des CEO des Modefachverbands Swedish Fashion Council, zu dem auch die bedeutende Association of Swedish Fashion Brands (ASFB) zählt. "Wir müssen stärker kommunizieren und eine dynamischere Plattform schaffen, um die ganze Branche zu fördern. Dabei ist insbesondere die Verbindung zur High-Tech-Industrie entscheidend", so Rosén im Gespräch mit FashionNetwork.com.<<<15>>>

Jennie Rosén, CEO desSwedish Fashion Council - FashionNetwork.com ph Dominique Muret


"Bislang haben wir uns zwischen verschiedenen Organisationen und Veranstaltungen etwas verzettelt. Nun haben wir alles neu organisiert und auf Einheitlichkeit gesetzt. 2019 starten wir eine einzige Fashion Week, die zeitgleich mit der Bekleidungsmesse Stockholm Fashion District organisiert wird. So haben wir eine einzige Veranstaltung, die sich einerseits mit den Schauen an die Presse richtet und andererseits mit der Messe an die Käufer", führte die Präsidentin des schwedischen Modeverbands weiter aus.

"Anders als in Dänemark können wir nicht auf die Unterstützung der öffentlichen Hand zählen. Aber unsere Modebranche hat eigentlich mehr Gewicht. Die größten skandinavischen Modemarken stammen aus Schweden! Die Branche beschäftigt 60.000 Personen und erzielt einen Gesamtumsatz von 300 Milliarden Kronen (30 Milliarden Euro). Auch im Export ist sie sehr wichtig. Der Umsatz mit schwedischen Bekleidungsartikeln im Ausland stieg in den vergangenen Jahren sprungartig an. Von 2011 bis 2018 wuchs er um 90 satte Prozent, allein im Jahr 2018 verzeichnete die Branche ein Wachstum von 30 Prozent", betont Rosén.

Für ein kleines Land wie Schweden mit 10 Millionen Einwohnern ist die Globalisierung überlebenswichtig. Deshalb ist es auch wichtig, die Sichtbarkeit der Mode als eine der dynamischsten Exportbranchen zu erweitern. Natürlich wird die schwedische Textilindustrie vom Branchenriesen H&M gestützt. Doch in seinem Schatten haben sich zahlreiche andere Label mit Erfolg aufgestellt, was von einer gesunden Dynamik zeugt. Heute beobachten wir einen kreativen Aufschwung mit einer Welle an Jungdesignern, die sich vom funktionellen Design, der minimalistischen Eleganz und den zurückhaltenden Farben, die den Ruf der schwedischen Mode prägten, distanzieren wollen.

"Es herrscht eine wahre Aufbruchstimmung, im Vergleich zu früher drängen viel mehr Nachwuchsdesigner auf den Markt. Im Unterschied zu ihren Vorgängern, die ein klassisches und schlichtes Design bevorzugten, setzt die neue Generation verstärkt auf Farben, Prints und wilde Kreativität. Sie fokussiert stark auf nachhaltige Entwicklung und No Gender", erklärt Erica Blomberg. Sie ist für das Förderprogramm des schwedischen Modeverbands, Swedish Fashion Talents, verantwortlich.
 

Die Show des Nachwuchslabels Rave Review mit der Unterstützung des Swedish Fashion Council - FashionNetwork.com ph Dominique Muret


Im Rahmen des 2005 gestarteten Projekts wurden bereits 84 vielversprechende Jungtalente unterstützt. Seit zwei Jahren werden pro Jahr nur noch maximal sieben Designer ausgewählt. Die geförderten Projekte lassen sich zur Hälfte im Bereich der Bekleidung ansiedeln, die andere Hälfte befasst sich mit Accessoires. Die Teilnehmenden können an zwei Fashion Weeks defilieren, außerdem dürfen sie an der Stockholm Fashion District teilnehmen und erhalten ein Jahr lang Unterstützung durch einen Mentor. Weiter haben sie die Möglichkeit, an Business-Kursen teilzunehmen.

In dieser Saison rückte Swedish Fashion Talents drei junge Label in den Vordergrund: Per Götesson designt experimentelle Menswear, Andreas Danielsson bietet mit seiner Marke PRLE minimalistisch-elegante Sportswear und Josephine Bergqvist und Livia Schück verarbeiten für das Label Rave Review gekonnt rezyklierte Möbelstoffe.

Zu den Highlights der Fashion Week Stockholm zählen auch das von Josef Lazo und Andreas Schmidl gegründete Label Lazoschmidl. Zu energiegeladenen Discomelodien zeigte das Duo eine der spannendsten Shows der Woche mit luftigen Designs aus Lurex und verführerischen Strick-Shorts.

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